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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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Daddy?«
    Sie schüttelt den Kopf, greift nach den Feuchttüchern und wischt ihm den Honig von den Fingern. »Nur ein Freund. Sag mal, sollen wir nicht eine schöne Sandburg bauen und nachher noch einmal essen? Was meinst du?«
    Jakey überlegt und nickt dann. Er steht auf und geht seine Schaufel holen, während sie den Streifenhasen und die Steine aus dem Eimer nimmt und sie zusammen auf die Decke legt. Während sie Jakey zusieht, der geschäftig und wichtig buddelt, erinnert sie sich an diesen Kuss. Innerlich lächelt sie, und vor Glück geht ihr das Herz auf. Mit einem Mal schlägt sie alle Vorsicht in den Wind, fischt das Handy wieder hervor und tippt eine Kurznachricht.
    Froh, dass alles gut ist. Hier auch.
    Sie zögert und fragt sich, ob sie noch etwas Ermunterndes hinzusetzen soll, entscheidet sich aber dagegen. Rupert ist an der Reihe, den nächsten Schachzug zu tun. Sie sendet die SMS, steckt ihr Handy weg und kniet sich in den Sand, um beim Bau der Sandburg zu helfen.
    Rupert, der am Gartentisch gesessen und geduldig gewartet hat, liest die Nachricht erleichtert: Alles ist in Ordnung. Er überlegt, was er diese Woche vorhat, und beschließt, ein Risiko einzugehen.
    Kaffee hier am Mittwoch? , tippt er schnell. Lunch im Pub?
    Während er auf ihre Antwort wartet, scrollt er hinunter zu der Bristoler Nummer. Kitty meldet sich sofort.
    »Hallo? Bist du angekommen? Wie war die Fahrt?«
    »Gut. Keine Staus.«
    Ihm fällt auf, dass ihre Stimme fröhlich klingt und ihn anstecken will, und er reagiert bereitwillig darauf. Es ist, als wäre er zu einer Entscheidung gelangt, und jetzt ist es wichtig, sie zu beschwichtigen. Sie plaudert weiter, erzählt ihm von Plänen fürs Theater, sobald er wieder zurück ist.
    »Aber nicht dieses Wochenende«, ruft er ihr ins Gedächtnis. »Am Samstagmorgen kommt der Installateur …«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagt sie. »Ich erinnere mich, dass du mir davon erzählt hast, aber vielleicht am Wochenende darauf? Hör mal, ich rufe an, erkundige mich, welche Karten es noch gibt, und gebe dir Bescheid. Danach können wir essen gehen.«
    Es ist vollkommen klar, dass sie ihre Meinung nicht geändert hat. Er fehlt ihr nicht besonders, und sie ist entschlossen, so zu tun, als spielte sich ihr gemeinsames Leben nur in Bristol ab.
    »Klingt gut«, meint er beiläufig. »So, ich muss auspacken und mir etwas zum Abendessen richten.«
    »Pass auf dich auf!«, sagt sie.
    Sie zögert, als wollte sie noch etwas hinzufügen, und ihre Stimme hat plötzlich leicht nervös geklungen, aber er drückt das Gespräch rasch weg. Einen Moment lang sitzt er ganz still da und sieht über den kleinen Bach hinaus. Es ist, als hätte er eine Art Rubikon überschritten, doch er weiß nicht wirklich, warum oder wie. Rupert fühlt sich beschwingt, aufgeregt, frei. Sein Mobiltelefon piept, und er klickt schnell, bis er Dossies Antwort sieht.
    Sehr gern. Bis Mittwoch gegen 11.
    Er seufzt vor Erleichterung und Freude, steckt das Handy in die Tasche und geht ins Haus.
    Es ist sehr heiß. Die Hunde haben sich der Länge nach auf den kühlen Bodenplatten des Vorraums ausgestreckt; Pa führt sie morgens früh und spät abends aus, wenn es am frischesten ist. Zwischendurch verfolgt er im Fernsehen die Tennisübertragung aus Wimbledon, wo die Zuschauer vor Hitze ohnmächtig werden und das neue Dach absolut – » absolut« , wiederholt er mit enormer Befriedigung – nicht nötig gewesen wäre.
    »Pa ist so ein Technikfeind«, meint Dossie. »Er hasst Veränderungen.«
    »Dächer«, schnaubt er verächtlich. »Der ganze Sinn an Wimbledon war, dass das Wetter gezeigt hat, wer ein Mann und wer eine Memme war.«
    Mo sieht auch fern, aber in Gedanken ist sie anderswo. Es ist zu heiß für jede Arbeit. In dem kleinen Salon, dessen Fenster geöffnet sind, geht kein Lüftchen. Im Garten herrscht brütende Hitze; jetzt singt kein Vogel. Auch die Drossel, die sie bei Tagesanbruch weckt, schweigt. Während Mo den weiß gekleideten Gestalten zuschaut, die über den trockenen Rasen des Tennisfeldes huschen, grübelt sie über das Gespräch nach, das sie mit Dossie geführt haben, und erinnert sich an ihr Erstaunen, als Pa ihr erklärte, sie wollten ihr das Court hinterlassen.
    »Und was ist mit Adam?«, fragte sie. »Was bekommt er? Wie soll das gehen?«
    »Wir haben eingehend darüber nachgedacht«, antwortete er, »und Mo und ich sind nicht besonders glücklich bei der Vorstellung, Adam könnte dieses Haus bekommen und es einfach an

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