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Der Dolchstoss

Der Dolchstoss

Titel: Der Dolchstoss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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antworteten. Sie beide zusammen - und eine anerkennend nickende Aviendha! Matt war froh, wenn er sie fortschicken konnte. Sicherheitshalber ignorierte er ihre zusammengepreß-ten Lippen und ließ sie ihre Verkleidungen noch einmal jenen Männern vorführen, die er als erste mit ihnen losschickte. Vanin freute sich über die Gelegenheit, einer der Leibwächter Elaynes zu sein, und zeigte es auch. Der beleibte Mann hatte nicht viel Selbstbeherrschung gelernt.
    Genau wie am Vortag waren überraschend viele Menschen gekommen, um Carridin aufzusuchen, einschließlich einiger in Seide Gehüllter, aber das war kein Beweis, daß sie Schattenfreunde waren. Immerhin war Carridin der Abgesandte der Weißmäntel, und wahrscheinlich kamen mehr Menschen, die Handel mit Amadicia treiben wollten, zu ihm als zu dem Abgesandten Amadicias, wer auch immer er oder sie sein mochte. Vanin sagte, zwei Frauen hätten Carridins Palast ebenfalls beobachtet - sein Gesichtsausdruck, als Aviendha sich plötzlich in eine dritte Ebou Dari verwandelte, war erstaunlich - und auch ein alter Mann, glaubte er, obwohl sich der Bursche als überraschend flink erwiesen hatte. Vanin hatte ihn nicht genau betrachten können, obwohl er ihn dreimal gesehen hatte. Als Vanin und die Frauen gegangen waren, schickte Mat auch Thom und Juilin los, um zu sehen, was sie über Jaichim Carridin und einen gebeugten, weißhaarigen alten Mann mit einem Interesse an Schattenfreunden herausfinden konnten. Wenn der Diebefänger keine Möglichkeit fand, Carridin zu Fall zu bringen, dann gab es sie nicht, und Thom schien gut darin zu sein, alles Gerede und alle Gerüchte an einem Ort zu sammeln und die Wahrheit herauszufiltern. Aber alles das war natürlich der leichtere Teil.
    Zwei Tage lang schwitzte Mat auf dieser Bank und spazierte gelegentlich die Gasse neben der Färberei hinab, doch das einzige, was sich änderte, war, daß der Tee immer schlechter wurde. Der Wein war so schlecht, daß Nalesean Bier zu trinken begann. Am ersten Tag bot ihnen der Tavernenwirt zum Mittagessen Fisch an, aber dieser Fisch war dem Geruch nach bereits eine Woche zuvor gefangen worden. Am zweiten Tag bot er ihnen einen Austerneintopf an. Mat aß, trotz der Schalenstücke, fünf Schüsseln davon. Birgitte lehnte beides ab.
    Es hatte ihn überrascht, als sie ihn und Nalesean einholte, als sie heute morgen über den Mol Hara eilten. Die Sonne war noch kaum über den Dächern aufgestiegen, aber Menschen und Karren bevölkerten bereits den Platz. »Ich muß gerade geblinzelt haben«, sagte sie lachend. »Ich habe dort gewartet, wo ich glaubte, daß Ihr herauskommen müßtet. Ich hoffe, Ihr habt nichts gegen ein wenig Gesellschaft einzuwenden.«
    »Wir gehen manchmal ziemlich schnell voran«, antwortete er ausweichend. Nalesean sah ihn von der Seite an. Er hatte natürlich keine Ahnung, warum sie den Palast durch eine kleine Seitentür in der Nähe der Ställe verlassen hatten. Nicht, daß Mat glaubte, Tylin würde ihn tatsächlich im hellen Morgenlicht in den Gängen überfallen, aber es schadete niemals, vorsichtig zu sein. »Eure Gesellschaft ist uns jederzeit willkommen. Ehm ... danke.« Sie zuckte nur die Achseln, murmelte etwas, was er nicht verstehen konnte, und schritt dann auf seiner anderen Seite kräftig mit aus.
    So hatte es mit ihr angefangen. Jede andere Frau, die er jemals gekannt hatte, hätte wissen wollen, wofür er sich bedankt hatte, und hätte anschließend so lang und breit erklärt, warum es nicht nötig gewesen wäre, daß er sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte - oder sie hätte ihn gleichermaßen ausführlich dafür gerügt, daß er den Dank für nötig gehalten hätte oder hätte verdeutlicht, daß sie etwas Greifbareres erwartete als Worte. Birgitte zuckte nur die Achseln, und im Verlauf der nächsten zwei Tage kam ihm etwas Bestürzendes in den Sinn.
    Frauen dienten für ihn normalerweise dazu, sie zu bewundern und anzulächeln, mit ihnen zu tanzen und sie zu küssen, wenn sie es zuließen, oder mit ihnen zu kuscheln, wenn er Glück hatte. Es bereitete fast genauso viel Vergnügen zu entscheiden, welche Frau man erobern wollte, wie sie zu erobern, wenn auch nicht annähernd so viel, wie sie zu besitzen. Einige Frauen waren natürlich nur Freundinnen. Wenige. Egwene beispielsweise, obwohl er sich nicht sicher war, wie diese Freundschaft ihren Aufstieg zur Amyrlin überstehen würde. Auch Nynaeve war in gewisser Weise eine Art Freundin. Wenn sie nur einmal eine

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