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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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damit wir Klarheit haben.« Er eilte mit großen Schritten zur Tür, und Jack folgte ihm.
    Abbey sah dem Besucher angstvoll nach. Sie wusste, der Albtraum, in den Ebenezer Masons Tod sie gestürzt hatte, war noch nicht vorbei.
    Als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass Sybil, die Arme über der Brust verschränkt, sie mit ausdrucksloser Miene musterte. Im Hintergrund hörte sie, wie Heath sich für die Störung entschuldigte und sich dann von Jack verabschiedete.
    »Ich weiß, ich hätte Ihnen das alles sagen müssen, bevor ich hierherkam«, gab Abbey beschämt zu.
    »Und warum haben Sie es nicht getan?«, fragte Sybil. »Warum haben Sie uns nicht den wahren Grund genannt?«
    »Den wahren Grund?« Abbey zögerte. Aber was hatte sie jetzt noch zu verlieren? »Ich brauchte dringend Arbeit und einen Ort, wo ich mich eine Weile verstecken konnte. Als Ihr Sohn mir die Stelle hier in Bungaree anbot, schien mir das die perfekte Lösung zu sein. Ich dachte mir, sobald ein Arzt die Todesursache festgestellt hätte, würde man nicht mehr nach mir suchen, weil dann klar wäre, dass ich nichts mit Ebenezer Masons Tod zu tun habe.«
    Sybil sah sie prüfend an. Sie hatte den alten Mason einmal in Clare gesehen. Es war in der Tat schwer vorstellbar, dass ein zartes Ding wie Abbey diesem kräftigen Mann eine tödliche Verletzung zufügen sollte.
    »Mein Geheimnis hat mich furchtbar belastet«, fuhr Abbey fort. »Und ob Sie es glauben oder nicht: Ich bin froh, dass jetzt endlich alles ans Licht gekommen ist.«
    Jack war zurückgekommen und hatte diese letzten Worte gehört. »Sie machten tatsächlich einen völlig verstörten Eindruck, als wir Sie in Clare aufgriffen, aber keiner von uns hätte gedacht, dass so etwas Schreckliches dahintersteckt.«
    »Ich weiß, und ich bedauere das alles sehr«, sagte Abbey aufrichtig. Ihre Unterlippe zitterte, als sie fortfuhr: »Ich hatte nur noch meinen Vater, meine Mutter und meine beiden Geschwister habe ich schon vor vielen Jahren verloren. Es war ein furchtbarer Schlag für mich, als mein Vater und Neal, mein Verlobter, bei dem Minenunglück ums Leben kamen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass ich mit einem Ungeheuer wie Ebenezer Mason verheiratet war und dieser tot neben mir im Bett gefunden wurde, verlor ich die Nerven. Ich konnte das alles einfach nicht mehr verkraften. Ich weiß, ich hätte Ihnen von Anfang an reinen Wein einschenken müssen, aber ich war völlig durcheinander. Doch das ist keine Entschuldigung. Sie hatten ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren, und ich habe mir diese Stelle durch Täuschung verschafft. Ich werde das Haus sofort verlassen.« Abbey straffte sich und wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie, Abbey«, rief Jack. Er sah seine Mutter an, die ein finsteres Gesicht machte.
    Abbey drehte sich um.
    »Ich möchte, dass Sie bleiben«, sagte Jack. »Ich glaube Ihnen. Ich weiß nicht genau, was auf Martindale Hall geschehen ist, genauso wenig wie Sie, und vielleicht werden wir jetzt, wo Ebenezer Mason tot ist, die Wahrheit nie erfahren. Aber Ihre Version der Ereignisse scheint mir überzeugend zu sein.« Er war ein guter Menschenkenner, und Abbey schien ihm nicht der Typ Frau, die zu den Dingen fähig war, deren Heath sie bezichtigt hatte.
    Erleichterung überkam Abbey. Es tat gut zu wissen, dass Jack ihr glaubte. Im Gegensatz zu seiner Mutter, wie ein Blick auf Sybils Gesicht zeigte. Abbey war davon überzeugt, dass sie ihr das Leben auf Bungaree Station zur Hölle machen würde, wenn sie bliebe. »Ich danke Ihnen, aber ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe«, sagte sie leise.
    Jack sah sie eindringlich an. »Würden Sie denn gern bleiben?«
    Sie zögerte, nickte dann aber, einen ängstlichen Blick in Sybils Richtung werfend.
    Jack begriff. »Dann liegt die Entscheidung bei dir«, sagte er und sah seine Mutter dabei an. Sybil machte ein überraschtes Gesicht. »Du bist Abbey vom ersten Moment an feindselig begegnet. Bleibt sie hier, muss sich das ändern. Schickst du sie fort, werde ich es akzeptieren.« Er sah Abbey an. »Ich werde euch jetzt alleinlassen, damit ihr das klären könnt.« Er wandte sich um und verließ das Zimmer.
    Abbey war fassungslos. Er ließ seine Mutter die Entscheidung über ihre Zukunft treffen? Damit war ihr Schicksal besiegelt. Sybil würde sie natürlich fortschicken. Abbey senkte den Blick, sie konnte es nicht ertragen, die Genugtuung in Sybils Augen zu sehen. Als das Schweigen jedoch andauerte, schaute sie zaghaft wieder auf.
    Sybil

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