Der Flug des Falken
alle zu dem aufdringlichen Nachrich-tenkopter um und legten geradezu erwartungsvoll auf das Cockpit an.
Der Hubschrauber schoss senkrecht in die Höhe -wie an einem Seil gezogen.
Tara Campbell lachte laut auf, dann wurde sie ernst. »Großartig«, sagte sie. »Das hat uns noch gefehlt.«
Ihre Adjutantin zuckte die Achseln. »Sie wissen doch, was man sagt: Es gibt keine schlechte Publicity... «
Vor der Tür stand ein bewaffneter Posten in der vollen grün-weißen Prunkuniform der Palastgarde - von einer anderen Einheit als der Herzoglichen Garde draußen auf dem Rasen. Die Soldatin versuchte Countess Tara am Betreten des Besprechungszimmers zu hindern, die Imperator-Maschinenpistole schräg vor dem Leib.
Tara Bishop half ihr höflich wieder auf, hob die MP vom Boden, warf das Magazin aus, das scheppernd auf den polierten Marmor fiel, und reichte die leere Waffe ihrer Besitzerin zurück, bevor sie ihrer Chefin durch die dunkel gebeizte Holztür folgte.
Herzog Gregory schaute auf, die grau melierten Brauen steil erhoben, als Countess Tara Campbell wie der Nordwind in den Raum brauste. Und der Winkel wurde noch steiler.
Präfektin Delia Brown schoss von ihrem Sitzplatz ihm gegenüber hoch. »Was hat das zu... Mein Gott!«
»Präfektin«, begrüßte Tara sie mit einem knappen Kopfnicken. »Legat Eckard. Euer Gnaden.«
»Eine Respektlosigkeit...«, stammelte Brown.
Tara schnitt ihr mit einem Blick so kalt wie flüssiges Helium und bohrend wie ein Laserstrahl das Wort ab. »Das kann man wohl sagen«, stellte sie mit präziser Betonung fest. »Aber angesichts der Notlage, mit der wir konfrontiert sind, und der Notwendigkeit, im besten Interesse dieses Planeten und der Republik zusammenzuarbeiten, bin ich bereit, die Respektlosigkeit zu übersehen, eine Besprechung dieser Tragweite anzuberaumen, ohne mich zu informieren.«
Die Augenbrauen des Herzogs hatten das absolute Ende ihrer möglichen Bewegung erreicht. Er überspielte seine momentane Unsicherheit mit Lautstärke: »Das hier ist eine rein interne Angelegenheit -eine Frage der planetaren Politik. Nichts, woran die Republik ein Interesse haben müsste.«
»Präfektin Brown ist eine Beamtin der Republik«, erwiderte Tara. »Legat Eckard ebenfalls. Wenn Sie hierher gehören, gilt das auch für mich.« Sie hörte Tara Bishop hinter sich ins Zimmer treten und die Türe schließen, fühlte ihre ermutigende Wärme im Rücken.
»Bitte verzeihen Sie die formlose Kleidung«, setzte sie hinzu. »Wir waren auf einem wichtigen Manöver mit der Republikanischen Skye-Miliz. Hätten wir eine korrekte Nachricht über diese Besprechung erhalten, hätten wir natürlich Zeit gehabt, uns umzuziehen.«
»Diesmal sind Sie zu weit gegangen, Campbell«, setzte Präfektin Brown an.
»Genug«, knurrte Herzog Gregory. Inzwischen hatte er sich offensichtlich mit der dürftigen Kleidung der Neuankömmlinge abgefunden. Da er selbst MechKrieger war, wusste er, dass sie nicht als Provokation gedacht war. »Diese verflixte Frau ist nun einmal hier, und ich habe keine Lust, mich über Belanglosigkeiten zu streiten. Aber ich muss dennoch darauf bestehen, dass es sich um eine rein lokale Angelegenheit handelt, und...«
Hinter Tara B. öffnete sich die Tür. Der erste Minister Augustus Solvaig trat ein, gekleidet in seine dunkelbraun-rotgraue Staatsrobe. Als er die beiden Northwinderinnen sah, blieb er stocksteif stehen und lief puterrot an.
Herzog Gregory hob eine große, vernarbte Hand. »Nur die Ruhe, mein Freund. Diese Debatte hatten wir doch schon.«
Der Minister nickte mit einem Nachdruck, der seine Wangen zittern ließ und Tara Campbell sehr überraschte.
»Ich habe alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen, Hoheit«, verkündete er. »Sie brauchen nur die Order zu geben, und eine Kompanie Herzoglicher Gardisten wird den Ratspalast sichern und die Deputierten zerstreuen.«
»Was?«, stieß Tara Campbell aus.
»Die Deputiertenkammer berät über ein Kapitulationsangebot an die Invasoren.« Zu ihrer Überraschung war es Legat Eckard, der antwortete. »Um genau zu sein, an Galaxiscommander Aleksandr Ha-zen.«
Tara atmete tief ein. Plötzlich erschien ihr alles so gestochen scharf, die Farben grell, die Töne schrill und schmerzhaft laut.
Der Herzog erklärte die Situation mit tiefer, sonorer Stimme. Tara hörte die Worte völlig klar, ohne jedoch irgendeinen Sinn darin zu erkennen.
Doch das war auch nicht nötig. Sie wusste bereits, was los war.
Obwohl sie in der von Devlin
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