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Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gerichtet, und wer zum ersten Mal hier war, der wunderte sich über die zahlreichen Grünanlagen, die es auf diesem Gelände gab.
    Wir brauchten nicht weit zu fahren. Kurz hinter dem Eingang bogen wir nach rechts ab.
    Es war kein prunkvolles Gebäude, vor dem wir stoppten. Zudem lag es abseits der ausgetretenen Pfade und nicht weit von der nördlichen Mauer entfernt.
    Mein Fahrer ließ den Wagen auf einen kleinen Hof rollen und hielt an. »Wir sind da.«
    Ich lächelte. »Klar.«
    »Sie können hineingehen. Father Ignatius hat alles für Sie gerichtet.«
    »Danke.«
    Der Zugang wurde bewacht. Nur standen hier keine Gardisten. Man setzte auf Kameras, die über dem Zugang angebracht worden waren. Bevor ich losging, war der Fahrer wieder an meiner Seite und nahm mir die Reisetasche ab.
    »Die werden Sie auf Ihrem Zimmer finden.«
    »Ah, wohne ich hier?«
    »Ja.«
    »Das ist gut.«
    Ich betrat den schmucklosen Bau und wunderte mich doch über das imposante Treppenhaus, das nun vor mir lag, und auch über die recht hohe Decke.
    Es gab eine kleine Loge, die ein Mann verließ, als ich eintrat. Auch er wusste über mich Bescheid.
    »Signor Sinclair?«
    »Der bin ich.«
    Er reichte mir die Hand und stellte sich als Ottavio vor. »Ich darf sie zu Father Ignatius bringen?«
    »Gern.«
    Einen Lift gab es hier nicht. Wir stiegen die breite Treppe hoch, die aus dunklem Marmor mit roten und violetten Einschlüssen bestand.
    In der ersten Etage schritten wir durch einen sehr breiten Flur. Und auch hier fiel mir die Stille auf. Es war kaum zu glauben, dass ich mich im Zentrum eines Geheimdienstes befand, der Weißen Macht. Ich dachte unwillkürlich an meine Templer-Freunde in Südfrankreich, die sich mit einer wesentlich kleineren Zentrale zufrieden geben mussten.
    Auch dachte ich über Father Ignatius nach, der aus der relativen Enge eines schottischen Klosters hierher gekommen war. Ob er sich in dieser Umgebung wohl fühlte, war eine ewig gestellte Frage. So richtig beantwortet hatte er sie mir nie.
    Vor einer zweiflügeligen Tür blieben wir stehen. Ottavio klopfte zweimal. Es war so etwas wie ein Erkennungszeichen. Danach öffnete er mir die rechte Hälfte, und ich konnte ein treten. Ich fand mich in einem großen und hohen Raum wieder, der den Namen Büro nicht verdiente und trotzdem eins war, denn der Schreibtisch ungefähr in der Mitte war nicht zu übersehen.
    Ebenso wenig wie der Mann, der sich erhoben hatte und auf mich zulief, wobei sich der Gesichtsausdruck in ein Strahlen verwandelte, so sehr freute sich Father Ignatius.
    »John Sinclair!«, rief er und konnte es kaum erwarten, mich zu umarmen. »Da bist du ja.«
    Es war eine herzliche Begrüßung. Lange hatten wir uns nicht mehr gesehen, und ich stellte fest, dass sich die Falten im Gesicht meines Freundes vertieft hatten. Ansonsten machte Ignatius einen sehr fitten Eindruck.
    »Setz dich erst mal. Wenn du etwas trinken möchtest, dann sag es bitte.«
    »Ich denke an Wasser.«
    »Das steht bereit.«
    Ich nahm auf einem bequemen Stuhl Platz und schaute auf den zweiten leeren, der links neben mir stand.
    Ignatius bemerkte meinen Blick. »Ich werde Mario Carlesi noch hinzubitten. Für ihn ist der freie Stuhl.«
    »Okay.«
    »Aber erst mal zu uns.« Ignatius setzte sich auf seinen Stuhl vor dem Schreibtisch. »Wie geht es dir, John! Oder wie ist es dir in der letzten Zeit ergangen?«
    »Ich lebe noch.«
    »Super. Das hört sich gut an. Aber...?«
    Ich hob die Schultern und lächelte über den Schreibtisch hinweg. »Du weißt selbst, Ignatius, dass alles ein verdammt langer Kampf ist. Da stecke ich immer voll drin, und der große Sieg ist mir leider noch nicht gelungen.«
    Ignatius schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es da eine Entscheidung geben wird. Und wenn, dann am Ende der Zeit beim Jüngsten Gericht. So lange wird es weitergehen, und wir Menschen werden immer wieder in dieses Räderwerk geraten.«
    »Leid er. Man muss nur Zusehen, dass diese Maschine nicht zu viele Menschen zermalmt.«
    »Ja, das ist gut gesprochen, John.«
    Wir tranken Wasser und sprachen noch einige Minuten über gemeinsame Erlebnisse. Dabei fragte Ignatius auch nach den Horror-Reitern.
    »Es gibt sie noch. Im Moment haben sie Reitpause.«
    »Sei froh.«
    »Das bin ich auch.«
    Er nickte und sagte dann mit leiser Stimme. »Das neue Problem haben wir hier, John, und daran gibt es auch nichts zu rütteln. Du hast ja den Bericht gesehen, und es hat sich nichts verändert, das kann ich dir

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