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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Tagen viel darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß es wahrscheinlich ein großer Fehler wäre, mit dir ins Bett zu gehen."
    „Ich werde deine Gefühle nicht verletzen, Charity."
    Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen, und sanft streichelte sie seine Wange.
    „Doch, das wirst du", widersprach sie leise. „Natürlich nicht mit Absicht", fuhr sie fort, als er etwas einwenden wollte. „Aber du wirst mir weh tun."
    Mit ihren großen blauen Augen schaute sie ihn unverwandt an und wirkte plötzlich ungeheuer zerbrechlich. Starbuck hielt ihrem Blick stand und wußte, daß sie recht hatte.
    Charity Prescott war nicht der Typ, der kurze, unverfängliche Abenteurer suchte. Sie war eine warmherzige, liebevolle Frau, die einen Mann verdient hatte, der ihre Liebe bedingungslos erwiderte, einen Mann, mit dem sie eine Familie gründen konnte. Doch das konnte er ihr nicht bieten. Wenn er einfach dieser unbändigen Sehnsucht nachgab, die sie in ihm weckte, und mit ihr schlief, wie sollte es danach weitergehen? Konnte er ihr eine Zukunft bieten? Nein.
    Die Antwort traf Starbuck wie ein Keulenschlag.
    „Du hast recht." Er wich zögernd zurück. „Du bist keine Frau für eine Nacht." Bedauern ließ seine Stimme erbeben. Sein Leben lang war er stets ehrlich gewesen, doch diesmal schmerzte ihn die Wahrheit mehr als je zuvor.
    „So gern ich dir eine Zukunft bieten würde, Charity, es ist unmöglich. Ich kann dir nicht geben, was du verdienst."
    Mit fast übermenschlicher Kraft gelang es ihr, ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie hatte das Gefühl, als habe ihr Starbuck ein Messer ins Herz gestoßen.
    Was hast du denn erwartet, du Dummkopf? schalt sie sich. Einen auf den Knien vorgetragenen Heiratsantrag von einem Mann, den du gerade mal seit drei Tagen kennst?
    Ja, aus unerklärlichen Gründen hatte sie genau das erwartet.
    Sie biß sich auf die Unterlippe und wandte sich ab. „Du bist wenigstens ehrlich."
    „So bin ich erzogen worden."
    In einer solchen Situation hätten die meisten Männer wohl zu Notlügen gegriffen, zumindest aber die Wahrheit beschönigt. Doch in seiner ehrlichen Art vermittelte Starbuck eine Arglosigkeit, die es Charity unmöglich machte, ihm böse zu sein.
    Sie schaute auf die Kuckucksuhr. Bald würde es wieder Nacht werden. Dann würde sie zu Bett gehen. Allein der Gedanke, in den Armen dieses Mannes aufzuwachen, ließ ihr Herz schneller schlagen.
    „Wann mußt du wieder in Dylans Denkfabrik sein?"
    „Spätestens in einer Stunde."
    „So bald." Sie versuchte erst gar nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen.
    „Wir haben furchtbar viel zu tun", erklärte Starbuck. „Das meiste muß erledigt sein, ehe die Sonneneruptionen aufhören."
    Neugier überlagerte ihre Niedergeschlagenheit. „Sonneneruptionen? Erforscht ihr die Wirkung der Sonneneruptionen auf die menschliche Psyche?"
    „Das ist nur ein Aspekt unserer Arbeit." Er fragte sich, wie Charity wohl reagieren würde, wenn er ihr sagte, woran sie hauptsächlich arbeiteten.
    „Es wäre mir ein großer Trost, wenn sich herausstellen würde, daß die Sonneneruptionen daran schuld sind, daß sich Menschen wie die Figuren in Shakespeares .Sommernachtstraum aufführen."
    Seine Mutter hatte das Schauspiel als Hologrammaufzeichnung, daher wußte Starbuck, worauf Charity anspielte. Doch seine Gefühle für diese Frau waren nicht durch einen Zaubertrunk hervorgerufen worden, sie kamen tief aus seinem Inneren.
    „Die Sonneneruptionen sind bestimmt für einiges verantwortlich", stimmte er ihr zu. „Aber sie haben nichts mit meiner Liebe zu dir zu tun."
    Verwirrt fragte sie sich, wie er ihr einerseits seine Liebe gestehen, dann aber den Rückzug antreten konnte. Ein schrecklicher Verdacht keimte in ihr auf. „Bist du verheiratet?"
    Starbuck war entsetzt, daß sie so etwas auch nur denken konnte.
    „Nein, natürlich bin ich nicht verheiratet."
    „Bist du ganz sicher? Du leidest schließlich immer noch an Gedächtnisverlust und ..."
    „Ich bin nicht verheiratet", wiederholte er in bestimmtem Ton.
    „Verlobt?"
    Zwar hatte er bereits seine Fähigkeit zu schwindeln entdeckt, doch ihr flehender Blick brachte ihn erneut dazu, ihr die Wahrheit zu sagen.
    „Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich eine Beziehung mit einer Frau habe."
    „Oh." Charity ließ die Schultern sinken. „Wenn das so ist... Ich werde keiner anderen Frau den Mann wegnehmen."
    „Sie hat sich von mir getrennt."
    „Ach?"
    Vielleicht spielte ihm seine Phantasie einen

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