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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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selbst sie ahnt«, brummte er und ging an ihnen vorbei zu Polas hinüber, der sich das Gespräch angehört hatte, während er zugleich ein halbes Auge auf seine Konsolen und Monitore gerichtet hielt. Wie es schien, konnte er die meisten Aufgaben, die derzeit von ihm verlangt wurden, automatisch ausführen.
    »Ich möchte diese Aufnahme noch einmal sehen«, sagte Thorn und stützte sich mit einer Hand auf der Rückenlehne von Polas' Stuhl ab.
    Polas blickte von seinen Instrumenten auf und musterte ihn zweifelnd. »Es heißt, Sie wären von der ECS«, sagte er. »Hat man Sie geschickt, um uns zu helfen, oder nur, um fruchtlose Fragen zu stellen?«
    »Ich wurde gar nicht geschickt. Der Zufall hat mich hergeführt«, antwortete Thorn.
    Polas zog eine Braue hoch, während er einen Kasten unter der Konsole öffnete und eine Computerdisc herausnahm, die er in ein Laufwerk der Konsole steckte. Erneut liefen nun auf einem der Bildschirme vor ihm die kürzlichen Ereignisse im Orbit ab.
    »Stoppen Sie sie dort«, sagte Thorn, und Polas hielt ein Standbild fest, auf dem Wrackteile von der sich zerstreuenden Explosionswolke wegtrudelten. »Können Sie an dieser Stelle langsam zurückfahren?«
    »Wir sind hier nicht gänzlich primitiv«, sagte Polas.
    Flackernd ruckte das Bild um eine Einstellung nach der anderen zurück: Wrackteile schlossen sich wieder zu einer aufstrahlenden Explosion zusammen, gerade als die Laserstellung neu gebildet war.
    »Da«, sagte Thorn. »Das ist aus Drache zum Vorschein gekommen.«
    Polas starrte aus zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm und fuhr die Aufnahme zurück, und jetzt erkannten sie deutlich ein Objekt, das von Drache ausgespuckt wurde, unmittelbar bevor er die Laserstellung angriff. Polas fuhr die Aufnahme jetzt hin und her, bis er die klarste Abbildung des Objekts gefunden hatte. »Wir müssten es vergrößern und ein bisschen klarer fassen können«, sagte er. Er öffnete den Kasten voller Discs und wühlte darin herum. Als er schließlich eine Disc ausgesucht hatte, hielt er zwei Tasten gedrückt, während er zugleich die Aufnahme herausnahm und die neue Disc einführte. Das Bild blieb an Ort und Stelle, und ein Gitter tauchte auf und überdeckte es. Mit Hilfe eines Trackballs justierte Polas das Gitter, bis das Objekt im Zentrum eines der Felder stand. Mit einem Tastendruck rief er einen Zielcursor im Winkel des Bildschirms auf und führte ihn auf dieses Feld.
    »Da haben wir's«, sagte er und drückte die Taste erneut, um die gewünschte Funktion auszuwählen.
    Das Bild zerfiel; dann bildete sich die Darstellung der ausgewählten Koordinaten in kleinen Feldern neu und bedeckte den ganzen Monitor. Einen Augenblick später wurde eine verschwommene, vage rechteckige Form erkennbar. Der Computer schnurrte weiter vor sich hin, und nacheinander löste sich jedes der Felder auf und bildete sich in kleineren Pixeln neu, sodass das Bild zunehmend deutlicher wurde.
    Ehe das Display komplett neu aufgebaut war, sagte Polas. »Ein militärisches Landungsfahrzeug.«
    »Der Theokratie?«, fragte Thorn.
    Polas nickte.
    Thorn musterte das Bild, während es immer deutlicher wurde. »Was hat Drache denn damit gemacht?«
    Polas zuckte die Achseln, und als der Computer mit seiner Arbeit fertig war, rief Polas mit Hilfe des Trackballs ein Menü auf und speicherte das Bild.
    »Irgendeine Idee, wo das Ding gelandet sein könnte?«, fragte Thorn.
    »Ich finde das vielleicht heraus«, sagte Polas und starrte in den offenen Kasten mit den Discs, »falls es an einem unserer Ausguckposten vorbeigekommen ist. Es dauert allerdings einige Zeit.«
    »Bitte tun Sie das – es könnte sich als wichtig erweisen. Ich bin sicher, dass sich Lellan ebenso wie ich für die Frage interessiert, wer an Bord dieses Bootes war.«
    Obwohl durchaus wahrscheinlich war, dass Drache sich auf dem Weg hierher ein Schiff der Theokratie schnappte, vielleicht um Informationen zu erhalten, vielleicht auch nur aus Spaß, so kam es Thorn doch merkwürdig vor, dass er es intakt wieder freigegeben hatte – besonders nach dem Anblick dessen, was Drache mit den Lasersatelliten angestellt hatte.
    In einem ruhigen Augenblick legte Carl schließlich eine Pause ein, während er auf den Frontmonitor blickte und die Tatsache zu verdauen versuchte, dass ein Umstand eingetreten war, noch unwahrscheinlicher als die extremsten Bedingungen, für die man ihn ausgebildet hatte. Der Bodenkampfpanzer, in dem er saß – wie die übrigen neunzehn dieser

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