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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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und entspannt wie das Plätschern der Wellen an einem Sonnentag. »Ich habe nie erwartet, dass wir die Vororte gegen sie halten können, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte. Wie geht es weiter, Countess Campbell?«
    »Wir können uns etwas erholen. Unsere Einheiten melden, dass sich Aleksandr Hazen am Rand der Bebauung festgefahren hat. Die ständigen Störangriffe bremsen sie. Aber ich vermute eher, dass es ihre eigene Geschwindigkeit ist, die sie jetzt aufhält. Die ganze Rennerei die Berghänge hoch und das Umwerfen der Bäume wird ziemlich Kräfte zehrend gewesen sein. Unser Junge braucht dringend eine Rast, damit sich seine Truppen erholen können. Außerdem kann er so die dringendsten Reparaturen an seinen
    Mechs und Fahrzeugen durchführen und neue Munition von den Transportern laden, die ihnen folgen.«
    Plötzlich kreischte ein Raketentriebwerk auf. Sie duckten sich und blickten sich hastig um. Ein Luft/Raumjäger schwenkte höchstens einen halben Kilometer entfernt um das Seminargebäude, etwa auf derselben Höhe über der Bergkuppe, und verschwand in der tiefhängenden Wolkendecke. Einer von unseren, erkannte sie erleichtert. Bis jetzt hatten sich die Luft/Raumeinheiten gegenseitig neutralisiert: Die Jadefalken waren den Verteidigern an Können deutlich überlegen, aber diese waren in der Überzahl, und sie kämpften um ihre Heimatwelt.
    Sie war sich schmerzlich dessen bewusst, dass ein einziger Glückstreffer eines Jagdpiloten oder sogar eines Kampfhubschraubers die Schlacht für sie beenden konnte, noch bevor sie Gelegenheit hatte, selbst in den Kampf einzugreifen. Aber wie ihr eine kluge alte Tante auf Northwind einmal gesagt hatte: selbst im Frieden kann dir niemand versprechen, dass du den Tag überlebst, geschweige denn im Krieg. Tatsächlich verspürte sie bereits wieder den alten Schmerz darüber, dass sie noch lebte, während so viele andere so grausam gestorben waren.
    »Beckett Malthus folgt Aleksandr die Straße herauf«, gab sie über Funk an den Befehlsstand des Herzogs -zwei Kilometer nördlich von ihr em Standort - durch. »Er scheint keine Eile zu haben. Ich vermute, dass er seine Keshik als Reserve zurückhält und erst eingreifen wird, wenn es zur Entscheidung kommt.«
    »Was ist mit der verdammten Hazen-Frau?«
    »Ich fürchte, ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was ich an guten Nachrichten habe, Herzog Gregory. Wir haben ihre Gierfalken am Tagebau angeschlagen« - und sie haben meine armen Himmelfahrtskommando-Freiwilligen abgeschlachtet -, »aber die Überlebenden haben sich neu formiert und sind auf dem Marsch. Wir wissen es von unseren vorgeschobenen Einheiten... und mehr als eine Meldung bekommen wir nur von den wenigsten darüber. Die Galaxis Delta rückt an Aleks linker Flanke vor. Und zwar schnell.«
    Unter den Offizieren, zu denen nach einer einzigen, verzweifelten Warnung der Kontakt abgebrochen war, befand sich auch Lieutenant Colonel Linda Hirschbeck, die Kommandeurin der Republikanischen Garde.
    »Durch bebautes Gebiet werden sie nicht so schnell voranko mm en.«
    Tara zögerte. Es geht nicht, sagte sie sich. Es ist schon physikalisch unmöglich.
    Sie erinnerte sich daran, etwas über das abergläubische Entsetzen gelesen zu haben, das die Clans bei ihrem ersten Auftauchen vor fast hundert Jahren bei ihren Vorfahren ausgelöst hatten. Sie spürte gerade mehr als nur einen Hauch davon.
    »Nein, Euer Gnaden«, bestätigte sie.
    »Dann werden wir sie in den Vororten aufhalten. Skye Alpha Aus.«
    »So Gott will«, bemerkte sie leise.
    Sie schaute sich zu ihren Offizieren um, die in diskretem Abstand warteten. »Alle Mann aufsitzen. Die Falken kommen.« Sie zwang sich zu einem Grinsen. »Ihr habt nicht ernsthaft geglaubt, wir bekämen den Nachmittag frei, oder?«
    * * *
    Malvina Hazen atmete tief durch. Die Luft stank nach dem Schweiß, der ihr über den Leib rann, nach Dieseltreibstoff und verbranntem Schmiermittel - ein Gestank, der durch die Dichtungen des Cockpits sickerte.
    Und nach Herbstlaub. Irgendwie gelang es den übrigen Gerüchen nicht, den Wald völlig zu überlagern.
    »Gierfalken - vorwärts!«, brüllte sie.
    Die Schwarze Rose erhob sich zu voller Größe, trat aus dem Schatten der Bäume, breitete die Schwingen aus und stürmte mit einem - Mark und Bein erschütternden - Galopp den von Gebüsch bewachsenen Hang hinunter. Links und rechts von ihr brachen Fahrzeuge und Mechs aus dem Wald. Trotz des donnernden Sturmangriffs hörte sie das Pfeifen, als ihre

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