Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ein gewaltiges Holzrad hinter sich her. Und an die Speichen hatte man eine blonde Frau gefesselt. Sie war nackt!
    Ich kannte nicht einmal ihren Namen, dennoch wußte ich, wen ich vor mir hatte.
    Das war Chilea, von der mir Miriam di Carlo berichtet hatte. Plötzlich paßte alles zusammen. Die Grube, die Frau, fehlte nur noch die Truhe mit dem Schatz.
    Durch die Aktivierung hatte das Kreuz reagiert. Nur nicht so, wie ich es eigentlich gewollt hatte, denn ich war durch seine Magie in die Vergangenheit geschleudert worden und erlebte das Ende der Druiden-Königin Chilea hautnah mit…
    ***
    Mir war tatsächlich so etwas widerfahren, von dem die meisten Historiker nur träumen. Eine Reise in die Vergangenheit, um das zu erleben, was sie in der Zukunft ausgeforscht hatten.
    Ein wirkliches Phänomen, dem ich beiwohnen konnte, ohne allerdings einzugreifen, denn ich konnte die Zeit und das Schicksal nicht beeinflussen.
    Ich würde nur mehr erleben. Ich würde Gründe herausfinden können, die mir in meiner Zeit halfen, vorausgesetzt, ich schaffte es, wieder die Gegenwart zu erreichen.
    Vor Aufregung fuhr meine Zungenspitze aus dem Mund und glitt über die Lippen. Das Rad, an dem die Frau gebunden war, rollte immer näher. Ich vernahm bereits das Bitten und Schreien der Druiden-Königin, doch niemand nahm davon Notiz. Im Gegenteil, sie wurde sogar noch ausgelacht. Wenn der Boden uneben war, stieß sie mit dem Kopf gegen Vorsprünge, die zum Glück mit Gras bewachsen waren, so daß sie ihr nichts taten.
    Noch zweimal drosch der Mann mit der Peitsche auf das Tier ein. Er wurde schneller, das Rad drehte sich dementsprechend und wühlte den Boden auf.
    Die Schreie der Frau erstickten, dann hatte das Tier mit seiner Last sein Ziel erreicht.
    Es blieb stehen. Auf dem Weg zur Grube hatte es sich anstrengen müssen, sein Fell dampfte. Ich spürte den Geruch von Schweiß und sah, wie die Männer auf ein Zeichen Guywanos hin auf das Rad zustürmten und mit scharfen Steinen die aus Lianen bestehenden Fesseln zerhackten. Als Chilea nicht mehr gehalten wurde, rutschte sie nach unten, schlug mit dem Kopf auf und gab ein Stöhnen von sich. Langsam kippte sie zur Seite und wäre fast noch in die offene Grube gefallen. Dicht an ihrem Rand blieb sie liegen.
    Guywano, der hohe Druidenpriester trat vor und blieb neben ihr stehen. Kalt schaute er auf den nackten Körper der Frau.
    Ich veränderte wieder meine Position, erzeugte dabei ein leichtes Rascheln und hatte schon Angst, gehört worden zu sein, doch die Männer reagierten nicht.
    Sie hatten nur Augen für Guywano und Chilea.
    Wie eine Lanze stach der Arm des weißhaarigen Druiden nach unten. Die Fingerspitze wies auf die Nackte, und der Druide begann zu sprechen. Wieder war ich nur Zuschauer, ich hörte zwar, was er sagte, verstand die Worte jedoch nicht.
    Die Frau unterbrach ihn.
    Während der Druide langsam gesprochen hatte, schrie sie plötzlich. Sie spie ihren Speichel aus. Ich sah, daß er grün war. Guywano lachte nur, nahm den Fuß von ihrem Körper und deutete nach vorn. Diese Geste verstand auch Chilea. Sie drückte sich in die Höhe und schaute in die Richtung, in die der Finger wies. Von dort kam ein Wagen.
    Diesmal wurde er nicht von einem Pferd gezogen, sondern vier Männer teilten sich die Aufgabe. Es war nicht einfach, sie mußten sich anstrengen, und Chilea stand weiter auf. Mir fiel auf, daß sie einen geschmeidigen Körper besaß, auch wunderschöne Haare, auch wenn in ihnen jetzt Gras und Schmutz klebten.
    Guywano rührte sich nicht, als die Frau ihre Hände in seine Schulter schlug und an ihm vorbeisah, um dem Wagen entgegenzublicken. Ich konnte ihr Gesicht sehen. Es zeigte einen entsetzten und gleichzeitig ungläubigen Ausdruck. Über den Grund konnte ich nur Vermutungen anstellen. Wahrscheinlich hatte ihr der Druide erklärt, wie man sie begraben wollte.
    Noch einmal flehte und bat sie. Versuchte mit schnell gesprochenen Worten, den anderen von seiner Tat abzubringen, doch der Druide wandte nur den Kopf und schaute sie scharf an.
    Chilea trat einen halben Schritt zurück und verstummte. Sie schaute sich um, blickte an den bewaffneten Bewachern vorbei, und ich hatte für einen Moment das Gefühl, von ihr entdeckt worden zu sein. Schockartig weiteten sich ihre Augen.
    Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, dann schloß sie ihn wieder mit einer Geste, die resignierend wirkte. Es war auch besser so, wenn sie nichts erzählte.
    Eine Entdeckung hätte mir noch

Weitere Kostenlose Bücher