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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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»Für wen?« »Für solche, die ich achte … und liebe.« »Für wen?«
    Sie reckte das Kinn. »Das geht Euch nichts an!«
    »Einerlei«, meinte er nach einer Pause. »Bald geht es mich etwas an und dann ist es damit vorbei.« Ceidre versagte sich eine bissige Entgegnung. Als er sie grob auf die Füße zog, fluchte sie und entwand sich ihm. »Eine Viper«, murmelte er. »Geht zurück zu Eurer Hure«, fauchte sie.
    »Für die habe ich keine Verwendung mehr.« Ceidre verschränkte die Arme und höhnte. »Nein?«
    Er lächelte kalt. »Von nun an habe ich nur noch Verwendung für dich.« Seine Stimme war weicher geworden. Nun schmeichelte er ihr. »Komm zu mir, Alice.« Ceidre war sprachlos.
    »Wir werden heiraten, du und ich. Daran kannst du nichts ändern. Finde dich mit deinem Schicksal ab. Komm zu mir. « Seine Stimme klang weich wie Seide. »Nein.«
    »Zeig mir deinen guten Willen.« Noch weicher.
    »Den hab' ich aber nicht! « »Denk nach. Ich weiß, dass du nicht dumm bist.« »Ich habe keinen!« »Dann willst du also weiter gegen mich kämpfen.« »Ja«, versetzte Ceidre halsstarrig, verzweifelt. Seine Augen funkelten. »Nun, wir werden sehen. «

Kapitel 5
    »Was hast du mit ihm gemacht?«
    Ceidre stand hinter Rolfe, der sich über den schlafenden Guy beugte. Nun richtete er sich auf und drehte sich grimmig zu ihr um. »Antworte mir, Weib. « Sie wich zurück, ihr Herz schlug heftig. Er trat einen Schritt auf sie zu. »Nichts«, keuchte sie.
    Er packte zu, bevor sie eine Bewegung machen konnte. »Du hast etwas in sein Bier getan! Was?«
    Er war schlau, das musste sie sich merken. »Nur ein Schlafpulver«, antwortete Ceidre abwehrend. »Er wird bald aufwachen!« Rolfe ließ sie los. »Hat es noch andere Wirkungen?« »Er wird ein wenig benommen sein, mehr nicht.«
    Rolfes zornfunkelnder Blick gab ihr deutlich zu verstehen, dass sie gut daran getan hatte, seinem Gefährten keinen echten Schaden zugefügt zu haben. »Woher ist das Pulver?«
    Ihr Herz schlug wie ein Hammer. Sie errötete. Wich wieder einen Schritt zurück. Dann erst sah sie seine Leute, die lauernd Aufstellung genommen hatten. Einer flüsterte das Wort Hexe, ein anderer etwas vom bösen Blick ,und einem Fluch. Ceidre errötete tiefer.
    »Das Schlafpulver, Alice«, widerholte Rolfe. »Gib es mir.« »Ich hab' keines mehr«, log Ceidre hastig.
    Er sah sie durchdringend an, dann nahm er sie beim Arm, zog sie unsanft zum Zelt und hob die Plane. Unendlich erleichtert schlüpfte Ceidre in den Schutz des Daches aus Tierhäuten. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als einen möglichst großen Abstand zu dem Normannen zu bekommen. Dann hörte sie, wie er seinen Männern befahl, sich zur Ruhe zu begeben. Plötzlich stand seine riesige Gestalt vor ihr, gab ihr das Gefühl, zwergenhaft zu sein. Er schien das ganze Zelt auszufüllen. Ceidre sog scharf den Atem ein.
    Er schloss die Klappe hinter sich.
    »Was wollt Ihr hier?« schrie Ceidre spitz und wich zur Zeltwand zurück, so weit wie möglich von ihm weg. Das war keine zwei Armlängen weit.
    Er blieb ihr die Antwort schuldig. Im Halbdunkel konnte sie nur seine Umrisse erkennen, als er das Binsenlicht entzündete, das er sorgsam senkrecht in den Boden steckte, ehe er sich ihr zuwandte. »Muss ich meine Frage wiederholen?«
    Wenn sie sich nur irgendwo verstecken könnte.
    »Alice.«
    In diesem einen Wort lag sehr viel Bedrohung.
    »Ich habe gelogen! Es war ein Fluch. Ihr habt mich dazu gezwungen! Ich spreche auch über Euch. einen Fluch aus!«
    Nun lächelte er. Ein belustigtes Lächeln, das sie ihm kaum zugetraut hätte. Er glaubte ihr nicht. Er glaubte nicht, dass sie eine Hexe war. Ceidre war enttäuscht und erleichtert zugleich.
    »Vielleicht«, sagte er nun bedächtig und seine Augen funkelten. »Hast du mich bereits verwünscht verzaubert?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Hast du mir dieses unnatürliche und gottlose Verlangen angehext, das ich für dich empfinde?«
    Sie presste sich gegen die Fellbespannung. Das Funkeln in seinen Augen wurde zu einem Glühen. »Nein.«
    »Nein? Du hast mich nicht verhext?«
    »Nein, ich schwöre es.«
    »Ich glaube dir nicht.« Seine Arme packten blitzschnell zu. Sie hatte gewusst, dass er nach ihr greifen würde, und dennoch war er zu schnell für sie. Selbst wenn sie schneller gewesen und ihm ausgewichen wäre, gab es doch keinen Fluchtweg. Er zog sie eng an sich, sie spürte den Hauch seines Atems, die Hitze seines Körpers. »Das Schlafpulver«, murmelte er. »Gib

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