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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Fingern, und rötlich gelocktem Haar. Sie stellten sich selbst vor, auf eine mürrische, herausfordernde Art. Der erste war Perichost von Risphert, Graf von Orrawh im fernen Westen; der nächste Neterpino Sloch, Befehlshaber der Befeel Garde, und schließlich Fürst Pharl Asclett, Erbprinz von Skrenaw, besser bekannt als Pharl von der Harten Hand.
    »Über euch weiß ich zur Genüge Bescheid, gute Herren«, bemerkte Ottro mit kaum verhehltem Abscheu, als er unsere Namen nannte. »Ihr kennt Prinz Flamadin. Dies ist sein Freund, Graf Ulrich von Bek. Und dies Alisaard, Legionskommandantin von Gheestenheem.«
    Sharadim war während dieser Förmlichkeit immer ungeduldiger geworden. Jetzt erhob sie sich von ihrem Stuhl, schob ihre Kumpane beiseite, kam geradewegs auf mich zu und schaute mir ins Gesicht. »Ihr seid ein Betrüger. Hier könnt Ihr es zugeben. Ihr wißt genausogut wie die meisten derer, die mit Euch hierhergekommen sind, daß ich Prinz Flamadin ermordete. Stimmt, sein Körper ist nicht verwest und liegt in meinen Gewölben. Aber ich war erst vor kurzem bei seiner Leiche. Sie ist noch immer da! Ich erkenne Euch als den, den man den Helden nennt, den diese einfältigen Frauen zu beschwören versuchten, wobei sie irrtümlich auf meinen Namen verfielen. Und ich kann mir denken, was Ihr mit diesem Abstecher ins Schauspielerfach erreichen wollt ...«
    »Sie hoffen, das Schwert in ihren Besitz zu bringen, bevor wir es finden«, unterbrach Pharl und kratzte sich in der Handfläche. »Und ihren eigenen Handel mit dem Erzherzog abzuschließen.«
    »Seid still, Prinz Pharl«, fuhr sie ihm verächtlich über den Mund. »Eure Vorstellungskraft ist so kümmerlich wie stets. Nicht jeder nährt denselben Ehrgeiz wie Ihr!« Ohne sein Erröten zu beachten, fuhr sie fort: »Entweder habt Ihr die Absicht, mich vom Thron zu stoßen und an meiner statt zu herrschen«, sagte sie, »oder Ihr wollt nur einfach meine Pläne vereiteln. Was? Dient ihr alle der Ordnung? Hat man Euch beauftragt, das Chaos und seine Verbündeten zu bekämpfen? Ich kenne ein wenig von Eurer Geschichte, Held. Ist das nicht Eure Aufgabe?«
    »Ich lasse Euch Eure Vermutungen, Madame, aber Ihr könnt nicht erwarten, daß ich sie bestätige oder leugne. Ich bin nicht hier, um Euch zu noch mehr Macht zu verhelfen.«
    »Ihr seid hier, um zu rauben, was ich habe, nicht?«
    »Wenn Ihr von Euren Intrigen ablaßt, wenn Ihr Euch voll und ganz von den Vertretern des Chaos zurückzieht und wenn Ihr uns sagt, was Ihr über das Drachenschwert wißt, dann habt Ihr nichts mehr von mir zu befürchten. Wenn Ihr, wie ich vermute, meine Bedingungen ablehnt, dann werde ich Euch bekämpfen müssen, Prinzessin Sharadim. Und dieser Kampf würde beinahe sicher zu Eurem Untergang führen...«
    »Oder dem Euren«, meinte sie gelassen.
    »Ich kann nicht vernichtet werden.«
    »Ich habe anderes gehört.« Sie lachte. »Diese Verkleidung, dieses Fleisch, in dem Ihr Euch bewegt, kann ohne weiteres vernichtet werden. Was Ihr bewundert, kann man zerstören. Was Ihr liebt, kann man auslöschen. Kommt schon, Held, es ist unser beider nicht würdig, mit Worten zu spielen, wenn wir genau wissen, mit wem wir es zu tun haben!«
    »Ich habe Euch einen guten Handel angeboten, Madame.«
    »Anderswo gibt es bessere.«
    »Die Lords des Chaos sind verschlagen. Ihre Diener neigen dazu, auf die gräßlichste Art den Tod zu finden ...« Ich hob die Schultern.
    »Diener? Ich bin keine Dienerin des Chaos. Ich habe mich mit einer bestimmten Gruppe verbündet.«
    »Balarizaaf«, sagte ich. »Er wird Euch hintergehen, Madame.«
    »Oder ich ihn.« Ihr Lächeln war voller Stolz. In der Vergangenheit hatte ich viele wie sie gesehen. Sie hielt sich für schlauer, als sie war, weil andere es für nützlich hielten, ihr diese Einbildung zu belassen.
    »Ich spreche im Ernst, Prinzessin Sharadim!« Meine Befürchtungen wären geringer gewesen, wenn sie sich als klüger herausgestellt hätte. »Ich bin nicht Euer Bruder, das stimmt. Aber etwas von Eures Bruders Seele ist mit der meinen vermischt. Ich weiß, daß Ihr nicht die Kraft habt, vor dem Chaos zu bestehen, wenn es sich gegen Euch wendet.«
    »Es wird sich nicht gegen mich wenden, Held. Außerdem, mein Bruder wußte nur wenig über meine Verhandlungen mit dem Chaos. Diese Information habt Ihr von anderer Stelle!«
    Das verwirrte mich. Wenn nicht aus den Erinnerungen ihres Bruders, dann mußte mein Wissen aus einer anderen Quelle stammen. Mir kam der Gedanke, daß

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