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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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fort.
    Seht hier!«
    Zum Entsetzen der Umstehenden ergriff er den Kopf der Schlange und machte ihr Maul noch weiter auf. Im nächsten Augenblick verlor Philipp seine Angst. Neugierig guckte er in das Schlangenmaul. Dann nahm er die Bargua ruhig in die Hand und sagte: »Die Schlange ist ganz ungefährlich. Man hat die Röhre herausgeschnitten, die das Gift von der Drüse zum Zahn leitet. Es ist eine grau-same Operation. Danach bleibt eine Schlange nur noch drei bis vier Wochen am Leben. Wer hat das getan, Oo-la?«
    »Alte Frau hat gemacht«, antwortete Oola. »Ich sagte ihr, mein Herr wünscht zu haben Bargua, und sie gab mir diese. Ihr Maul ist nicht zugenäht, aber sie ist ungiftig.
    Gefällt sie dir, Herr?«
    Philipp begann leise und sanft auf die Schlange einzu-sprechen, bis sie sich ruhig in seiner Hand zusammen-rollte. »Armes Ding!« sagte er. »Meinetwegen hat man dich mißhandelt, und du mußt bald sterben. Aber bis dahin sollst du glücklich bei mir sein. Oola, so etwas darfst du nie wieder mit einer Schlange machen lassen. Es ist grausam.«
    »Ja, Herr«, sagte Oola leise. Dann sah er sich ängstlich nach Bill um. »Darf Oola bleiben? Oola gehört zu seinem Herrn.« Wieder zeigte er auf Philipp.
    »Auf alle Fälle kannst du heute nacht hier bleiben«, antwortete Bill. »Komm! Du kannst am Heck bei Tala schlafen.«
    »Geh, Oola!« befahl ihm Philipp, als er sah, daß der Junge zögerte, und sogleich ging Oola bereitwillig mit.
    Frau Cunningham sah ihm mitleidig nach. »Der arme kleine Kerl! O Philipp, ist es unbedingt notwendig, daß diese Schlange nun an Bord bleibt?«
    »Ich werde sie immer bei mir behalten und nur freilassen, wenn ich allein oder mit Jack zusammen bin. Sie ist wirklich ganz harmlos, Mutter. Sag mal, kann Oola nicht bei uns bleiben? Er könnte Tala ein wenig helfen, und ich würde dafür sorgen, daß er keinen Unfug macht. Es ist mir schleierhaft, warum er sich so an mich hängt.«
    »Das ist doch kein Wunder«, meinte Lucy. »Du hast ihn ja vor seinem bösen Onkel gerettet.«
    »Wir wollen erst einmal hören, was Bill meint«, sagte Frau Cunningham. »Bestimmt wird er alles für Oola tun, was er kann. Aber wo ist eigentlich Dina geblieben?«
    »Wahrscheinlich steckt sie unten im Besenschrank«, antwortete Jack lachend. »Ich werde sie heraufholen.«
    Dina befand sich wirklich noch immer in dem Schrank.
    Zwar schämte sie sich jetzt etwas ihrer überstürzten Flucht, wagte sich jedoch noch immer nicht nach oben.
    Als Jack sie nun holen kam, war sie sehr erleichtert.
    »Komm herauf, Dina!« sagte er. »Die Schlange ist ganz ungefährlich. Man hat ihr die Giftröhre herausgeschnitten, und sie kann keinen Schaden mehr anrichten. Wir haben uns ganz unnötig aufgeregt.«
    Dina sah Jack zweifelnd an. »Stimmt das auch? Ich glaube, du machst mir nur was vor.«
    »Aber nein, es ist wirklich wahr! Du kannst ruhig an Deck kommen. Oola wird bei Tala schlafen.«
    Daß Philipp jetzt die Schlange bei sich hatte, ver-schwieg Jack, weil er befürchtete, daß Dina sonst ein großes Geschrei erheben und einen Streit mit ihrem Bruder beginnen könnte. Sie würde es noch früh genug erfahren, meinte er. Jetzt waren alle müde und wollten endlich schlafen. Dina, die der Meinung war, daß die Schlange bei Oola wäre, ließ sich endlich überreden, nach oben zu gehen. Man legte sich hin, und bald schliefen alle unter ihren Moskitonetzen.
    Nach einer halben Stunde, als Tala wieder laut schnarchte, stand Oola leise auf und schlich nach vorn.
    Er wollte bei seinem »Herrn« sein. Lautlos rollte er sich zu Philipps Füßen auf dem kahlen Boden zusammen und schloß glücklich die Augen. Er befand sich bei seinem Herrn. Er bewachte ihn und schützte ihn vor Gefahren.
    Am nächsten Morgen erwachte Tala wie immer als erster. Als ihm die Ereignisse der Nacht einfielen, sah er sich nach Oola um. Aber der Junge war verschwunden.
    Tala nickte zufrieden. Hatte er dem Boß nicht gesagt, daß diese Bengel nichts taugten? Aber der Boß wollte ja durchaus, daß der Junge bei ihm schlief. Nun hatte sich der kleine Nichtsnutz heimlich aus dem Staub gemacht.
    Tala wußte ja von vornherein, daß ihm nicht zu trauen war. Natürlich hatte er recht behalten. Während er das Frühstück zubereitete, überlegte er sich, was er dem Boß sagen wollte. »Der Bengel ist fort. Tala hat gleich gesagt, Tala sprach die Wahrheit.«
    Als er Oola dann später zu Philipps Füßen schlafen sah, war er überrascht und auch etwas enttäuscht und gab

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