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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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wünschte, er würde es tun. Und er hätte es sicherlich getan, wenn sie nicht von Ben und Michael Dobson, die bereits in der Schmiede mit ihrem Tagwerk begonnen hatten, hätten beobachtet werden können. Abbey fragte sich, ob Jack sich an den Kuss in der Scheune erinnerte.
    In diesem Moment sagte er: »Ich schlage vor, wir erzählen niemandem, was wir heute Nacht beobachtet haben. Eigentlich hätten wir ja gar nicht zuschauen dürfen.«
    Abbey spürte ihre Enttäuschung darüber, dass der Zauber gebrochen war. Sie nickte nur, ohne etwas zu sagen.
    Schweigsam gingen sie weiter zur Waschküche, wo sie sich die Hände wuschen und sich gegenseitig Strohhalme aus den Haaren und von der Kleidung zupften.
    In der Küche trug Jack Elsa auf, Max eine große Portion Fleisch zu bringen. »Und eine Schale Milch«, fügte er hinzu. Max sollte ruhig ein bisschen verwöhnt werden.
    Sybil und Clementine saßen bei einer Kanne Tee am Esstisch, als Jack und Abbey das Esszimmer betraten.
    »Guten Morgen, Mutter, Clementine. Habt ihr etwa schon gefrühstückt?« Jack runzelte die Stirn, weil es weder nach geröstetem Brot noch nach gebratenen Eiern roch.
    »Nein, das Frühstück ist ausgefallen«, meinte Sybil mürrisch. »Den Tee habe ich für uns gekocht.«
    »Wieso, wo ist Sabu?«
    »Er meditiert auf dem Balkon. Ob du’s glaubst oder nicht, aber heute ist schon wieder ein Hindu-Feiertag.« Allmählich war sie die Extratouren ihres Kochs leid. »Ich kenne keine Religion, die so viele Festtage hat wie seine!«
    Jack platzte der Kragen. »Jetzt reicht’s mir aber!«
    »Ich mach uns Frühstück«, sagte Abbey schnell und wollte in die Küche zurück.
    »Nein, kommt nicht infrage, du bist genauso müde wie ich«, sagte Jack. »Das Kochen ist Sabus Aufgabe, dafür wird er schließlich bezahlt. Ich werde ihn mir gleich vorknöpfen. Ich wollte sowieso nach oben und mit William und Martha reden.« Er stapfte auf die Treppe zu.
    Sybil wandte sich an Abbey. »Wo kommt ihr zwei denn so früh schon her? Und warum seid ihr so müde?«
    »Wir … wir waren fast die ganze Nacht bei Max.« Abbey wurde rot. Sie hatte Angst, Sybil oder Clementine könnten das unschicklich finden. »Es geht ihm schon sehr viel besser«, fügte sie ganz glücklich hinzu.
    Sollte Jack den beiden erklären, was in der Nacht geschehen war.
    Jack klopfte an die Tür von Marthas Zimmer. William öffnete. Nachdem Jack sich erkundigt hatte, ob es seinem kleinen Sohn und seiner Frau gut ging, und William bejahte, erzählte Jack ihm von Max und dem Stammesältesten, der in der Nacht eine Medizin für Max gebracht und diesen offenbar wieder gesund gemacht hatte. Von der geheimen Zeremonie sagte er nichts.
    »Er hat mir sein Wort gegeben, dass die Stammes-Aborigines uns künftig in Ruhe lassen werden. Als Gegenleistung verlangte er nichts weiter als einen großen Korb voller Früchte und Gemüse.« Jack fand, das war ein sehr geringer Preis für das Leben des Hundes und die Sicherheit auf ihren Farmen.
    »Und du glaubst ihm?«, fragte William, der sich um seine Familie sorgte, zweifelnd.
    Jack nickte. »Ja, ich glaube ihm. Ich werde ihm und seinen Leuten in Zukunft unser überschüssiges Obst und Gemüse zukommen lassen. Als kleine Geste der Freundschaft. Ich hätte schon viel früher daran denken sollen. Ich meine, es ist nur gerecht. Früher, bevor wir uns hier ansiedelten, konnten sie sich frei auf diesem Land bewegen.«
    Martha, die im Bett ihr Kind gestillt hatte, hatte alles gehört. »Heißt das, wir können nach Hause zurück, Jack?« Sie war zwar dankbar für seine Gastfreundschaft, vermisste ihr Zuhause und ihre eigenen Sachen jedoch jetzt schon.
    »Ja, wann immer ihr wollt. Aber es hat keine Eile. Ich wollte euch nur sagen, dass ihr nichts mehr zu befürchten habt und euer Heim in Sicherheit ist.«
    »Danke, Jack«, sagte William erleichtert.
    »Lass uns nach Hause fahren, William«, bat Martha. »Dort habe ich alles, was ich für den Kleinen brauche.«
    William konnte sie verstehen. Auch er wollte so schnell wie möglich zurück. Er konnte es kaum erwarten, seine Scheune wieder aufzubauen und nach seinem Vieh zu sehen.
    »Ich überlasse es euch«, meinte Jack. »Jetzt frühstückt erst einmal. Ich werde einem der Mädchen sagen, sie soll euch euer Frühstück heraufbringen.«
    Clementine wollte gerade eine Bemerkung über Abbey machen, in deren Haar sie schon wieder einen Strohhalm entdeckt hatte, als sie polternde Schritte auf der Treppe und erregte Stimmen hörten.

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