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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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oben.
    »Vielleicht ist es schon losge g angen«, sagte er. Sie eilten nach Hause, aber Radio- und Fernsehapparat blieben stumm, denn während des Jom Kippur gab es keine Sendungen.
    » W ir m üss e n das Auto auftanken«, sagte Yoel.
    »Heute haben alle Tankstellen zu.«
    »Aber die arabischen Tankstellen drüben in der Altstadt sind offen.«
    Ta m ar nickte, sie wußte, daß es Yoel weniger um Benzin ging als um Infor m ationen über das, was los war. Er fuhr schnell fort.
    Um zwei Uhr vierzig erwachte das Radio auf ein m al m it einer Verlautbarung des israelischen Verteidigungs m i nisteriu m s zum Leben. Um vierzehn Uhr des vergangenen Tages hatten die ägyptische und syrische Ar m e e m it Angriffen am Suezkanal und an den Golanhöhen begonnen.
    » W egen syrischer Flugbewegungen im Golan-Sektor können im gan z en Land Sirenen gehört werden. Dies ist kein Probealar m . Die Mobil m achung d e r Reserve wurde befohlen. In Anbetracht der gespannten Lage sollte jeder m ann, der nicht dringende Aufgaben zu verrichten hat, von der Benützung der Straßen absehen …«
    Als Yoel hei m k a m , fand er Ta m ar vor dem R a diogerät, aus dem zwischen Musik und Nachrichten m erkwürdige Botschaften ka m en. »Rote Hyazi n t h e, rote Hya z inthe, bitte um vier Uhr am S a mmelplatz m elden.«
    » W as für einen Codena m en hat denn deine Brigade ? «
    »Bibel. Doof, nicht ? «
    »Nein«, sagte sie m it zittriger S timme.
    Noch während sie sich ansahen, kam aus dem Lautsprecher der Sammelbefehl für Yoels Brigade.
    »Also«, sagte er.
    »Kann ich dir helfen, dich fertig zu m achen ? «
    »Ich m uß m i r bloß die Uni f orm anziehen u n d m eine Zahnbürste m itneh m en. Mehr gibt es nicht zu tun.«
    »O doch.«
    Im Bad hielt Ta m ar einen Mo m ent lang ihr Diaphrag m a in der Hand, bevor sie es wieder zurück in den kleinen Behälter le g t e und es in den Sc hr ank zur ü ck s t ellte. Sie liebten sich zu schnell und ohne w i rkliche Lust. Als sie seinen Sa m en in sich sp ü rte, f l ü s te r t e sie ihm ins Ohr, was sie getan hatte.
    »… ah, du bist verrückt …«
    » W arum bin ich verrückt ? « fragte sie.
    »In ein paar Tagen wird das alles hier vorbei sein. Und dann m üss e n wir uns vielleicht überlegen, wie wir m it einer Schwangerschaft und einem Kind klarkommen.«
    »Meinst du, wir haben eben ein Baby ge m acht ? « fragte sie und sah ihm zu, wie er sich seine Unifo r m anzog.
    Er zuckte geistesabwesend m it den Achseln. T a m ar sah, daß zu m i ndest ein T eil von ihm fort wollte, sich auf die Gefahr zu freuen schien, die Ta m ar so sehr verabscheute.
    »Yoel.«
    Sein Kuß sagte m ehr als ihr hastiges Treiben vorhin auf dem Bett. »Shalom, Ta m ar.«
    »Hof f entlic h «, sagte s i e.
    Die Stadt v eränd e rte i h r Gesic h t. W enn Ta m ar j e t z t am Morgen zur Arbeit ging, sah sie alte Männer, die Sand in Jutesäcke schaufelten. D er zivile Verkehr war dünn.
    Viele Auto s , wie auch Yoels roter Volkswagen, waren von ihren B esitzern m it Schlamm b e sch m iert und m it zur A r m ee genommen worden. Im Keller des Hauses gab es einen Luftschutzrau m . Die Fra u en zerrten Matratzen h i nunter, und T a m ar half dabei, Vorhänge zur Verdunkelung zu nähen und die Fenster m it Band abzukleben. Im Museum zerschnitten die weiblichen Angestellten Bettücher zu Bandagen.
    Es half, daß sie beschä f tigt war. Aufgrund ihrer Erfahrungen aus vergangenen Kriegen erwarteten die Leute auch jetzt, daß einem blitza r tigen Verteidigungsschlag ein überwältigender Sieg folgen würde.
    Aber diesmal blieben die Nachrichten drei T age lang m erkwürdig vage. Das Hadassah- K rankenhaus f üllte sich m it Verwundeten, und langsam spr a chen auch die Nachrichtensender offen von der Katastrophe, die das Überraschungs m o ment und die neuesten sowjetischen Waffen verursacht hatten. Die Ägypter hatten sich auf dem Ostufer des Suezkanals in starken Stellungen eingegraben, und die Syrer fügten der i s raelischen A r m ee auf den Golanhöhen schwere Verluste zu.
    Trotzdem ging ein jeder seiner Arbeit nach, so, als wäre nichts geschehen. In W i ndeseile entlarvte Ta m ar eine weitere Fälschung, dieses Mal war es ein G e m älde. Als sie das angeblich hundert Jahre alte Porträt röntgen ließ, entdeckte sie, daß sich darunter ein Landschaftsbild befand. Sie kratzte ein winziges Stück Farbe des unteren Bildes ab, und dessen che m ische Analyse zeigte Spuren von Titan, einem Stoff, den m an erst seit 1920 weißer

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