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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Problem nicht lösen. Für mein Projekt brauche ich nach wie vor Zwillingspaare, wenn ich weitermachen will.«
    Berrington hatte sich schon gedacht, daß sie sich nicht bestechen ließ.
    »Aber es gibt doch gewiß eine andere Möglichkeit, passende Studienobjekte für Ihre Arbeit zu finden?« meinte Maurice.
    »Nein, leider nicht. Ich brauche eineiige Zwillinge, die voneinander getrennt aufgezogen wurden und von denen wenigstens einer kriminell ist. Das ist schwierig. Mein Computerprogramm spürt Personen auf, die keine Ahnung haben, daß sie Zwillinge sind. Eine andere Möglichkeit, diese Information zu beschaffen, gibt es nicht.«
    »Das war mir nicht bekannt.«
    Maurice’ Ton wurde bedenklich mitfühlend. Da betrat seine Sekretärin das Büro und händigte ihm ein Blatt Papier aus. Es war die Presseerklärung, die Berrington aufgesetzt hatte. Maurice reichte sie Jeannie. »Wir müssen noch heute etwas in der Art herausgeben, wenn wir verhindern wollen, daß dieser Artikel in der Times veröffentlicht wird.«
    Jeannie las rasch die Zeilen, und ihr Zorn kehrte zurück. »Aber das ist ja absoluter Blödsinn!« entfuhr es ihr. »Es wurden keine Fehler begangen! Niemandes Privatsphäre wurde verletzt! Es hat sich nicht einmal jemand beschwert!«
    Berrington verbarg seine Befriedigung. Es erschien paradox, daß sie so hitzig war und doch über die Geduld und Ausdauer für langwierige und mühevolle Forschungsarbeit verfügte. Er hatte sie mit ihren Versuchspersonen arbeiten sehen. Mit ihnen hatte sie nie die Geduld verloren, auch dann nicht, wenn sie die Tests vermasselten. Bei ihnen fand sie schlechtes Benehmen ebenso interessant wie gutes. Sie notierte nur, was sie sagten und bedankte sich zuletzt für ihre Mitarbeit. Doch außerhalb des Labors ging sie bei der geringsten Provokation in die Luft wie Feuerwerkskörper.
    Er spielte die Rolle des besorgten Schlichters. »Aber Jeannie, Dr. Obell meint, daß wir eine durch nichts zu widerlegende Erklärung abgeben müssen.«
    »Trotzdem dürfen Sie nicht schreiben, daß mein Suchprogramm nicht mehr eingesetzt wird!« rief sie erregt. »Das wäre gleichbedeutend mit der völligen Aufgabe meines Projekts!«
    Maurice’ Gesicht wurde hart. »Ich kann auf keinen Fall zulassen, daß die New York Times einen Artikel veröffentlicht, in dem behauptet wird, Wissenschaftler der Jones-Falls-Universität verletzten jemandes Privatsphäre! Das würde uns um Spenden in Millionenhöhe bringen!«
    »Bitte versuchen Sie es doch mit einem Kompromiß«, flehte Jean nie. »Schreiben Sie, daß Sie sich des Problems annehmen werden, daß sich ein Ausschuß damit befassen wird. Wir werden, wo es um die Privatsphäre geht, weitere Sicherheitsmaßnahmen treffen, wenn es nötig ist.«
    O nein, dachte Berrington. Das war gefährlich vernünftig. »Es gibt natürlich einen Ausschuß für Ethikfragen«, sagte er, um Zeit zu gewinnen. »Es ist ein Unterausschuß des Senats.« Der Senat war der maßgebende Vorstand der Universität und bestand aus allen festangestellten Professoren, doch die Arbeit wurde Ausschüssen übertragen. »Sie könnten erklären, daß der sich mit dem Problem beschäftigt.«
    »Nein«, entgegnete Maurice, »man würde uns sofort Verzögerungstaktik vorwerfen.«
    »Aber sehen Sie denn nicht«, protestierte Jeannie, »daß Sie durch diese vorschnelle Handlungsweise jeglicher vernünftigen Diskussion den Boden entziehen?«
    Jetzt wäre ein guter Augenblick, die Besprechung zu beenden, fand Berrington.
    Die beiden lagen sich nun in den Haaren, und jeder hielt an seinem Standpunkt fest. Er sollte Schluß machen, bevor sie sich wieder einen Kompromiß einfallen ließen. »Ein gutes Argument, Jeannie.«
    Berrington nickte. »Ich hätte einen Vorschlag - wenn Sie gestatten, Maurice?«
    »Aber sicher. Lassen Sie hören.«
    »Wir haben hier zwei separate Probleme. Das eine ist, eine Möglichkeit zu finden, Jeannies Forschungsarbeit fortzuführen, ohne einen Skandal auf die Universität herabzubeschwören. Das ist etwas, das Jeannie und ich austüfteln müssen, und wir sollten es mit viel Bedacht tun und nichts überstürzen. Das zweite ist, wie der Fachbereich und die Universität in der Öffentlichkeit auftreten sollen. Darüber müssen Sie und ich uns klarwerden, Maurice.«
    Maurice wirkte erleichtert. »Sehr vernünftig.« Er nickte. Berrington wandte sich an Jeannie. »Danke, daß Sie sich so rasch Zeit nehmen konnten.«
    Damit war Jeannie entlassen. Mit verwirrtem

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