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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Reg völlig zu überrumpeln.
    »Er fragte Sie«, fuhr Dirk fort, während er ein kleines Notizbuch zu Rate zog, das er aus der Tasche genommen hatte, »ob es irgendeinen bestimmten Grund dafür gebe, warum eine Sache nach der anderen passiert, und ob es eine Möglichkeit gebe, das aufzuhalten. Hat er Sie nicht auch ge­fragt, und zwar als erstcs gefragt, ob es nicht möglich sei, sich in der Zeit zurückzubewegen, oder irgendsowas Ähn­liches?«
    Reg blickte Dirk lange taxierend an.
    »Ich habe mich in Ihnen nicht geirrt«, sagte er, »Sie haben einen sehr bemerkenswerten Kopf, junger Mann.« Er ging langsam hinüber an das Fenster, das auf den Zweiten Hof hinausging. Er betrachtete die merkwürdigen Gestalten, die ihn eilig überquerten, sich in dem Nieselregen dicht anein­anderdrängten oder auf bestimmte Dinge zeigten.
    »Ja«, sagte Reg schließlich mit gedämpfter Stimme, »ge­nau das hat er gefragt.«
    »Gut«, sagte Dirk und klappte sein Notizbuch mit ei­nem verkniffenen, kleinen Lächeln zu, das ausdrückte, daß er für derartiges Lob lebte, »dann ist damit erklärt, warum die Antworten >ja, nein und vielleicht< lauteten - in dieser Reihenfolge. Nun? Wo ist sie?«
    »Wo ist was?«
    »Die Zeitmaschine.«
    »Sie stehen mitten drin«, sagte Reg.
     
     
    26. Kapitel
     
    Ein Rudel krakeelender Leute ergoß sich in Bishop's Stort­ford in den Zug. Einige trugen Gesellschaftsanzüge mit Nel­ken am Revers, die ein bißchen mitgenommen wirkten, als hätten sie schon eine lange Feierei hinter sich. Die Frauen aus der Gruppe trugen fesche Kleider und Hüte und schnatter­ten aufgeregt, wie hübsch Julia doch gewesen sei in dem vie­len Seidentaft, und daß Ralph selbst in seinem ganzen Putz wie ein spießiger Esel ausgesehen habe, und dann hechel­ten sie so ziemlich alle Geschichten der letzten zwei Wochen durch.
    Einer von den Männern streckte den Kopf aus dem Fen­ster und schrie einem vorbeigehenden Bahnbeamten zu, er solle doch mal schnell nachsehen, ob das der richtige Zug sei und in Cambridge halte. Der Schaffner bestätigte, daß er es verflucht nochmal selbstverständlich sei. Der junge Mann sagte, daß sie nicht alle plötzlich entdecken woll­ten, daß sie in die falsche Richtung führen, nicht wahr, und machte ein Geräusch, das sich ein bißchen wie ein bellen­der Fisch anhörte, als wolle er damit andeuten, was für eine zum Schreien komische Bemerkung er gemacht habe, und dann zog er den Kopf zurück und stieß ihn sich, daß es dröhnte.
    Der Alkoholgehalt der Luft in dem Waggon stieg rapide an.
    Es schien allgemein die Ansicht zu herrschen, der beste Weg, sich für die Hochzeitsnachfeier am Abend in die rich­tige Stimmung zu bringen, sei, einen Ausflug zur Bar zu unternehmen, so daß alle Mitglieder der Gruppe, die nicht bereits total besoffen seien, die Sache dort zu Ende führen könnten. Rüde Beifallsschreie begrüßten diesen Vorschlag, der Zug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, und eine Menge von denen, die noch auf den Füßen waren, kippten um.
    Drei junge Männer ließen sich auf die drei leeren Sitze um einen Tisch plumpsen, von denen der vierte bereits von ei­nem ölig-übergewichtigen Mann in einem altmodischen Anzug eingenommen wurde. Er hatte ein kummervolles Gesicht, und seine großen, feuchten Kuhaugen blickten in irgendwelche unbekannten Fernen.
    Ganz langsam begann sein Blick sich den ganzen wei­ten Weg von der Unendlichkeit zurückzutasten und nach und nach auf seine unmittelbarere Umgebung einzustellen, seine neuen, aufdringlichen Reisegefährten. Es fehlte ihm etwas, hatte er das Gefühl, wie er das auch schon vorher empfunden hatte.
    Die drei Männer debattierten laut, ob sie alle an die Bar ge­hen sollten, ob die einen an die Bar gehen und den anderen etwas zu trinken mitbringen sollten, ob die, die an die Bar gehen würden, nicht durch all die Drinks dort so aus dem Häuschen geraten würden, daß sie einfach hocken blieben und vergäßen, den anderen was zu bringen, die hier säßen und nervös auf ihre Rückkehr warteten, und ob sie, selbst wenn sie daran dächten, sofort mit den Drinks zurückzu­kommen, tatsächlich in der Lage wären, sie zu tragen, und sie auf dem Rückweg nicht einfach durch den ganzen Wag­gon schmissen und andere Fahrgäste in Mitleidenschaft zögen.
    Eine Art Übereinstimmung schien erzielt zu sein, aber fast im selben Moment konnte sich keiner mehr erinnern, wie die lautete. Zwei von ihnen standen auf, dann setzten sie sich wieder,

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