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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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nicht zitierbaren Fluch aus. Daraufhin schießt er den nächsten Zauberspruch ab, aber Budhaius erledigt ihn mit einer gewaltigen Rückhand und schickt Georgius wieder abwärts zum Dreckfressen. Ein wundervoller Anblick. Leider fehlt mir die Muße, sonst hätte ich ihn noch getreten.
    »Anscheinend bist du der einzige Interessent, Thraxas«, stellt Sarin fest. »Also gut: Für zehntausend Gurans gehört er dir.«
    Sarin hält mir den Brief hin. Ich reiche ihr den Sack Gold. Die Transaktion wird jedoch von einem gewaltigen Blitz gestört. Er schlägt in den Boden zu unseren Füßen ein, und wir segeln in alle Richtungen davon. Ich lande auf dem Rücken und blicke verwundert in den Himmel. In der Finsternis ist gerade noch der gewaltige Umriss eines Kriegsdrachens erkennbar. So einen hat man derartig weit im Westen seit dem Ende des Krieges vor fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen. Seine Nüstern glühen rot vom Feuer, und auf dem Biest thront der wahnsinnige Harm der Mörderische. Seine langen schwarzen Haare und sein Federschmuck wehen im Wind. Seine Stimme dringt schrill durch die Nacht.
    »Der Brief ist wohl mein rechtmäßiges Eigentum.«
    Budhaius von der Östlichen Erleuchtung steht gelassen wieder auf und klopft sich den Staub vom Mantel. »Keineswegs, Harm.«
    Daraufhin feuert Budhaius einen Zauberspruch ab, der den Drachen in der Luft kreiseln lässt. Das Vieh schreit vor Wut und Verblüffung laut auf.
    »Na so was!« Makri ist beeindruckt.
    Wir alle sind beeindruckt. Harm der Mörderische plus ein Kriegsdrache scheinen Budhaius von der Östlichen Erleuchtung nicht im Geringsten in Angst und Schrecken versetzen zu können. Harm gewinnt jedoch rasch die Kontrolle wieder und fliegt tief über unsere Köpfe hinweg.
    »Spar dir deine Energie, Budhaius von der Östlichen Erleuchtung! «, schreit Harm. »Ich bin nicht wegen des Briefes hier oder wegen des Goldes oder um mit dir zu kämpfen. Obwohl ich dich eines Tages töten werde, falls ich Zeit habe.«
    »Falls du Zeit hast!«, erwiderte Budhaius. »Aha. Weshalb bist du dann gekommen?«
    »Um deine Stadt zu zerstören und alle Menschen darin, die mir in letzter Zeit so lästig gefallen sind. All die Menschlein, wie du einer bist, Thraxas!«
    Harm der Mörderische beginnt, einen Zauberspruch zu spinnen. Es ist ein sehr langer Spruch und er ist eindeutig orgkisch. Er vollendet die Anrufung, winkt uns ein spöttisches Lebewohl zu, lässt den Drachen aufsteigen und verschwindet in der Nacht. Wir starren uns an. Nichts passiert.
    »Was sollte das denn?«
    Budhaius von der Östlichen Erleuchtung wirkt ernst. Er nimmt Sarins Hand. »Nimm das Gold. Es wird Zeit, dass wir gehen. Das war der Stadtvernichtungszauber. Der Acht-Stadien-Schrecken. Harm hat ihn wieder ausgegraben. Die Bevölkerung wird jetzt unaufhaltsam dem Wahnsinn verfallen. In ganz Turai wird kein Stein auf dem anderen bleiben.«
    Ich hätte mich hüten sollen, diese verrückten Halb-Orgk-Zauberer zu reizen. Man weiß nie, ob sie nicht einfach auf dem Rücken eines Drachen aufkreuzen und deine Stadt in Schutt und Asche legen.
    »Ich spüre aber gar nichts«, protestiert Sarin.
    »Du trägst ein schützendes Amulett«, erklärt Budhaius. »Ich auch. Aber die Bevölkerung nicht.«
    Das Gemurmel draußen vor dem Stadion schwillt allmählich an. Wir rennen aus dem Stadion Superbius hinaus und werden mit dem erschreckenden Anblick der brennenden Stadt konfrontiert. Orangefarbene Flammen lecken in den Himmel und vermischen sich mit den ersten Strahlen des Morgengrauens. Sarin hält mir den Brief hin.
    »Das Gold!«, fährt sie mich an.
    Ich mache den Handel, aber ich weiß nicht, welchen Sinn das noch haben soll, wenn Turai ohnehin den Flammen zum Opfer fällt. Georgius Drachenfresser rennt hinter mir her und versucht, mir den Brief aus der Hand zu reißen. Sarin die Gnadenlose streckt ihn mit einem mühelosen, ja graziösen Tritt gegen den Kopf nieder. Das war eines voll ausgebildeten Kampfmönchs würdig. Oder heißt das Kampfnonne? Georgius fällt jedenfalls wie ein Sack zu Boden.
    »Es war ein schwerer Fehler, mich zu hintergehen«, murmelt sie. Sie zieht ein Messer und bückt sich über ihn. Ich rechne damit, dass sie ihn jetzt erledigt, aber sie schneidet mit einem boshaften Grinsen das Band seines Schutzamuletts durch und nimmt es ihm ab.
    »Fröhliches Erwachen«, sagt sie und schlingt ihren Arm um Budhaius’ Taille. Der murmelt einen Zauberspruch, und sie steigen langsam in die Luft empor.
    »Ihr könnt

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