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Der Fremde vom anderen Stern

Der Fremde vom anderen Stern

Titel: Der Fremde vom anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Reaktionen.
    „Dylan wird sich schon wundern, wo ich bleibe."
    „Wenn er richtig arbeitet, könnte ein Erdbeben seinen Schreibtisch erzittern lassen, und er würde es nicht einmal merken - es sei denn, sein heißgeliebter Computer würde in die Spalte fallen", bemerkte Charity trocken.
    Starbuck lächelte. „Julianna behauptet ungefähr das gleiche von mir."
    „Ich würde deine Schwester gern mal kennenlernen. Sieht so aus, als hätten wir einiges gemeinsam."
    Starbuck war da anderer Ansicht. Die beiden Frauen waren so verschieden wie Feuer und Wasser, doch beide bedeuteten ihm auf ihre Art sehr viel.
    „Damit ihr beide mich auseinandernehmen könnt wie ein Präparat unter dem Mikroskop?" fragte er mit gespieltem Entsetzen. „Ich kenne dich, Charity Prescott. Du brauchst Julianna nur fünf Minuten zu kennen, und schon hast du ihr alle Geheimnisse über mich entlockt."
    „Hast du denn so viele Geheimnisse?" erkundigte sie sich mit einem gekünstelten Lachen, das ihm verriet, wie ernst ihr die Frage war.
    „Genug", entgegnete Starbuck wahrheitsgemäß, und bevor sie nachhaken konnte, fügte er rasch hinzu: „Jetzt muß ich aber wirklich gehen."
    „Natürlich", entgegnete Charitiy ruhig. Sie verstand es meisterhaft, ihre Traurigkeit zu verbergen.
    „Wenn du nicht allzu spät heimkommst, könnten wir vielleicht noch eine Kleinigkeit zusammen essen."
    Erneut hatte er das Gefühl, daß sie in seinen Gedanken las wie in einem offenen Buch. Gern hätte er seine Arbeit mit Dylan aufgegeben, um jede kostbare Stunde, die ihm noch auf der Erde blieb, mit Charity zu verbringen.
    „Das fände ich sehr schön, aber ich möchte nicht, daß du dir zuviel Arbeit mit dem Kochen machst."
    Sie lachte belustigt. „Ich habe nicht die Absicht, mit meinen Kochkünsten dein Leben zu gefährden.
    Ich dachte, ich backe uns eine Pizza auf."
    „Wunderbar." Charity und Pizza - das mußte das Paradies sein. Er beugte sich zu ihr hinab und küßte sie flüchtig, doch ihre Leidenschaft ließ aus einer harmlosen Zärtlichkeit ein erotisches Abenteuer werden. Ihre Lippen schienen miteinander zu verschmelzen, und für einen magischen Augenblick vergaßen sie alles andere.
    Schließlich gab Starbuck sie frei, und schweigend und atemlos schauten sie sich an. Er verabschiedete sich von ihr und verließ das Haus, solange er noch dazu in der Lage war. Seine Gedanken drehten sich nur um Charity, und so bemerkte er auch die Person nicht, die sich in dem verschneiten Wäldchen versteckte und aufmerksam das Haus beobachtete.

9. KAPITEL
    Wie in schweigender Übereinkunft taten Starbuck und Charity in den folgenden zwei Wochen alles, um ihre gegenseitige körperliche Anziehungskraft zu ignorieren. Doch das führte nur dazu, daß sie sich mehr Zeit für Gespräche nahmen und sich so noch näherkamen.
    Erstaunt stellte Charity fest, wie selbstverständlich Starbuck in ihr Leben zu passen schien, und obwohl sie sich immer wieder vor Augen hielt, daß er ihr keine langfristige Beziehung bieten konnte oder wollte, siegte ihr Herz dennoch über ihren Verstand. Ihre Gefühle für diesen Mann waren hoffnungslos verworren, und jeder Versuch, dieses seelische Chaos zu ergründen, lief auf dieselbe Antwort hinaus: Allem gesunden Menschenverstand zum Trotz wuchs ihre Liebe zu Starbuck mit jedem Tag.
    Ihm ging es auch nicht besser. Zwar gab er sich alle Mühe, seine Gefühle und sein Verlangen zu unterdrücken, doch Charity hatte sein Leben völlig umgekrempelt. Sie hatte Sehnsüchte und Bedürfnisse in ihm geweckt, denen er nicht länger ausweichen konnte.
    „Was hast du heute abend vor?" erkundigte sich Charity beim Kaffeetrinken und legte die Zeitung zur Seite.
    Starbuck zuckte mit den Schultern. „Ich wollte ein neues Programm starten." Er verschwieg ihr, daß nach Dylans und seinen Berechnungen schon in zwei Tagen der Termin für seine Heimreise gekommen war.
    „Warum fragst du?"
    „Ich weiß nicht, ob du bei aller Arbeit im Labor überhaupt davon gehört hast, aber heute abend beginnt das Winterfest."
    „Ach, ich glaube, Vanessa hat etwas in der Richtung erzählt", murmelte Starbuck. Genaugenommen hatte sie ihn eingeladen, sie zu dieser alljährlichen Feier zu begleiten.
    „Das hätte ich mir denken können."
    Er umrahmte ihr Gesicht mit den Händen und betrachte hingerissen ihr Haar, das im Widerschein des Kaminfeuers wie Kupfer glänzte. „Ich hätte dich schon längst fragen sollen. Möchtest du mit mir zu dem Fest gehen?"
    Sie wollte sich aus

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