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Der Falke des Lichts

Der Falke des Lichts

Titel: Der Falke des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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die Sonne, denn die Sonne ist eine Art Licht, von dem alle anderen Lichter letzten Endes herstammen, durch Reflexion oder durch andere Abhängigkeit. Und das Licht, von dem dein Bruder spricht, ist die Quelle des Guten und der Erleuchtung, und andere Götter sind nur in diesem Licht zu sehen. - Ja, Cei, ich habe das natürlich in einem Buch über Philosophie gelesen. Aber habe ich nicht recht?«
    »Ich. ich glaube ja«, sagte ich erstaunt. »Ja, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ich weiß nichts von Philosophie. Ich weiß nur, daß das Licht ein Boot schickte, und ich stieg ein, und es brachte mich zu den Inseln der Glückseligen.«
    »Ach du lieber Gott!« sagte Cei und ließ endlich seinen wachsenden Zorn los. »Wie viele haben das schon behauptet? Und wie viele sind auf diesen Inseln gewesen? Keiner, denn diese Inseln existieren ja nicht, außer in den Liedern der Dichter! Agravain, du bist mein Bruder, aber dieser Bruder da, der mit dir verwandt ist, der ist schon ein komischer Vogel. Die ganze Zeit hat er uns ein Garn gesponnen aus einer Wolke von Lügen, und du hältst alles für wahr. Ich kann das aber nicht. Wenn du genug hast, dann findest du mich weiter vorn.«
    »Er lügt nicht, Cei«, sagte Bedwyr.
    Aber Cei warf mir nur einen angeekelten Blick zu. »In der Tat. Nein, aber er gibt uns nur eine poetische Fassung der Meinung der Philosophen ab, einen Diskurs über die Summe des Guten oder wie immer du es nennen magst. Für bretonische Mystiker und Philosophen ist das sicher eine nette Geschichte, aber ich bin Dumnonier und Römer, und ich habe genug davon.« Er spornte sein Pferd zum Galopp und verließ uns.
    »Fahr fort«, sagte Agravain. »Ich hör dir zu.« Aber es war deutlich, daß er Cei langsam zustimmte.
    »Ich lüge nicht«, sagte ich.
    »Ich habe ja auch nicht gesagt, daß du absichtlich lügst«, sagte Agravain, der sich offenbar entschlossen hatte, sehr ehrlich zu sein. »Aber nach allem, was passiert ist, könnte es doch leicht sein, daß du einen Traum gehabt hast.«
    »Ich habe auch gedacht, es wäre ein Traum gewesen, als ich aufwachte und feststellte, daß ich in Britannien war«, sagte ich. »Aber ich hatte noch immer dies.« Ich berührte Caledvwlchs Heft.
    Agravain schaute es an, und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ein Schwert. Sieht so aus, als ob es eine ganze Menge wert wäre. Und du glaubst, es wäre dir im Land der Verheißung gegeben worden?«
    »Ja, es ist von Lugh, vom Licht. Als ich südöstlich von hier aufwachte, nach meiner Rückkehr von Tir Tairngaire, da wußte ich, daß ich nicht geträumt hatte. Ich war auch nicht verrückt geworden, denn das Schwert lag neben mir. Sein Name ist Caledvwlch.«
    Agravain starrte es an. Er wurde jetzt wütend, und ich fürchtete die Folgen seines Zorns. »Ein Schwert. Ein gutes Schwert, soweit ich das sehen kann. Zeig doch mal den Rest davon.«
    Ich zog Caledvwlch. Seine Augenbrauen fuhren hoch, und er pfiff durch die Zähne. »Oh, es ist in der Tat schön. So ein Schwert hätte ich auch gern. Aber übernatürlich ist es nicht.«
    Bedwyr starrte den leuchtenden Stahl einen Augenblick an. Dann wandte er den Blick ab. Er sah offensichtlich doch etwas Übernatürliches darin.
    Ich überlegte mir, ob ich das Feuer nicht in der Klinge brennen lassen sollte, um Agravain auch seine Macht zu zeigen. Aber dann entschied ich mich dagegen. Es war zu wild, zu offensichtlich, und es bedeutete auch, daß ich die Macht mißbrauchte. Und außerdem hatte ich nicht den Wunsch, für einen Zauberer gehalten zu werden, und ich kannte die Krieger nicht. Also wiederholte ich: »Lugh hat es mir gegeben.«
    Agravain schnaufte. Er lehnte die Geschichte jetzt ab. Vielleicht konnte er sie einfach nicht von mir, von Gawain akzeptieren, seinem schwachen, unwichtigen kleinen Bruder. Dennoch sagte er: »Erzähl weiter. Du bist also mit dem Schwert aufgewacht, östlich von hier, nachdem du - wie lange? - auf den Inseln der Glückseligen gewesen bist.«
    »Es waren fast drei Jahre. Mir kam es nur wie ein Tag vor. Aber die Zeit war doch seltsam. Ich wachte in den Hügeln im Grenzland zwischen dem Königreich Dumnonia und dem Land auf, das Cerdic mit Beschlag belegt hat. Und als ich nach Westen wanderte, lief ich direkt in eine sächsische Überfallgruppe hinein, die gerade auf dem Weg zurück nach Sorviodunum war.«
    Agravain beruhigte dies; das konnte er glauben. »Konntest du denn keinen Sachsen von einem Römer unterscheiden?« wollte er wissen.
    »Ich wußte

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