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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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warteten, gegen die Beschleunigungskräfte von mächtigen Klammern festgehalten. Moore und ich gingen hinunter, um einen Blick hineinzuwerfen, aber auf unserer Seite der Luftschleuse gab es keine Fenster. Ich wußte, daß es innen eins gab, doch war die Kammer ausgepumpt, und es lohnte sich nicht, sie voll Luft zu pumpen und anzuwärmen, nur um unsere Neugierde zu befriedigen.
    Ich begann mich richtig überflüssig zu fühlen. Nachdem ich Leutnant Hilleboe angerufen und mich vergewissert hatte, daß alles in Ordnung war, kehrten wir ins Kasino zurück und ließen den Computer ein Kriegsspiel inszenieren, das gerade anfing, interessant zu werden, als das Zehn-Minuten-Warnsignal erscholl. Die ›Halbwertzeit‹ eines Beschleunigungsbehälters betrug fünf Wochen; dies besagte, daß die Insassen fünf Wochen lang darin untergetaucht ruhen konnten, bevor die Wahrscheinlichkeit, daß ein Rohr oder Ventil platzte und man wie ein Insekt unter der Schuhsohle zerquetscht wurde, einen Wert von fünfzig zu fünfzig erreichte. In der Praxis mußte schon eine sehr ungewöhnliche Notlage eintreten, um eine Benutzungsdauer der Behälter von mehr als zwei Wochen zu rechtfertigen. Wir begnügten uns auf dieser ersten Etappe unserer Reise mit weniger als zehn Tagen.
    Ob fünf Wochen oder fünf Stunden, für den Insassen eines Beschleunigungsbehälters lief es auf das gleiche hinaus. Sobald der volle Druckausgleich hergestellt war, hatte man kein Empfinden für den Zeitablauf. Körper und Gehirn waren wie aus Beton. Keines der Sinnesorgane lieferte irgendwelche Eindrücke oder Wahrnehmungen, und man konnte sich mehrere Stunden lang mit dem Versuch amüsieren, den eigenen Namen zu buchstabieren.
    Infolgedessen war es keine Überraschung, daß keine Zeit verstrichen schien, als ich plötzlich im Trockenen aufwachte und mein ganzer Körper mit der Rückkehr des Gefühlssinns prickelte. Der leere Behälter widerhallte von Geräuschen. Es hörte sich wie eine Zusammenkunft von Allergikern in einer Heuwiese an: neununddreißig Menschen und eine Katze husteten und niesten durcheinander, um sich von den letzten Rückständen des Fluorkohlenstoffs zu befreien. Während ich mit meinen Gurten kämpfte, wurde die Seitentür geöffnet, und schmerzhaftes grelles Licht flutete herein. Die Katze war als erste draußen, gefolgt von einer nachdrängenden Woge von Menschenleibern. Um die Würde zu wahren, wartete ich bis zuletzt.
    Draußen liefen mehr als hundert Leute durcheinander, reckten Arme und Beine und massierten verkrampfte Muskeln. Umgeben von jungem weiblichen Fleisch, starrte ich in die Gesichter und versuchte verzweifelt eine Differentialgleichung dritten Grades im Kopf zu lösen, um galante Reflexe zu unterdrücken. Ein vorübergehender Notbehelf, der mich sicher zum Aufzug brachte.
    Charlie Moore brüllte Befehle und ließ die Kompanie zugweise antreten. Als die Türen sich schlossen, bemerkte ich, daß ungefähr zwanzig Leute, die Hälfte eines Zuges, von oben bis unten mit leichten Blutergüssen bedeckt waren. Zwanzig blau umrandete Augenpaare. Ich mußte mit der Sanitätsabteilung und den Werkstattleuten darüber sprechen.
    Aber zuallererst wollte ich mich anziehen.

4
    Wir verbrachten drei Wochen bei einem ge Beschleunigung mit gelegentlichen Perioden im freien Fall, welche navigatorischen Messungen dienten, während das Schiff sich in einer weiten Schleife vom Kollapsar Resch 10 entfernte, um dann wieder zu ihm zurückzukehren. Die Stimmung an Bord war gut, die Kompanie paßte sich besser als erwartet der täglichen Routine an. Ich versuchte die Beschäftigungstherapie auf ein Minimum zu begrenzen und statt dessen Leibesübungen und Theorieunterricht in den Vordergrund zu stellen – zu ihrem eigenen Besten, wenngleich ich nicht naiv genug war, zu glauben, daß sie es so sehen würden.
    Nach ungefähr einer Woche hatte der Soldat Rudkowski (der mit einigen anderen Küchendienst tat) einen Destillierapparat gebaut, der pro Tag etwa acht Liter fünfundneunzigprozentigen Äthylalkohol erzeugte. Ich wollte es nicht verbieten – das Leben war freudlos genug, und mir war es gleich, solange die Leute nüchtern zum Dienst erschienen –, war aber sehr neugierig, wie er es fertigbrachte, die Rohstoffe aus unserem ökologischen Kreislaufsystem abzuzweigen, und womit die Leute für den Fusel zahlten. Also gebrauchte ich den Dienstweg und ersuchte Alsever in ihrer Eigenschaft als Ärztin, geeignete Nachforschungen anzustellen. Sie fragte Jarvil,

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