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Der Fluch der Sphinx

Titel: Der Fluch der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Stephanos Markoulis in Verbindung tritt und ihn benachrichtigt.«
    Mohammeds Hand stieß vor wie der Kopf einer angreifenden Schlange und versetzte Lahib eine kräftige Kopfnuß. »Karrah! Wie kommst du auf die Idee, Stephanos Markoulis zu verständigen?«
    Lahib duckte sich, weil er mit weiteren Züchtigungen rechnete.
    »Er hat mich darum gebeten, ihm Bescheid zu geben, wenn die Frau auftaucht. Er ist ebenso besorgt wie wir.«
    »Du nimmst keine Anweisungen von Stephanos entgegen«, schnauzte Mohammed ihn an. »Du erhältst deine Anweisungen von mir. Das muß dir jetzt endgültig klar sein. Und nun verschwinde und gib ihr die vereinbarte Nachricht. Wir müssen uns diese Amerikanerin vorknöpfen.«

 
Nekropolis bei Luxor,
Gemeinde Kurna, 14 Uhr 15
     
    Der Polizeibeamte hatte recht gehabt. Kurna war kein gastfreundlicher Ort. Während Erica sich den Hügel hinaufquälte, der zwischen dem Dorf und der asphaltierten Straße lag, fehlte ihr völlig das Gefühl des Willkommenseins, das ihr in den anderen Ortschaften, die sie besucht hatte, so deutlich entgegengeschlagen war. Sie sah wenig Menschen, und diese paar, denen sie begegnete, gafften sie nur an, wichen vor ihr in den Schatten zurück. Sogar die Hunde waren schäbige, bösartige Köter.
    Schon im Taxi war es ihr unbehaglich geworden, als der Fahrer Einwände dagegen erhob, nach Kurna zu fahren statt ins Tal der Könige oder zu irgendeinem anderen weiter entfernten Ziel. Er hatte sie am Fuß eines Hangs aus Sand und Geröll abgesetzt und behauptet, sein Wagen schaffte den Weg bis ins Dorf nicht mehr.
    Es herrschte fürchterliche Hitze, weit über vierzig Grad, und es gab praktisch keinen Schutz vor der ägyptischen Sonne. Sie brannte herab, heizte das Gestein glutheiß auf und wurde in blendendem Glanz von dem hellen Sand der Wüste zurückgeworfen. Kein Grashalm, nicht ein einziges Gewächs konnte hier gedeihen. Doch die Einwohner Kurnas weigerten sich, umzusiedeln. Sie wollten leben, wie alle ihre Ahnen und Urahnen im Laufe der Jahrhunderte gelebt hatten. Erica fand, daß Dante, hätte er Kurna gekannt, es in seine Kreise der Hölle aufgenommen hätte.
    Die Häuser bestanden aus Lehmziegeln, die man entweder in ihrer natürlichen Farbe belassen oder weiß gekalkt hatte. Als Erica weiter hügelaufwärts stieg, erblickte sie zwischen den Häusern große Öffnungen in die Felsen gehauen. Das waren Eingänge zu uralten Gräbern. Eine Anzahl von Häusern besaß Höfe mit seltsamen Gebilden darin – zweimal ein Meter große Plattformen auf etwa einen Meter zwanzig hohen, schmalen Säulen. Sie waren ähnlich wie die Lehmziegel aus einem Gemisch von Lehm und Stroh gefertigt. Erica hatte nicht die geringste Ahnung, wozu sie gut sein sollten.
    Die Moschee war ein einstöckiges weiß getünchtes Gebäude mit einem dicken Minarett Erica hatte den Bau schon bemerkt, als sie Kurna zum ersten Mal aus der Entfernung sah. Wie das ganze Dorf war auch die Moschee aus Lehmziegeln erbaut, und Erica fragte sich, ob nicht ein kräftiger Regenguß das ganze Kaff wie eine Sandburg aufweichen und fortspülen müßte. Sie trat durch eine niedrige hölzerne Pforte und geriet in einen kleinen Hof; sie sah sich einem niedrigen Gang gegenüber, den drei Säulen stützten. Rechts befand sich eine schlichte Holztür.
    Da sie nicht wußte, ob sie eintreten durfte oder nicht, wartete Erica im Eingang der Moschee, bis ihre Augen sich dem verhältnismäßig düsteren Innern angepaßt hatten. Die Innenwände waren ebenfalls weiß gekalkt und dann mit komplizierten geometrischen Mustern bemalt worden. Der Fußboden war verschwenderisch mit Orientteppichen ausgelegt. Vor einer nach Mekka gewandten Nische kniete ein alter bärtiger Mann in weiter schwarzer Gewandung. Seine offenen Hände hielt er an die Wangen, während er betete.
    Obwohl der Alte sich nicht umgedreht hatte, mußte er Ericas Anwesenheit bemerkt haben, denn gleich darauf beugte er sich vornüber, küßte die aufgeschlagene Seite, erhob sich und kam mit langsamen Schritten herüber.
    Sie besaß keine Ahnung, wie man einen Geistlichen des Islam am besten begrüßte, also verlegte sie sich aufs Improvisieren. Sie neigte leicht das Haupt, ehe sie ihnansprach. »Ich möchte mich bei Ihnen nach einem Mann erkundigen. Einem alten Mann.«
    Der Imam musterte Erica aus dunklen eingesunkenen Augen, dann gab er ihr einen Wink, daß sie ihm folgen solle. Sie schritten über den Hof und durch die Tür, die Erica vorhin gesehen hatte. Sie führte

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