Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch der falschen Frage

Der Fluch der falschen Frage

Titel: Der Fluch der falschen Frage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lemony Snicket
Vom Netzwerk:
gerade ein paar Motten zur Tür hinaus. » Willkommen«, sagte er mit seiner tiefen Stimme. » Kann ich dir helfen?«
    » Guten Morgen«, sagte ich. » Ich glaube, heute brauche ich keine Hilfe, danke. Ich suche nur was zu lesen.«
    » Bedien dich«, sagte er. » Falls du nichts findest, was dir gefällt, ich packe bald eine neue Lieferung für die Zoologie-Abteilung aus.«
    » Ach ja«, sagte ich, als fiele mir das jetzt erst ein, » haben Sie schon etwas von der Fourier-Filiale gehört wegen meiner Bestellung dort?«
    » Aber ich kann nicht zum Brunnen kommen von diesem gallischen Autor?«, fragte er. » Noch nicht, leider. Aber zufälligerweise habe ich von genau dieser Filiale eine etwas rätselhafte Anfrage erhalten. Jemand sucht ein Buch, von dem ich noch nie gehört habe.«
    » Was für ein Buch?«
    Qwertz langte in eine Tasche seiner klirrenden Lederjacke und brachte eine Karteikarte zum Vorschein. » Der Autor ist ein M.Achtnix, auch gallisch, vermute ich fast«, sagte er, » und der Titel lautet Selbst ist die Frau beim Messen. Da geht es wohl um die Emanzipation der Frauen.«
    » Möglich«, sagte ich. » Ach, könnte ich vielleicht noch eine Bestellung aufgeben?«
    » Selbstverständlich«, sagte er. » Wieder in der Fourier-Filiale?«
    » Ja«, sagte ich.
    Qwertz zog einen Bleistift hinterm Ohr hervor, und ich musste mir erst wieder sagen, dass jemand ihn wahrscheinlich gerade wegen dieses Säbelhaarschnitts liebte. » Und der Autor ist?«
    » Berbitte.«
    » Wer bitte?«
    » A. Berbitte«, sagte ich, » ein Belgier diesmal, und der Titel heißt Pass gut, gut auf .«
    » A. Berbitte, Pass gut, gut auf «, wiederholte der Unter-Bibliothekar. » Klingt nach einer schlimmen Geschichte.«
    » Ich hoffe nicht«, sagte ich und suchte mir ein Buch zum Lesen. Mir war nach etwas, was ich schon kannte, und so saß ich eine Stunde lang an meinem Stammplatz und las ein Buch über einen Menschen, der ein wahrer Freund und exzellenter Schriftsteller war und der auf einer blutrünstigen Farm lebte, wo nahezu jeder in irgendeiner Art von Gefahr schwebte. Es war ein gutes Buch, und ich stellte es nur schweren Herzens ins Regal zurück. Als ich zum Ausgang ging, stand Qwertz über einen offenen Karton gebeugt und hantierte mit einem Packen Bücher herum.
    » Was machen Sie da?«, erkundigte ich mich.
    » Umschläge überprüfen«, sagte er. » Du würdest dich wundern, wie oft ein Buch im falschen Einband steckt.«
    » Wirklich?«
    » O ja«, sagte der Unter-Bibliothekar mit seinem üblichen leeren Gesichtsausdruck. » Man glaubt genau zu wissen, was man in Händen hat, und wenn man es öffnet, stellt es sich als etwas völlig anderes heraus.«
    Mein Magen machte eine kleine Sturzfahrt. » Danke«, sagte ich und schaute, dass ich nach draußen kam, wo ich mich auf die sonnenbeschienene Treppe setzte. Ich betrachtete Ellington Feints Handschrift auf dem Päckchen, das schwach nach etwas roch, was mir vage bekannt vorkam. Etwas aus ihrem Häuschen. Ich sah hinüber zu der hohen Bronzeskulptur auf dem Rasen, aus deren Form ich auch jetzt nicht schlau wurde. Und dann riss ich das Zeitungspapier auf und hielt den Gegenstand auf den Knien.
    Es war eine Packung Kaffee mit einem starken morastigen Geruch und einer schwarzen Katzensilhouette darauf. Ich starrte sie einen langen Moment an und öffnete die Packung sogar, falls die Bordunbestie in ihrem Innern versteckt war. Natürlich war sie das nicht. Ein Auto hielt vor dem Rasen, und als ich aufsah, lächelte Boings Gesicht hinter dem Lenkrad des Bellerophon-Taxis hervor.
    » Guten Morgen, Kumpel«, rief er. » Ich hab noch ein paar Doughnuts von Schmeck’s über. Möchtest du einen zu deinem Kaffee?«
    Er grinste mit Blick auf meine Kaffeepackung, aber ich war nicht in der Stimmung zurückzugrinsen. » Ja«, sagte ich. » Nehmt ihr mich mit?«
    » Hast du wieder einen Buchtipp?«
    » Neuigkeiten aus Harriets Spionageheft. Ist noch besser als das Buch davor«, sagte ich und öffnete die hintere Tür. » Reicht das?«
    » Kein schlechter Tipp«, sagte Boing, » wobei Quietsch und ich eigentlich immer das mit dem Stepptänzer und der Anwältin am liebsten mochten.«
    » Sie sind alle super«, quietschte Quietsch vom Boden des Wagens. » Wohin fahren wir? Wieder zum Leuchtturm?«
    » Zu dem Häuschen ein Stück davor«, sagte ich, » so schnell es geht.«
    » Zur Weißwimpelhöhe?«, fragte Boing und gab mir einen Doughnut. » Da ist niemand, Kumpel.«
    » Hoffen wir, dass du dich

Weitere Kostenlose Bücher