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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vor den Schlägen des Schlangenbeschwörers bewahrt haben, Mutter. Er ist uns nachgekommen.«
    »Ja, Oola ist hinter Boot gelaufen, immerzu, immerzu«, sagte der Junge eifrig.
    »Den ganzen Weg am Flußufer entlangzulaufen!« rief Jack verwundert. »Armer Oola! Er scheint sich als deinen Sklaven zu betrachten, Philipp. Bist du hungrig, Oola?«
    »Oola hat dort gegessen.« Der Junge zeigte zur Kajüte hin. »Oola drei Tage kein Essen.«
    Nachdem Frau Cunningham den Jungen näher betrachtet hatte, rief sie entsetzt: »Sein Körper ist ja mit blauen Flecken und Striemen bedeckt, und er ist mager wie eine Harke. Der arme kleine Kerl! Ist er wirklich von Kinostadt bis hierher unserm Boot nachgelaufen, Philipp?«
    »Es scheint so.« Philipps Herz war voller Mitleid. Er stellte sich vor, wie der schmächtige kleine Junge durch das Gebüsch am Ufer geklettert war, immer dem Boot nach — hungrig, durstig und mit wund gelaufenen Füßen.
    Und das alles nur, weil Philipp ihn vor seinem bösen Onkel gerettet hatte! Vielleicht war noch niemals vorher ein Mensch freundlich zu Oola gewesen.
    Plötzlich rief Bill vom Ufer her: »Hallo! Warum seid ihr noch auf? Ihr habt doch hoffentlich nicht auf mich gewar-tet.«
    Rasch kletterte er aufs Boot. Als er Oola vor Philipp knien sah, blieb er erstaunt stehen. »Was ist denn hier los? Ein Besuch mitten in der Nacht?«

Ein seltsames Geschenk
    Als Oola Bills Stimme hörte, duckte er sich ängstlich.
    Philipp fühlte, wie er zitterte, und zog ihn in die Höhe.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Oola. Bill, dies ist der Junge, den wir heute vormittag aus den Händen des Schlangenbeschwörers befreit haben. Er ist uns nachgekommen.«
    »Ist denn so etwas möglich?« rief Bill. »Aber er kann doch nicht mitten in der Nacht auf ein fremdes Boot klettern! Hat er etwas gestohlen? Hierzulande bringt man den Kindern das Stehlen bei, sobald sie laufen können.«
    »Er hat nur etwas Essen aus der Kajüte genommen, weil er so schrecklich hungrig war«, sagte Lucy. »Anscheinend will er Philipps Sklave sein. Was sollen wir nur mit ihm machen?«
    »Er muß wieder zurückgehen«, antwortete Bill. »Das ist bestimmt nur ein Trick, um an Bord zu kommen. Sein Schlangenbeschwöreronkel hat ihn sicherlich dazu ange-stiftet, sich aufs Boot zu schleichen, und wartet schon auf die Diebesbeute. Geh an Land, Junge, schnell!«
    Oola zitterte so sehr, daß er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Er ließ Philipp los und taumelte über das Deck zur Mole hin. Als er an Frau Cunningham vorbeikam, hielt sie ihn fest, drehte ihn zu sich herum und beleuchtete ihn mit ihrer Taschenlampe. »Sieh dir den Kleinen einmal genauer an, Bill.«
    Als Bill den mageren, mit Striemen bedeckten Körper sah, rief er erschrocken: »Himmel! Wer hat das Kind so furchtbar mißhandelt? Komm einmal her, Oola.«
    Etwas beruhigt durch Bills freundlicheren Ton kam Oola näher. Bill leuchtete ihm mit seiner Taschenlampe ins Gesicht, so daß er von dem hellen Licht geblendet wurde. »Warum bist du hierher gekommen, Oola?« fragte er streng. »Sage mir die Wahrheit, dann wird dir nichts geschehen.«
    »Ich wollte zu meinem Herrn.« Oola zeigte auf Philipp.
    »Oola bringt seinem Herrn ein Geschenk.«
    Bill musterte den Jungen, der nur ein schmutziges Lendentuch trug, von oben bis unten. »Du bringst ja gar kein Geschenk. Warum lügst du, Oola?«
    »Oola nicht lügen. Mein Herr liebt Schlangen. Oola bringt ihm Bargua.« Der Junge steckte die Hand in sein Lendentuch und zog eine grüne Schlange mit roten und gelben Punkten heraus.
    »Ihr Maul ist nicht zugenäht!« schrie Jack. »Paß auf, Oola, du Dummkopf! Die Schlange ist giftig. Wenn sie dich beißt, mußt du sterben.«
    Dina stürzte zur Kajütentür, rannte die Stufen hinunter und verkroch sich zitternd in einem Schrank. Eine Bargua, eine der giftigsten Schlangen, die es gab! Wie konnte Oola sie nur an seinem Körper tragen!
    Die Schlange wand sich in Oolas Hand, machte das Maul auf und zeigte ihre gespaltene Zunge.
    »Wirf sie über Bord, Oola!« schrie Bill. »Bist du nicht ganz bei Trost?«
    »Oola bringt Geschenk für seinen Herrn«, wiederholte Oola eigensinnig und hielt Philipp die Schlange entgegen.
    Philipp wich zurück. Er liebte Schlangen und fürchtete sich sonst nicht vor ihnen. Aber eine giftige Schlange an-zufassen, die beunruhigt und zornig war, wäre Wahnsinn gewesen.
    »Wirf sie über Bord!« rief Bill noch einmal.
    »Schlange beißt nicht«, sagte Oola. »Alles Gift ist

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