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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Geisterhand vor mir öffnete. Mein Hass war der Schlüssel zu dieser Tür gewesen.
    Zögernd trat ich ins Innere. Der Turm war hohl. Nur eine hölzerne Treppe wand sich wie eine gewaltige Schlange bis in seine höchste Spitze. Erschrocken fuhr ich herum, denn das gewaltige Portal war mit lautem Krachen hinter mir zugefallen. Doch obwohl der Turm keine Fenster hat, stand ich nicht im Dunkeln. Ein geisterhafter blauer Schein tauchte sein Inneres in ein unwirkliches Licht. Doch so sanft dieses Licht auch war, mich überfiel ein Schauer und eine würgende Angst stieg in meiner Kehle hoch. Ich wollte fliehen und lief zur Tür. Doch sie war verschlossen, und wie sehr ich auch rüttelte, das Schloss gab nicht nach. Panik ergriff mich. Wie ein gehetztes Tier begann ich, die runde Wand nach einem Ausweg abzusuchen. Doch da hörte ich plötzlich ein leises Lachen. Körperlos schien es mitten im Turm zu schweben. Und dann begann eine Stimme zu reden, die aus dem Nichts zu kommen schien:
     
    „Aber, mein Freund, du bist doch gerade erst gekommen! Willst du denn schon wieder fort, ohne das zu erlangen, weswegen du kamst? Vielleicht solltest du mich doch zunächst erst fragen, ob ich dir gewähre, was du dir wünschst. Komm, steige die Treppe empor! In der Spitze des Turms befindet sich mein Gemach. Dort werde ich dich erwarten.“
     
    Ich nahm all meinen Mut zusammen und begann, die endlos scheinende Wendeltreppe zu erklimmen. Außer Atem erreichte ich schließlich ihr Ende. Hier war im Turm eine Decke eingezogen und die Treppe lief auf einen Einstieg zu, der offen stand. Zaghaft stieg ich durch die Öffnung und befand mich in dem Raum, den die Stimme beschrieben hatte. Bevor ich mich genauer umsehen konnte, gewahrte ich die Gestalt einer Frau. Sie war wunderschön, aber ihre Schönheit war die eines funkelnden Eiskristalls. Von ihrem Körper ging das gleiche blaue Leuchten aus, das den ganzen Turm erhellte, und gab der Frau ein fast durchsichtiges Aussehen. Als sie sah, dass ich wie angewurzelt stehen blieb, erhob sie sich aus dem Sessel, in dem sie gesessen hatte, und trat auf mich zu.
     
    „Komm nur näher!“ sagte sie und ergriff meine Hand . „Setze dich zu mir und leiste mir Gesellschaft! Nur selten ist mir die Nähe eines Menschen vergönnt und ich habe dich bereits erwartet. Ich weiß, weswegen du kamst, und ich bin bereit, dir deinen Wunsch zu erfüllen.“
     
    Sie geleitete mich zu einem zweiten Sessel, in den ich mich willenlos niederdrücken ließ. Die Berührung ihrer Hand war kalt, und doch hinterließ sie auf meiner Haut ein leichtes Brennen. Immer noch starrte ich sie wortlos an und in meinem Magen lag die Furcht wie ein schwerer Klumpen. Die Frau ließ sich wieder in ihrem Sessel nieder und betrachtete mich prüfend. Dann zog ein eigenartiges Lächeln über ihre Lippen und sie sagte:
     
    „Natürlich weißt auch du, dass man nichts ohne Gegenleistung erwarten kann. Wenn du durch mich die Kraft erlangen willst, Macht über deine Feinde zu haben und mit ihnen zu tun, was dir beliebt, musst du auch mir einen Dienst erweisen. Ein Jahr deines Lebens sollst du mir schenken und es mit mir hier im Turm verbringen. Gibst du dich mir für diese Zeit zu eigen, werde ich dir dafür die Herrschaft über alle Länder östlich des großen Gebirges verschaffen. Du kannst dich an deinem Feind rächen und an seiner Stelle über Valamin herrschen. Nun, wie entscheidest du dich?“
     
    Meine Furcht hatte sich etwas gelegt, doch ein gewisses Unbehagen war geblieben. Groß war die Verlockung für mich, die Macht zu erringen, die diese Frau mir versprach. Auch blendete mich ihre Schönheit, und ein heftiges Begehren stieg in mir auf, dieses geheimnisvolle Weib zu besitzen, dessen unirdisches Wesen mir Vergnügungen von besonderer Art zu versprechen schien. Ich missachtete die Warnungen, die tief in meinem Herzen aufkeimten, und unterdrückte den Schauder, der mich bei dem Gedanken an eine Berührung dieses unheimlichen Geschöpfs wie ein eisiger Hauch streifte. Das Verlangen nach dieser Frau wurde übermächtig in mir und ich frohlockte innerlich, mir den versprochenen Preis auf so angenehme Weise verdienen zu können. Vergessen waren die Gefahren und Schrecken, mit denen sie ihr Refugium umgeben hatte – ich sah nur noch sie! Wie unter einem Bann erhob ich mich und fiel ihr zu Füßen.
     
    „Edle Herrin“, sprach ich , „verfügt über mich! Kein anderer Wunsch beseelt mich, als Euch zu dienen. Gern zahle ich den

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