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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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hin und her.
    Vor der Häusern befanden sich Geländer zum Festzurren, die meisten in Trümmern. Einst waren Gehwege aus Brettern da gewesen, aber die Bretter waren heute weitgehend verschwunden; Gras wuchs durch die Löcher, wo sie gewesen waren. Die Schilder an den Häusern waren verblaßt, aber manche konnte man noch lesen – sie waren in der verballhornten Form des Englischen geschrieben, die Roland die niedere Sprache nannte. ESSEN UND GETREIDE stand auf einem, und sie vermutete, es sollte Futter und Getreide heißen. An der Fassade daneben standen unter einer linkischen Zeichnung von Büffeln im Gras die Worte: AUSRUHEN ESSEN TRINKEN. Unter diesem Schild hingen schiefe Schwingtüren, die sich leicht im Wind bewegten.
    »Ist das ein Saloon?« Sie wußte nicht genau, weshalb sie flüsterte, aber sie hätte nicht mit normaler Stimme sprechen können. Es wäre gewesen, als würde man mit dem Banjo ›Clinch Mountain Breakdown‹ bei einer Beerdigung spielen.
    »Es war einer«, sagte Roland. Er flüsterte nicht, aber seine Stimme klang gedämpft und nachdenklich. Jake ging dicht an seiner Seite und sah sich nervös um. Oy hinter ihnen hatte die Entfernung auf zehn Meter verringert. Er trottete rasch dahin und schwang den Kopf wie ein Pendel von einer Seite zur anderen, während er die Gebäude begutachtete.
    Jetzt konnte es auch Susannah spüren: das Gefühl, als würden sie beobachtet werden. Es war genau, wie Roland es beschrieben hatte: als wäre Sonnenschein von Schatten verdrängt worden.
    »Es sind Menschen hier, richtig?« flüsterte sie.
    Roland nickte.
    An der nordöstlichen Ecke der Kreuzung stand ein Gebäude mit einem Schild, das sie auch entziffern konnte: HOTEL, stand darauf, und: BETTEN. Abgesehen von einer Kirche mit schiefem Turm weiter vorne war es das größte Gebäude des Dorfs – drei Stockwerke. Sie sah hoch und erspähte gerade noch etwas Weißes – sicher ein Gesicht –, das sich von einem der glaslosen Fenster zurückzog. Plötzlich wollte sie weg von hier. Roland gab jedoch einen langsamen, gleichmäßigen Schritt vor, und sie glaubte, den Grund dafür zu kennen: Eile konnte den Beobachtern den Eindruck vermitteln, als hätten sie Angst… als könnte man sie überfallen. Dennoch…
    An der Kreuzung wurden beide Straßen breiter und bildeten einen Platz, der von Gras und Unkraut in Besitz genommen worden war. In der Mitte stand ein erodierter Wegstein. Darüber hing ein Metallkästchen an einem rostigen, schlaffen Kabel.
    Roland ging mit Jake an seiner Seite zu dem Wegstein. Eddie schob Susannahs Rollstuhl hinter ihnen her. Gras flüsterte in den Speichen, und der Wind kitzelte sie mit einer Haarlocke an der Wange. Ein Stück weiter die Straße hinab polterte der Fensterladen, und das Scharnier quietschte. Sie erschauerte und strich das Haar aus der Stirn.
    »Ich wünschte, er würde sich beeilen«, sagte Eddie mit gedämpfter Stimme. »Dieser Ort ist nicht geheuer.«
    Susannah nickte. Sie sah über den Platz und konnte sich wieder fast vorstellen, wie es am Markttag gewesen sein mußte – Menschengedränge auf den Gehwegen, einige wenige Frauen aus dem Dorf mit Körben an den Armen, aber hauptsächlich Kutschenfahrer und derb gekleidete Schiffer (sie wußte nicht, warum sie so sicher war, was Barken und Schiffer anbelangte, aber sie war es). Wagen fuhren über den Platz, wirbelten auf der ungepflasterten Straße würgende Wolken gelben Staubs auf, während die Fahrer ihre Karrenpferde
    (Ochsen, es waren Ochsen)
    mit der Peitsche antrieben. Sie konnte diese Wagen sehen, staubiges Segeltuch war auf manchen über Stoffballen gespannt und über Pyramiden geteerter Fässer auf anderen; sie konnte die Ochsen sehen, die sich geduldig in ihr doppeltes Zaumzeug legten, mit zuckenden Ohren Fliegen verscheuchten, die um ihre breiten Schädel summten; konnte Stimmen und Gelächter hören und ein Klavier im Saloon, das eine schwungvolle Melodie wie ›Buffalo Gals‹ oder ›Darlin’ Katy‹ hämmerte.
    Es ist, als hätte ich in einem anderen Leben hier gelebt, dachte sie.
    Der Revolvermann beugte sich über die Inschrift auf dem Wegstein. »Große Straße«, las er. »Lud – hundertundsechzig Räder.«
    »Räder?« fragte Jake.
    »Eine alte Maßeinheit.«
    »Hast du schon von Lud gehört?« fragte Eddie.
    »Möglich«, antwortete der Revolvermann. »Als ich noch sehr klein war.«
    »Reimt sich auf krud«, sagte Eddie. »Vielleicht kein gutes Zeichen.«
    Jake begutachtete die Ostseite des

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