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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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bleiben?
    „Bei zwei Grad über dem absoluten Nullpunkt", erwiderte Starbuck und zitierte damit nur das, was auf Sarnia wissenschaftliches Allgemeingut war. „ Wenn man sie bei gleicher Temperatur in einem Behalter aus gewöhnlicher Materie aufbewahrt, explodiert das Eis nicht.“
    Dylan hielt den Atem an, und Starbuck sah förmlich, wie es in seinem Hirn arbeitete. Eine Weile stand er schweigend im Schnee und schaute in die Ferne „All diese Anrufe", meinte er schließlich leise. All diese verrückten aufgeregten Berichte über kleine grüne Mannchen ... – er wandte sich an Starbuck-„sie waren doch alle wahr.“
    Es mochte vielleicht unvernünftig sein, aber Starbuck entschloß sich, Dylan nun die Wahrheit zu sagen. „Nicht ganz."
    „Nein " Dylan verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln, „Sie sind alles andere als klein - und soweit ich sehen kann, sind Sie auch nicht grün. Wenn Sie allerdings von Charitys Schmorbraten gegessen hätten könnte das mit der Farbe schon eher zutreffen."
    Er schüttelte den Kopf. „Es gibt so vieles, was ich Sie fragen muß.
    „Das dachte ich mir."
    "Aber ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll. Er rieb sich das Kinn Woher kommen Sie?"
    „Von Samia, einem Planeten außerhalb Ihrer Galaxie , erklärte er und seufzte als er Dylans fassungslosen Blick auffing.
    „Von Sarnia. Erstaunlich! Wo ist Ihr Raumschiff, Ihr Fahrzeug oder wie auch immer Sie es bezeichnen?"
    „Ich habe kein Raumschiff." . . .
    Enttäuscht ließ Dylan die Schultern sinken. „Ich hätte es mir eigentlich denken können", murmelte er. „Wieder so ein Verrückter!“
    Starbuck schloß nicht aus, daß er unter ähnlichen Umbanden ein gleiches Urteil gefällt hätte.
    „Ehrlich gesagt, auf meinem Planeten gibt es einige Leute, die Ihnen bedenkenlos zustimmen würden gestand er.
    "Besonders als ich versucht habe, ihnen meine Theorien über Quantensprünge zu erläutern."
    „Quantenphysik?" fragte Dylan mit gespieltem Gleichmut.
    „Es geht darum, daß die Quantenelektrodynamik dazu genutzt werden kann, Materie durch den Weltraum zu transportieren."
    „Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor", warf Dylan mißtrauisch ein. „Woher weiß ich, daß Sie sich nicht eine Kopie des Buches beschafft haben, an dem ich gerade arbeite?"
    „Habe ich auch", bestätigte Starbuck amüsiert. „Um ehrlich zu sein, Ihr Fachbuch über Quantensprung-Zeitreisen hat mir den Anstoß zu meiner Erfindung gegeben."
    „Ich habe gar kein Buch über Zeitreisen geschrieben."
    „Noch nicht. Aber Sie werden eins schreiben. Auf Sarnia gehört es zur Pflichtlektüre für jeden angehenden Wissenschaftler. Ihr Werk über Sonneneruptionen übrigens auch."
    „Sonneneruptionen?" protestierte Dylan rasch. „Die interessieren mich doch gar nicht." Erneut rieb er sich das Kinn. „Schön. Eins nach dem anderen. Können Sie mir sagen, aus welchem Jahr Sie gekommen sind?"
    „Die Zeit wird auf Sarnia anders berechnet als hier", erwiderte Starbuck. .Aber nach dem, was Charity mir gesagt hat, muß ich wohl auf meiner Reise zur Erde ein paar Jahre in die Vergangenheit geraten sein."
    „Weiß meine Schwester Bescheid?"
    „Nein", versicherte ihm Starbuck. „Sie hat mich gestern halb erfroren auf der Straße gefunden und glaubt, ich hätte das Gedächtnis verloren."
    „Sie wird Ihnen das bestimmt abkaufen", sagte Dylan. „Trotz ihrer achtundzwanzig Jahre und ihres abgeschlossenen Jurastudiums ist meine Schwester immer noch erstaunlich gutgläubig und hängt gern romantischen Träumen nach. Ich habe Ihnen die Geschichte von Anfang an nicht abgenommen."
    „Ich weiß. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich Ihnen anvertraue", bekannte Starbuck.
    „Sie wären früher oder später von selbst dahintergekommen."
    Er sah Prescott fragend an. „Charity hat Jura studiert?"
    „Ja. Sie sah darin eine Möglichkeit, ihren Traum von einer besseren Menschheit zu verwirklichen.
    Aber welches sind die anderen Gründe, warum Sie sich mir anvertrauen?"
    „Ich kann mir unmöglich die Chance entgehen lassen, mit einem Mann zusammenzuarbeiten, der eine wissenschaftliche Legende ist."
    „Eine Legende?"
    Starbuck spürte, daß Dylan geschmeichelt war. „Der Name Prescott wird in einem Atemzug genannt mit Galilei, Kopernikus, Newton, Darwin, Einstein und Pournelle."
    „Pournelle?"
    „Er wird erst später von sich reden machen."
    „Ach so." Dylan dachte einen Augenblick nach. Apropos, Sie habe mir immer noch nicht gesagt, wie groß der

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