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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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»Guter Junge! Guten Morgen, guten Abend, gute Nacht!«
    Tala bog sich vor Lachen. Am liebsten wäre er den ganzen Abend über bei Kiki geblieben, aber Bill schickte ihn nach einer Weile fort.
    »Willst du noch heute abend an Land gehen, Bill?« fragte Frau Cunningham.
    »Ja. Am Tage ist der Mann, den ich sprechen möchte, vielleicht nicht zu Hause. Auch ist es besser, wenn mich niemand zu ihm gehen sieht.«
    Gegen neun Uhr verließ Bill das Boot und schlich wie ein Schatten unter den Bäumen davon. Man hatte ihm gesagt, daß der Mann, den er aufsuchen wollte, neben einem Laden wohne. Er würde sein Haus also leicht finden.
    Frau Cunningham war sehr müde. »Ich werde mich hinlegen«, sagte sie zu den Kindern. »Vergeßt nicht, eure Moskitonetze aufzuspannen, wenn ihr schlafen geht.«
    Bald breiteten die beiden Mädchen ihre Matratzen aus und legten sich ebenfalls hin. Jack und Philipp standen noch eine Weile an der Reling und unterhielten sich leise.
    Vom Heck ertönte das laute Schnarchen von Tala.
    »Ich bin neugierig, ob Bill etwas über Raya Uma er-fährt«, sagte Jack. »Wollen wir aufbleiben, bis er zurückkommt?«
    »Lieber nicht!« antwortete Philipp. »Es könnte sehr spät werden. Komm, gehen wir auch schlafen. Es ist schon halb elf.«
    Sie streckten sich auf ihre Matratzen und zogen die Moskitonetze fest. Die Luft war angenehm kühl. Man hörte nur das leise Rauschen des Flusses und hin und wieder den Ruf eines Nachtvogels oder das Platschen des Wassers, wenn ein Fisch in die Höhe sprang. Jack sank bald in Schlaf. Er träumte von riesigen Palästen, von goldenen Toren und großen Höhlen voller Schätze.
    Philipp warf sich unruhig hin und her und horchte, ob Bill nicht bald käme. Nach einer Weile hörte er, wie jemand leise aufs Boot kletterte. Er wartete darauf, daß Bill ein Streichholz anzündete und sich eine Zigarette an-steckte, wie er es vor dem Schlafengehen zu tun pflegte, aber alles war still. Bill mußte sich wohl sofort hingelegt haben.
    Als Philipp ein leises Geräusch hörte, richtete er sich auf. War das auch wirklich Bill gewesen? Bill war groß und schwer. Selbst wenn er sich Mühe gab, leise zu sein, machte er gewöhnlich mehr Geräusche. Aber wenn es nicht Bill war, wer war es dann?
    Philipp schob das Moskitonetz beiseite und horchte.
    Kein Zweifel, jemand kroch auf dem Boot herum — jemand mit nackten Füßen. Tala konnte es nicht sein. Zwar ging er immer barfuß, aber Philipp hörte deutlich sein Schnarchen. War es womöglich der Mann, der die Kinder über Bill ausgefragt hatte? Oder der Schlangenbeschwörer, der sich rächen wollte? Nein, das konnte wohl nicht sein!
    Nun hörte Philipp wieder ein leises Geräusch, diesmal kam es aus der Kajüte. Er stand auf und schlich übers Deck. Nur die Sterne leuchteten ihm. An der Kajütentür blieb er stehen und horchte. Ja, jemand war unten. Er schien zu essen und zu trinken. Ganz deutlich war ein Schlürfen zu hören. Wie sonderbar!
    Ob es ein Eingeborener aus dem Dorf war? Philipp überlegte, was er tun sollte. Tala zu wecken, würde ziemlich lange dauern. Und dann würde er wahrscheinlich ein großes Geschrei erheben, und der Eindringling würde unerkannt entwischen. Ob er die Kajütentür schließen und den Dieb einfach einsperren sollte? Aber die Tür war festgehakt, und Philipp bekam sie nicht allein los. Er mußte Jack zu Hilfe holen. Zu zweit würden sie schon mit dem Eindringling fertig werden.
    Leise schlich Philipp zurück. Einmal war es ihm, als hörte er Schritte hinter sich. Lauschend blieb er stehen.
    Nein, nichts! Er ging weiter. Plötzlich flog eine dunkle Gestalt auf ihn zu. Jemand umklammerte seine Knie. »Herr!« hörte er eine flehende Stimme rufen. »Herr, Oola ist dir gefolgt. Oola ist bei dir.«
    Alle wachten auf, nur Tala schnarchte ruhig weiter.
    Jack wollte von seiner Matratze springen und verfing sich in dem Moskitonetz. Die Mädchen klammerten sich ängstlich aneinander. Frau Cunningham schob ihr Netz beiseite und leuchtete mit ihrer Taschenlampe in die Richtung der Stimme. Da bot sich ihr ein sonderbarer Anblick. Der kleine Oola kniete vor Philipp und hielt ihn so fest umklammert, daß Philipp sich nicht von der Stelle rühren konnte.
    »Laß mich los!« sagte er unwillig. »Du weckst ja alle auf.
    Warum in aller Welt bist du hierhergekommen?«
    »Oola gehört dir, Herr«, antwortete der Junge. »Schick Oola nicht fort.«
    »Philipp, was soll das bedeuten?« fragte Frau Cunningham.
    »Es ist der Junge, den wir

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