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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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Land vermutlich keinen Besseren auf sei nem Gebiet. Und ich mache keine Entbindungen, weil ich Leichenbeschauer und damit sozusagen am anderen Ende des Spektrums tätig bin, Phosy.«
    »Das hat sie einfach nicht verdient«, stieß Phosy wütend hervor. Siri und Civilai fragten sich, was genau »das« zu bedeuten hatte.
    »Wenn Sie Ihre Tochter erst mal auf dem Arm halten, sieht die Welt gleich ganz anders aus«, meinte Siri.
    »Warum dauert denn das so lange?«
    Civilai wurde klar, dass es eigentlich gar keinen Grund gab, ständig auf und ab zu hetzen, und so setzte er sich im Schneidersitz ins trockene Gras. »Ehrlich, Phosy«, sagte er. »Sie führen sich auf, als ob Sie noch nie ein Kind bekommen hätten.«
    »Habe ich auch nicht. Jedenfalls war ich nie live dabei. Meine Exfrau hat es irgendwie geschafft, immer dann zu werfen, wenn ich auf Reisen war.«
    »Vielleicht waren Sie öfter auf Reisen, als ihr lieb war«, bemerkte Siri.
    »Was wiederum erklären könnte, weshalb sie seine Exfrau ist«, setzte Civilai hinzu.
    »Würden Sie bitte aufhören, auf mir herumzuhacken? Merken Sie denn nicht, dass ich nervös bin?« Plötzlich hörten sie ein schrilles Geräusch. Es klang ungefähr so, als würde man einer Spatzenkehle einen Pfiff entwringen. »Was war das?«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, feiert Dtui Junior gerade ihren Einstand«, sagte Siri lächelnd.
    »Sind Sie sicher? Muss sich das so anhören?«
    »Dass sie schon jetzt ein so kräftiges Organ hat, müsste Sie eigentlich mit Vaterstolz erfüllen.«
    Als die Tür schließlich aufging und die Schwester, die die fünf Minuten alte Malee im Arm hielt, den Ameisenschwarm erblickte, bedeckte sie das Gesicht des Neugeborenen sofort mit einem Handtuch. Sie rannte ein paar Meter, bis sie der Plage entronnen war, dann drehte sie sich um und fragte, wer der Vater sei. Sowohl Siri als auch Civilai hoben die Hand, doch nur Phosy trat vor. Die Schwester lüftete den Schleier von dem Gesicht des kleinen Mädchens, und Phosys Augen leuchteten wie die bunten Lampions beim That-Luang-Fest. Er bedachte seine Freunde mit einem so strahlenden Lächeln, dass die Insekten die Glühbirne links hängen ließen und statt ihrer den Inspektor umkreisten.
    »Ich bin Vater«, sagte er stolz.
    Da sich Kreißsaal und Säuglingsstation in verschiedenen Gebäuden befanden, eilte die Schwester davon und überließ Phosy sich selbst. Siri wollte ihm ins Gedächtnis rufen, er sei nicht nur Vater, sondern auch Ehemann, aber der Polizist war schon auf dem Weg zur Tür. Auf sein Klopfen öffnete ihm der Arzt und bat ihn, den Seiteneingang zu benutzen, da Dtui sich in einem Nebenraum von den Strapazen der Geburt erhole.
    »Wie geht es ihr?«, rief Phosy durch die geschlossene Tür.
    »Besser, als es mir je gegangen ist«, antwortete der Arzt.
    Phosy reckte triumphierend die Faust und nahm Kurs auf den Seiteneingang. Er blieb stehen, machte kehrt und umarmte erst Siri, dann Civilai, dann wieder Siri, bevor er um die Ecke verschwand.
    »Komisch, solche Gefühlsausbrüche hätte ich ihm gar nicht zugetraut«, sagte Civilai.
    »Solche Bärenkräfte auch nicht«, japste Siri.

12

    MAUERFALL
    Madame Daeng schlief, als gäbe es keine Sorgen auf der Welt. Sie lächelte im Schlaf und knabberte an ihren Lippen. Manchmal zitterten ihre Lider, und ihre Wimpern zuckten. Siri hätte mit Freuden darauf verzichtet, je wieder ein Auge zuzutun, solange er ihr dabei zusehen konnte.
    Nachdem sich der samstägliche Abendansturm auf ihre Nudelküche gelegt hatte, war Daeng ins Krankenhaus gefahren, um Dtui und dem Baby Gesellschaft zu leisten. Als sie um kurz nach zehn nach Hause kam, saß Siri an seinem Schreibtisch und inspizierte den Inhalt von Rajids Kiste. Am frühen Abend hatte Herr Tickoo vorbeigeschaut, um sich nach dem Fortgang der Ermittlungen zu erkundigen. Er gestand Siri, er habe den ganzen Tag ein mulmiges Gefühl gehabt. Siri zeigte ihm die Schätze seines Sohnes, doch auch er konnte damit wenig anfangen. Mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit gingen die beiden Männer auseinander. Weder Siri noch Tickoo hatten den Mut, ihre Befürchtung in Worte zu fassen: dass Rajid vermutlich nicht mehr im Diesseits weilte.
    Obwohl er Daeng versprochen hatte, bald ins Bett zu kommen, blieb Siri am Schreibtisch sitzen, glitt immer wieder mit den Fingerspitzen über die Gebeine und wartete auf eine Botschaft, ohne Erfolg. Als er schließlich ins Bett stieg, war er immer noch putzmunter. Obwohl er zum Schlafen

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