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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht weniger als achtzehn oder neunzehn Jahre. Frag mich nicht, ob es die Knochen unseres Kartoffelmanns sind, weil ich es nicht weiß, verdammt!«
    KAPITEL 10

    »SIE SOLLTEN wirklich zum Arzt gehen mit Ihrem Zahn, Inspector«, sagte Ginny Holding am Dienstagmorgen tadelnd zu ihrem Boss.
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf wegen meines Zahns«, entgegnete Pearce.
    »Sehen Sie lieber zu, dass Sie herausfinden, wer dieses Zahnimplantat in unserem Kieferknochen angefertigt hat. Der Superintendent will wissen, wer unser geheimnisvoller Mann aus den Wäldern war.«
    »Ach, das«, sagte Ginny ungerührt.
    »Ich glaube, da habe ich was gefunden.« Sie tippte auf ihrer Computertastatur.
    »Erinnern Sie sich, dass Sie mich außerdem beauftragt hatten, nach verschwundenen Personen zu suchen?« Pearce schob sich näher heran und spähte auf den Bildschirm.
    »Was haben Sie?« Sie deutete auf den Schirm.
    »Simon Hastings. Er war fünfunddreißig, Botaniker, und machte einen Wanderurlaub.«
    »Erzählen Sie mir nicht«, murmelte Pearce,
    »dass er über die alte Viehtrift gewandert ist.«
    »Ganz genau, und er war alleine unterwegs. Ich habe die Akte aus dem Archiv.« Sie klopfte auf einen Ordner auf ihrem Schreibtisch.
    »Am Abend des dreiundzwanzigsten August ist er im Drovers’ Rest eingekehrt und hat ein Zimmer für die Nacht genommen. Das Drovers’ Rest ist ein Gasthof mitten im Nichts. Es gibt Zimmer für die Leute, die in ihrer Freizeit beim Wandern dort vorbeikommen. Robert und ich waren auch schon mal dort.« Robert war Ginnys Partner. Ein Polizeihundeführer mit dem Spitznamen
    »Snapper«, doch niemand benutzte diesen Namen in Ginnys Gegenwart. Sowohl Snapper, pardon, Robert, als auch Ginny waren begeisterte Radfahrer. Pearce stellte sich die beiden vor, wie sie munter über die alte Viehtrift radelten.
    »Netter Gasthof?«, fragte Pearce beiläufig. Er hatte das Fahrradfahren in dem Augenblick aufgegeben, als er alt genug gewesen war für ein Motorrad und dann für ein Auto. Nicht dass die Fahrmaschinen, die Snapper – er musste daran denken, von ihm als Robert zu reden – und Ginny fuhren, den abfälligen Namen Fahrrad verdient hätten. Es waren Produkte des Raumfahrtzeitalters.
    »Ja«, antwortete sie munter.
    »Es ist ein hübscher kleiner Gasthof. Er wurde Ihnen und Tessa gefallen, ganz bestimmt. Leider kommt man nicht mit dem Wagen hin. Er liegt gleich an der alten Viehtrift und ist hunderte von Jahren alt, richtig atmosphärisch. Sie wissen schon, so ein wenig unheimlich, lauter schiefe Wände. Die Art von Haus, wo man Geister erwartet. Man kann in der Nähe parken und von dort aus zu Fuß gehen, kein Problem. Sie haben doch einen Hund, oder?« Pearce fühlte sich vage verletzt angesichts der Andeutung, dass weder er noch Tessa irgendwo hingingen, wo sie nicht mit dem Auto vorfahren konnten, oder freiwillig einen Spaziergang unternahmen, wenn sie nicht von Henry begleitet wurden, dem Spürhund. Vielleicht sollten sie tatsächlich mehr für ihre Körperertüchtigung tun, er und Tessa. Tessa ging zu ihrem Aerobic-Kursus, sicher. Doch das hatte nichts mit frischer Luft zu tun. An einem der nächsten Wochenenden, sobald das Wetter schön wurde, würde er mit Tessa über die alte Straße wandern – wo sie wahrscheinlich von Snapper alias Robert und Ginny überholt werden würden, die auf ihren Maschinen laut klingelnd vorbeiradelten. Ginny war zum Thema zurückgekehrt und riss Pearce aus seinen Gedanken über Freizeitaktivitäten.
    »Hastings war unverheiratet, allerdings hatte er sich kurze Zeit zuvor verlobt. Er führte an jenem Abend vom Drovers’ Rest aus zwei Telefongespräche. Eines davon mit seiner Verlobten. Sie unterhielten sich über die bevorstehende Hochzeit. Das andere Gespräch führte er mit seiner Mutter. Er berichtete beiden Frauen, dass es ihm gut ginge und dass er die Landschaft und die frische Luft genösse. Es gab nicht den geringsten Hinweis auf irgendwelche Probleme. Er sprach davon, seine Mutter zu besuchen, sobald er von seiner Wanderung zurück wäre. Am nächsten Morgen machte er sich wieder auf den Weg. Der Wirt sah ihn weggehen. Es war das letzte Mal, dass Hastings lebend gesehen wurde. Er verschwand spurlos, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Er ist nie wieder aufgetaucht. Es gab nie irgendeine Spur von ihm.« Pearces Interesse war erwacht, und für den Augenblick vergaß er den pochenden Schmerz in seiner Backe.
    »Wo hat er gelebt?«
    »Er kam aus London. Hier ist seine

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