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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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halb Bamford Bescheid. Letzten Endes haben wir einen kompletten Schlüsselsatz für sämtliche Türen der Kirche ausgegraben, dessen Existenz bei der Diözese komplett in Vergessenheit geraten war.«

    »Und wer hatte sie?«
    »Das wirst du nicht glauben! Norman Stubbings, der Wirt des Fitzroy Arms. Wie es scheint, ist er so eine Art lokaler Don Juan, und er hatte die Angewohnheit, seine Eroberungen mit nach oben in den Kirchturm zu nehmen, um sich dort zu vergnügen.«
    »Der Gedanke macht mir eine Gänsehaut«, sagte Meredith.
    »Nicht der Gedanke an den Kirchturm, vielmehr der an Normans amouröse Umarmung. Na ja, Turm und Norman, beides zusammen. Stell dir vor, wie er dort oben herumschleicht wie Quasimodo. Dieser Kerl war mir von Anfang an nicht ganz geheuer. Meinst du, dass er vielleicht etwas mit dem Tod von Hester Millar zu tun hat?«
    »Er besitzt kein Motiv, und ich kann ihm nicht nachweisen, dass er zur fraglichen Zeit in der Kirche war.« Markby kicherte.
    »Er hat einen Riesenschrecken bekommen, als Dave bei ihm aufgetaucht ist, die Schlüssel verlangt und gedroht hat, ihn wegen Unterschlagung von Beweisen zu belangen. Er war so zahm wie ein Lamm und hat sie ohne Murren herausgerückt. Seine Frau, eine kleine dicke Frau …«
    »Evie«, informierte Meredith ihn.
    »Evie also. Evie tanzte ständig um sie herum und beharrte darauf, dass Norman an jenem Morgen unmöglich in der Kirche gewesen sein kann, an dem Hester starb, weil er seit neun Uhr fast eine Stunde lang mit der Brauerei telefoniert hat. Dave hat es überprüft, und es entspricht der Wahrheit. Anschließend musste Stubbings offensichtlich eine der Bierpumpen reparieren. Er hat die Bar nicht verlassen.«
    »Er hat irgendwas in der Richtung zu mir gesagt, nicht am Tag von Hesters Ermordung, sondern am Samstag, als ich in seinem Pub war, nachdem ich Ruth besucht hatte. Kurz bevor er mich mehr oder weniger rausgeworfen hat.« Es widerstrebte Meredith, Normans Geschichte zu unterstützen, doch sie hatte ein starkes Gefühl für Gerechtigkeit und Fairness.
    »Er hat einen Zeugen für den fraglichen Tag. Eine Freundin von Evie war auf ein Schwätzchen im Pub und hat ihn an den Pumpen arbeiten sehen. Es scheint, er war ziemlich aufgebracht und hat den Besuch mit Schimpfworten bedacht. Norman mag nicht viele Freunde haben, doch er besitzt ein Alibi. Ich bin jedenfalls froh, dass wir die Schlüssel gefunden haben und unsere Ermittlungen dadurch nicht mehr beeinträchtigt werden, auch wenn ich nie wirklich geglaubt habe, dass sie eine Spur sein könnten. Die Fußspuren im Glockenturm waren alt und staubig, doch die Verlockung ist groß, sich von so etwas auf eine falsche Fährte führen zu lassen. Ermittlungen bei schweren Verbrechen haben es so an sich, dass eine Menge kleinerer Sünden ans Licht kommen.«
    »Zu schade, dass du ihn nicht wegen irgendwas verhaften kannst«, sagte Meredith melancholisch. Markby kicherte.
    »Er ist weder die Zeit noch die Mühe wert, selbst wenn es uns gelingen würde, eine Anklage gegen ihn auf die Beine zu stellen. Es ist, wie ich sagte. Man wirft ein Netz aus in der Hoffnung, einen großen Fisch darin zu fangen. Wenn man eine Null wie Norman fängt, dann wirft man sie eben wieder zurück ins Wasser.«
    »Er ist in den Glockenturm eingebrochen!«, bemerkte Meredith.
    »Rein technisch betrachtet nicht, nein. Er hatte einen Schlüssel.«
    »Aber er war nicht befugt, den Turm zu betreten!«
    »Was für sich genommen kein Verbrechen darstellt.« Markby schüttelte den Kopf.
    »Er hat sich dort oben vergnügt, sicher, aber er hat weder irgendwelche Dinge beschädigt, noch hat er etwas gestohlen. Wenn der Bischof eine Zivilklage gegen Norman anstrengen möchte wegen unbefugten Betretens, dann ist das seine Sache. Ich suche einen Mörder.«
    »Das heißt, du bist wieder da, wo du angefangen hast?«
    »Waren wir je weiter?«, entgegnete er ironisch.
    »Allerdings ist Dave eine hartnäckige Sorte von Spürhund. Er hat eine Zeugin ausgegraben, die Hester auf der Straße vor der Kirche gesehen hat.« Markby runzelte die Stirn.
    »Die Zeugin hat ausgesagt, Hester hätte etwas bei sich getragen. Ruth hatte den gleichen Eindruck, und vielleicht ist es die Mühe wert nachzuhaken und sie zu fragen, ob sie sich vielleicht erinnern kann, was es war?« Sie kamen überein, am nächsten Tag einmal mehr nach Lower Stovey zu fahren.
    KAPITEL 14
    AM NÄCHSTEN Tag, Samstagnachmittag, lenkte Markby den Wagen vor der Kirche St. Barnabas in Lower

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