Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
ihm um.
    Damit schlitzte sie ihm die Hand auf, die ihren Fuß festhielt. Ein köstliches Triumphgefühl durchströmte sie. Sie selbst lag zwar blutend und weinend auf dem Boden, aber sie würde nicht ohne erbitterten Widerstand sterben.
     
    Dageus betrat das Vorzimmer und fragte sich, ob Chloe noch unter der Dusche stand. Er sah sie vor sich - nackt und nass, das lockige Haar wirr und feucht. Er legte die Hand auf den Türknauf und lächelte versonnen; doch in der nächsten Sekunde hörte er einen lauten Knall, dann einen Fluch und zuckte erschrocken zusammen.
    Er stieß die Tür auf, erstarrte und verlor auf diese Weise wertvolle Zeit.
    Chloe stand triefend von einer roten Flüssigkeit - sein Verstand weigerte sich, das als Blut zu identifizieren - mit dem Rücken zu ihm im Wohnzimmer und starrte in die Küche. Sie hielt das Breitschwert, das normalerweise über dem Kamin hing, in beiden Händen, weinte und hatte einen heftigen Schluckauf.
    Ein Mann trat aus der Küche, fixierte Chloe voller Mordlust und kam mit einem Messer in der Hand näher.
    Keiner von beiden nahm Dageus wahr.
    »Chloe-Mädchen, geh zurück«, zischte Dageus. Instinktiv nutzte er die Stimme der dunklen Macht, einer Mischung zwischen Befehl und Druidenzauber, die sie zu gehorchen zwang - obwohl sie fast zu verängstigt war, um sich zu bewegen.
    Der Eindringling zuckte. Er hatte Dageus bemerkt, und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen ... aber da war noch etwas, was Dageus nicht deuten konnte. Erkennen? Ehrfurcht? Der Blick des Eindringlings huschte zu der Tür hinter Dageus, dann zu der offenen Glastür, die zu der regennassen Terrasse führte.
    Mit einem Knurren setzte sich Dageus in Bewegung. Es bestand kein Grund zur Eile, der andere konnte nirgendwohin ausweichen. Chloe hatte dem Befehl gehorcht und stand vor dem Kamin, das Breitschwert fest in beiden Händen. Sie war weiß wie die Wand, aber sie stand aufrecht. Ein gutes Zeichen. Die roten Flecken waren bestimmt nicht nur Blut.
    »Bist du in Ordnung, Mädchen?« Dageus nahm den Eindringling ins Visier. Macht regte sich in seinem Inneren. Eine uralte Macht, die nicht die seine war - eine blutrünstige Macht, der nicht zu trauen war -, stachelte ihn auf, archaische, verbotene Flüche einzusetzen, um den Gegner zu vernichten. Dafür zu sorgen, dass er einen langsamen, grausamen Tod starb, weil er seine Chloe angerührt hatte.
    Dageus ballte die Hände zu Fäusten und verschloss sich den subtilen Einflüsterungen. Er war ein Mensch, kein Dämon aus grauer Vorzeit. Und Manns genug, um diese Angelegenheit selbst zu bereinigen. Er wusste genau - woher, war ihm selbst nicht klar -, dass er seinen Untergang besiegeln würde, wenn er die finsteren Kräfte einsetzte, um den Angreifer zu töten.
    Hicks. »Ich glaube schon.« Schluchzen.
    »Du Hurensohn, du hast meine Frau verletzt!« Dageus ging unaufhaltsam weiter und drängte den Mann auf die Terrasse. Dreiundvierzig Stockwerke über der Erde.
    Der andere spähte über seine Schulter auf die niedrige Steinbalustrade, als wollte er die Entfernung bis dahin einschätzen. Dann sah er Dageus an.
    Sein nächster Schritt war so seltsam und unerwartet, dass Dageus nicht schnell genug reagieren konnte, um ihn aufzuhalten.
    Mit fanatisch blitzenden Augen neigte der Mann den Kopf. »Möge mein Tod den Draghar dienen, wenn ich schon im Leben versagt habe.«
    Dageus versuchte noch zu begreifen, dass er von den Draghar gesprochen hatte, da wirbelte der andere herum, sprang auf die Balustrade und stürzte sich in die Tiefe.

9
    »Was ist das für ein Zeug?«, wollte Chloe wissen.
    »Keine Angst, Mädchen. Nur eine Salbe, die den Heilungsprozess beschleunigt.« Dageus verarztete ihre zahllosen Schnittwunden, murmelte Zaubersprüche in einer Sprache, die Chloe nicht kannte und die so alt waren, dass die Gelehrten sie nicht mehr benennen konnten. Die klebrigen roten Flecken auf ihren Kleidern stammten vom Wein. Sie hatte alles in allem erstaunlich wenig abbekommen - kleine Schnittwunden an Händen und Füßen, ein paar Kratzer an den Armen, aber keine ernsthafte Verletzung.
    »Das hilft! Die Schmerzen sind schon nicht mehr so schlimm«, rief sie aus.
    Er zwang sich, ihr in die Augen zu schauen, und nicht auf die üppigen, wunderbaren Kurven, die von dem Spitzen-BH und dem Höschen kaum verdeckt wurden. Nachdem der Mann in den Tod gesprungen war, hatte Dageus Chloe die Kleider gröber als beabsichtigt ausgezogen, um so schnell wie möglich abzuschätzen, wie

Weitere Kostenlose Bücher