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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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er böse war.
    »Langsamer, Tala!« rief Philipp ihm zu.
    Tala gehorchte. Er befürchtete wohl, daß Oola kommen könne, um ihm zu zeigen, wie man langsam fährt. Je weiter sie kamen, desto näher rückten die Flußufer zusammen. Auch wurden sie immer höher und felsiger.
    »Wir sind ja in einer Felsenschlucht!« rief Jack. »Tala, fahr nicht so schnell!«
    »Ich fahre nicht schnell«, rief Tala zurück. »Fluß geht schnell, sehr schnell und nimmt Boot mit. Paßt auf!«
    Er stellte den Motor ab, und da wußten die Kinder, was er meinte. Die Strömung war so stark geworden, daß das Boot von ihr fortgetragen wurde, es brauchte keinen Motor mehr, um vorwärts zu kommen. Da die Felsen an den Ufern immer höher wurden, begannen sich die Kinder zu fürchten.
    »Halt an, Tala, halt an!« schrie Philipp.
    »Wie soll ich anhalten? Fluß reißt das Boot mit — immer weiter und weiter.«
    »Natürlich kann Tala nicht anhalten«, sagte Jack. »Und wo sollten wir hier auch landen? An beiden Seiten sind ja steile Felsen. Das Boot wird zerschellen, wenn Tala es nicht in der Mitte hält.«
    Dina und Lucy erbleichten. Kiki steckte den Kopf entsetzt unter das Gefieder. Die Jungen blickten besorgt die Ufer hinauf. Bald waren die Felsen so hoch, daß man nur noch einen kleinen Streifen Himmel dazwischen sehen konnte. Unten in der Schlucht war es nun dämmrig. Das Wasser floß nicht mehr ruhig und gleichmäßig wie früher.
    Es brauste aufgewühlt und gischtig dahin und machte solchen Lärm, daß man sich nur noch mit Mühe verständigen konnte.
    »Wir scheinen ja direkt zur Hölle zu fahren!« rief Philipp.
    »Horcht mal — was donnert da vor uns?«
    Alle horchten angespannt. Tala wurde so bleich, wie es bei seiner braunen Hautfarbe möglich war. »Wasser fällt, Wasser fällt!« schrie er.
    Jack ergriff Philipp entsetzt am Arm. »Ein Wasserfall — ein unterirdischer Wasserfall! Wir sind ja schon unter der Erde, es ist fast ganz dunkel. Um Himmels willen, Philipp, wenn wir in den Wasserfall geraten, sind wir verloren!«
    Das Donnern schwoll immer mehr an und erfüllte die enge Felsenschlucht. Die Mädchen hielten sich die Ohren zu. Tala bebte vor Angst, hielt das Steuer aber trotzdem fest umklammert und versuchte das Boot in der Mitte der Strömung zu halten. Plötzlich stieß er einen lauten Schrei aus. »Der Wasserfall!«
    Seine Worte ertranken in dem Tosen des Wassers. Es war nun stockdunkel in der Schlucht. Mit wild klopfenden Herzen erwarteten die Kinder, was geschehen werde.
    Und dann schwang das Boot ganz plötzlich scharf nach links, so daß es fast umgeschlagen wäre. Es schaukelte heftig, doch allmählich ließ das Schaukeln nach, und schließlich stand es still. Das Brausen des Wasserfalles klang jetzt gedämpfter.
    Was war geschehen? Erstaunt hoben die Kinder die Köpfe und spähten umher. Aber es war so dunkel, daß sie nichts erkennen konnten.
    Philipp fühlte, daß jemand seine Knie betastete. »Wie geht es, Herr?« fragte Oola ängstlich.
    »Danke, Oola.« Philipp bemerkte verwundert, daß seine Stimme zitterte. »Alles in Ordnung, Mädels?«
    »Ja.« Mehr brachten Dina und Lucy nicht hervor. Sie hielten sich eng umschlungen und wagten kaum zu atmen.
    »Auch mir ist nichts passiert«, sagte nun Jack überra-schend munter. »Hallo, Tala, wie geht's?«
    Als Antwort erklang ein erbärmliches Stöhnen. Jack tastete sich nach vorn. »Bist du verletzt?« fragte er besorgt und befühlte Tala von oben bis unten. Dann zog er seine Taschenlampe hervor und knipste sie an. Tala hatte das Gesicht auf das Steuerrad gelegt, hielt die Arme über seinen Kopf und stöhnte mitleiderregend. Verletzt schien er jedoch nicht zu sein. Jack schüttelte ihn. Da hob Tala den Kopf. Er hatte Tränen in den Augen.
    »Bist du verletzt?« schrie Jack, der glaubte, Tala sei plötzlich taub geworden.
    Tala blinzelte in das helle Licht der Lampe und wischte sich die Augen. Dann tastete er behutsam seinen Körper ab. »Nicht verletzt«, verkündete er endlich.
    Nun leuchtete Jack mit seiner Lampe umher, um zu sehen, wo er sich eigentlich befand. Das Boot lag offenbar in einem Felsenteich. Seltsam! Wie war es nur hierher gelangt und aus der rasenden Strömung herausgekom-men — gerade noch im rechten Augenblick, ehe es vom Wasserfall in die Tiefe gerissen werden konnte?
    »Vorläufig scheinen wir hier sicher zu sein«, rief er den andern Kindern zu. »Ich schlage vor, wir essen jetzt etwas, dann wird uns gleich besser werden. Wo steckt denn

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