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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Jahr errichtet worden. Seid ihr denn auch auf dem Rummelplatz gewesen?«
    Die Kinder verneinten überrascht. Den Rummelplatz hatten sie überhaupt nicht gesehen.
    »Da gab es Würfelbuden, Glücksspiele, Schießbuden und wer weiß was noch«, berichtete Bill. »Gewiß gehörte der Schlangenbeschwörer auch dazu. Ich glaube kaum, daß er sich noch einmal dorthin wagt, nachdem Kiki so eindringlich nach der Polizei gerufen hat. Auch ein Feuerfresser zeigte auf dem Platz seine Künste.«
    »Ein Feuerfresser?« rief Philipp begeistert. »Den möchte ich gern sehen. Dürfen wir nachher noch einmal in die Stadt gehen, Bill?«
    »Nein, dazu ist keine Zeit mehr. Ich will so schnell wie möglich nach Ala-ou-iya. Dort hoffe ich etwas über Uma zu erfahren. Einen Feuerfresser könnt ihr auch in England bewundern. Habt ihr übrigens den Burschen gesehen, der die Leiter mit den Messersprossen hinaufstieg? Wir kamen auf dem Rückweg an ihm vorbei.«
    »Ja, den haben wir gesehen«, antwortete Jack. »Schade, daß wir nicht mehr Zeit für die Kinostadt haben!
    Schön ist sie zwar nicht, aber toll interessant.«
    Bill stand auf und füllte seine Pfeife. Dann rief er nach Tala. »Wir sind mit dem Essen fertig, Tala. In einer Stunde wollen wir weiterfahren. Dann werden wir gegen sechs in Ala-ou-iya sein, schätze ich. Dort wollen wir anlegen und übernachten.«
    Tala nickte und brachte das schmutzige Geschirr in die Kajüte. Die Kinder setzten sich unter ein Sonnensegel, um zu lesen. Bill hatte ihnen ein paar Bücher über die Gegend gegeben, in der sie sich befanden. Er hatte ihnen erzählt, daß in dem Land auf beiden Seiten des Flusses vor langer, langer Zeit eine tausendjährige hohe Kultur geblüht hatte, von der noch viele Spuren zu finden waren.
    Es war ein schöner Nachmittag. Gleichmäßig glitt das Boot durchs Wasser. Bald war nichts mehr von der Kinostadt zu sehen. Kurz vor sechs rief Tala singend: »Ich se-he Ala-ou-iya, die alte, alte Stadt Ala-ou-iya, das heißt ,Tor der Könige'.«

Gestörte Nachtruhe
    Tala steuerte das Motorboot auf eine Mole zu, an der ein paar Fischerboote lagen. Dicht am Ufer standen hohe Bäume, und dahinter sah man niedrige weiß getünchte Eingeborenenhütten, vor denen kleine Feuer brannten.
    Der Rauch stieg kerzengerade in die Luft. Nur auf dem Fluß wehte eine leichte Brise. »Was bedeutet eigentlich der Name ,Tor der Könige', Bill?« fragte Dina. »In den Büchern, die du uns gegeben hast, steht auch, daß Ala-ou-iya ,Tor der Könige' heißt, aber es ist nicht erklärt, was der Name bedeutet.«
    »Er wird wohl von alters her überliefert sein, und seine Bedeutung ist im Lauf der Jahrtausende vergessen worden«, meinte Bill.
    »Ist Ala-ou-iya denn so alt wie Ur, die Stadt in der Bibel?« fragte Lucy.
    »Vielleicht sogar noch älter. Hier haben schon vor der Sintflut prächtige Paläste und Tempel gestanden.«
    »Dann bedeutet der Name ,Tor der Könige' vielleicht, daß sich hier früher ein goldenes Tor befunden hat, das zu einem Palast oder zu einem Tempel führte«, meinte Dina. »Wären wir diesen Fluß vor ein paar tausend Jahren hinuntergefahren, dann wären wir sicherlich an herrlichen Bauten vorbeigekommen, die hoch in den Himmel hinauf-ragten und in der Sonne glitzerten.«
    »Vielleicht hätten wir dann auch den Turm von Babylon gesehen«, fiel Lucy ein.
    »Von diesem Fluß aus nicht«, widersprach Bill. »Babylon liegt viele Meilen von hier entfernt. Aber seht nur, wie schnell es hier im Süden dunkel wird! Schon kommen die Sterne hervor.«
    »Und man sieht die Feuer vor den Hütten brennen«, sagte Dina. »Wie malerisch die Eingeborenenhäuser von hier aussehen! Aber wenn man näher herankommt, kann man es vor Gestank nicht aushalten. Zu schade!«
    »Zuschade, zuschade!« krähte Kiki.
    Dina lachte. »Mußt du denn immer gleich alles nach-plappern, Kiki? Du bist eine alte Plappertasche.«
    »Plappertasche, Plappertasche!« rief Kiki. »Zuschade, alte Plappertasche!«
    Jack gab ihm einen Klaps auf den Schnabel. »Sei jetzt still, Kiki!«
    »Plappertasche!« wiederholte Kiki etwas leiser und lachte gackernd. Tala brach in lautes Gelächter aus. Er konnte Kiki stundenlang zuhören und brachte ihm oft Leckerbissen. Jetzt reichte er ihm ein Stückchen Ananas aus einer Dose. Kiki nahm es in die Klaue und schüttelte den Saft ab.
    »Der Saft läuft mir ja in den Hals!« rief Dina. »Laß das bleiben, Kiki, sei so gut!«
    »Gut, gut!« erwiderte Kiki und knabberte an dem Ananasstück.

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