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Der Duft der roten Akazie

Der Duft der roten Akazie

Titel: Der Duft der roten Akazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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Kessel. Alles war tropfnass.
    Sogar ich, dachte Ella spöttisch, während sie sich das Regenwasser von der Nase wischte.
    Als das Wasser kochte, goss sie Tee auf und gab einen ordentlichen Schluck Brandy in Adams Becher.
    Er trank, schloss die Augen und genoss die Wärme. Der Bluterguss rings um sein Auge hatte einen kräftigen Gelbton angenommen, die Platzwunde an der Wange war fast verheilt. Die Nase schien zwar ein wenig abgeschwollen zu sein, würde jedoch nie mehr aussehen wie früher.
    »Wie weit ist es zur Tea-Tree-Farm?«, erkundigte sie sich und stellte ihren Becher weg.
    Adam blinzelte und schüttelte leicht den Kopf, wie um seine Gedanken zu ordnen. »Noch zwei Tagesritte.«
    Zwei Tage, sagte sie sich erschrocken. Das war zu viel für Adam. Solange er sich in diesem Zustand befand, kam ein Aufbruch nicht infrage. Ganz gleich, ob die Polizei nach ihnen fahndete, sie hatten keine andere Wahl, als abzuwarten, bis er sich ausreichend erholt hatte, um den Weg fortzusetzen.
    Ella holte tief Luft und schlug einen Ton an, der keine Widerrede duldete. »Wir bleiben morgen hier, Adam. Du musst wieder zu Kräften kommen. Vergiss nicht, dass wir nicht nur den Ritt zur Tea-Tree-Farm, sondern auch noch die Reise nach Sydney vor uns haben.«
    Als Adam die Augen öffnete, bemerkte sie, dass sein starker Wille gegen den geschwächten Körper ankämpfte. Seine Verzweiflung, weil er sich eingestehen musste, dass Entschlossenheit allein nicht genügte, trieb Ella die Tränen in die Augen.
    Da sie beide viel zu müde zum Kauen und Schlucken waren, aßen sie nicht viel. Anschließend baute Ella nach Adams Anweisungen das Zelt dicht am Felsen auf. Nachdem sie es mit Decken und ihrer Habe gefüllt hatte, machte es einen warmen und gemütlichen Eindruck.
    Trotz ihrer Entscheidung von vorhin hätte Ella die Untersuchung von Adams Rippen am liebsten hinausgeschoben, denn er zitterte vor Erschöpfung. Doch ihre Sorge, er könnte sich beim Sturz vom Pferd ernsthaft verletzt haben, siegte über ihr Mitgefühl. Also zündete sie eine Kerze an, half ihm aus der Jacke und streifte ihm dann das Hemd über den Kopf. Dann kniete sie sich vor ihn und musterte zweifelnd die inzwischen ziemlich schmutzigen Verbände, die den Großteil seiner Brust bedeckten.
    So vorsichtig wie möglich begann sie, sie zu entfernen. Adam schwieg und hatte die Augen geschlossen. Aber sie hörte seinen raschen Atem, so als versuche er, die Schmerzen zu unterdrücken, indem er so flach wie möglich Luft holte. Als Ella fertig war, lehnte sie sich zurück, um ihn zu begutachten.
    Die Blutergüsse auf seinem Brustkorb schillerten in allen Farben von dunklem Violett bis hin zu Orange. Sie fuhr mit der Fingerspitze sein Brustbein entlang und spürte, wie er sich abwartend anspannte.
    »Könnte ich feststellen, wenn deine Lunge verletzt wäre?«, fragte sie, da sie sich an Eddies Bemerkung über das Blutspucken erinnerte.
    Adam zuckte die Achseln und verzog das Gesicht.
    Aufmerksam sah Ella ihm beim Atmen zu. Aber daran, wie seine Brust sich hob und senkte, war nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Die Blutergüsse waren regelmäßig verteilt, und sie konnte keine frischen Beulen oder Schwellungen feststellen. Sie berührte ihn wieder, wohl wissend, dass es nicht aus Notwendigkeit geschah, sondern weil sie es wollte. Trotz des kühlen Abends war seine Haut ganz warm. Sie brauchte ihn nur anzusehen, um zu wissen, wie stark er war – und wie sanft er trotzdem sein konnte. Sie strich mit dem Finger über seine Muskeln und Knochen und die lange wulstige Narbe auf seiner linken Seite.
    Adam beobachtete sie und fuhr selbst über die alte Wunde. »Als der Franzose mich abstechen wollte«, meinte er leise, »hat er mich ziemlich übel zugerichtet. Ich hatte Glück, dass ich es überstanden habe.« Fest griff er nach ihren Fingern. »Ich mag es, wenn du mich anfasst.«
    Und ich fasse dich gern an, dachte Ella, sprach es jedoch nicht aus. Es war ihr – eingeschnürt von Regeln aus einer Vergangenheit, an die sie sich nicht einmal erinnern konnte – noch immer peinlich, so etwas zuzugeben.
    Sie drückte seine Hand und zog ihre weg. »Du hast ein paar Kratzer, die ich reinigen sollte«, stellte sie in sachlichem Ton fest. »Leg dich hin. Es dauert nicht lang.«
    Stöhnend ließ er sich auf die Decken sinken. »Keine Sorge«, fügte er mit einem Funkeln in den Augen hinzu, das ihr den ganzen Tag gefehlt hatte. »Flick mich nur wieder zusammen, damit wir es bis zur Tea-Tree-Farm

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