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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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angelaufenem Kupfer und wurden mit jedem Tag dunkler.
    Dabei griff er nicht auf Magie zurück und erfuhr so häufig wie selten zuvor sexuelle Befriedigung. Die alten Mächte hatten ihre Stimmen auch nicht wieder erhoben - und dennoch breitete sich die Finsternis in ihm aus.
    Er spürte, dass die Dreizehn stärker wurden und dass er sich an ihre Anwesenheit gewöhnte. Sie waren jetzt schon so lange in ihm, dass sie ihm allmählich vorkamen wie ein zusätzlicher Körperteil - und warum sollte er eine zusätzliche Hand nicht benutzen? Früher waren es gezählte Gelegenheiten, bei denen er sich versagte, Magie einzusetzen. Er versagte sich zum Beispiel, durch Magie eine Badewanne zu füllen. Inzwischen musste er sich mindestens hundertmal pro Tag zur Ordnung rufen.
    Aber immerhin hielt er sich noch im Zaum. Bald würde ihm das nicht mehr gelingen. Und dann fehlte nicht mehr viel, bis es ihm gleichgültig wäre. Diese Linie, die er nicht überschreiten durfte, wurde immer schwächer und war nur noch schwer zu erkennen.
    Er rieb sich das unrasierte Kinn und überlegte, ob er eine Art Handel mit den Dreizehn abschließen konnte.
    Einen Handel mit dem Bösen?, empörte sich sein Ehrgefühl. Was für einen denn ? Dass sie deinen Körper zeitweise benutzen dürfen? Der Teufel ist ein Betrüger, du Einfaltspinsel!
    Genau das war das Problem. Die Wesen in ihm waren nicht ehrenhaft, man konnte ihnen nicht trauen. Dass er überhaupt in Erwägung zog, sich mit ihnen zu einigen, war dafür Beweis genug. Die Zeit wurde knapp.
    Und es zeigte auch, wie verzweifelt er nach einer Möglichkeit suchte, sich eine Zukunft mit Chloe zu sichern.
    Seufzend wandte er sich wieder der alten Schrift zu. Disziplin zu wahren war wichtiger denn je. Auch wenn er Chloe liebend gern in den Arm genommen, ins Zimmer getragen und ihr mehr von seiner Welt gezeigt hätte, musste er sich strikt an den Tagesablauf halten, den er in Manhattan eingeführt hatte: von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang arbeiten, den Abend der Liebe widmen und die frühen Morgenstunden, wenn Chloe schlief, wieder der Arbeit.
    Er wollte mehr als nur wenige Minuten mit seiner Seelengefährtin verbringen. Er war fest entschlossen, sein ganzes Leben an ihrer Seite zu verbringen.
    Als Chloe aufstand und aus der Kammer huschte, hielt er den Blick eisern auf das Buch in seinem Schoß fixiert.
     
    Chloe schlenderte glücklich durch den Garten. Nun waren schon anderthalb Wochen vergangen. Es waren die schönsten Tage ihres Lebens.
    Sie verbrachte ihre Zeit hauptsächlich damit, die Schätze in der geheimen Kammer zu erforschen - und die gänzlich neuen Freuden der Leidenschaft. Die explosive Hitze, die zwischen ihr und Dageus herrschte, war augenscheinlich auch für andere spürbar. Silvan hatte sie schon einige Male aus der Kammer geschickt: »Geht spazieren oder sucht euch eine andere Beschäftigung. Ihr seid wie zwei Teekessel, die meine Bücher eindampfen.«
    Als er zum ersten Mal etwas Derartiges äußerte, wurde Chloe puterrot, aber dann hatte Dageus sie mit »dem Blick«, wie sie es mittlerweile nannte, angesehen, und sie vergaß ihre Verlegenheit. Er hatte eine Art, den Kopf zu senken und sie von unten herauf glutvoll anzuschauen; das verfehlte niemals seine Wirkung. Sie bekam weiche Knie vor Verlangen und konnte nur noch an das denken, was er bald mit ihr tun würde.
    Da sie die meisten Schriften aus der geheimen Kammer nicht entziffern und ihre Neugier auf das Leben im sechzehnten Jahrhundert nicht bezähmen konnte, stahl sie sich des Öfteren davon. Sie erkundete das Schloss und ließ dabei keinen Raum aus: Speisekammer, Vorratsräume, Küche, Kapelle, Waffenkammer, die Plumpsklos - die zwar täglich gereinigt wurden, ihr aber dennoch ein Naserümpfen entlockten -, sogar Silvans Turmbibliothek, in der sie glücklicherweise ein paar neuere Texte fand, die sie lesen konnte. Silvan hatte sämtliche Abschriften von allen philosophischen, ethischen, mathematischen und kosmologischen Abhandlungen, die im sechzehnten Jahrhundert relevant waren, fein säuberlich in den Regalen geordnet.
    Und Chloe lernte Neil und die kleinen Halbbrüder von Dageus besser kennen. Ian und Robert waren zweieinhalb Jahre alt und fröhliche Jungen mit dunklem Haar. Wenn Chloe sie ansah, dachte sie unwillkürlich daran, wie hübsch die Kinder sein würden, die Dageus eines Tages zeugen würde.
    Und daran, dass sie diejenige sein würde, mit der er sie zeugte. Ein Wonneschauer prickelte auf ihrer Haut. Sie

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