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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Leben, kein Lachen mehr und kein schimmerndes kupferfarbenes Haar, keine Gespräche mehr oder »Hast du schon das Neueste gehört?«-Phrasen oder Überraschungen wie rattenartige kleine Hunde mit Verfolgungswahn.
    Und wenn er Bill wäre, würde er am Abend nicht mehr zu Bett gehen und ihre weichen Rundungen spüren, die sich an seinen Körper schmiegten, er würde seine Hände nicht mehr über ihren Körper gleiten lassen, nicht mehr diese vollen heißen Lippen küssen oder fühlen, wie ihr Haar wie Seide seinen Körper streichelte, nicht mehr spüren, wie er hart und tief in sie eindrang »Okay«, sprach er laut aus und stand auf. Quinn hatte Probleme. Bill würde sie nicht ohne weiteres aufgeben. Nick konnte das verstehen, weil er das auch nicht getan hätte, aber Bill würde sich damit abfinden müssen, weil Quinn ihre Entscheidung getroffen hatte.
    »Dann werden wir zwei Sets haben«, hatte Bill gesagt. Und er hatte gelächelt, als sie ihm mitteilte, sie würde ausziehen.
    Folglich war es eine gute Idee, ein wenig auf Quinn aufzupassen. Nichts Aufdringliches, nur ein brüderlicher Schutz, denn schließlich musste sich Bill einfach nur an die Vorstellung gewöhnen, dass Quinn ihn verlassen hatte, und alle Probleme wären gelöst.
    Nick verdrängte sämtliche Gedanken an Bill und Quinn und Duschen und Betten aus seinem Kopf und widmete sich wieder dem Escort.
    Er fragte sich, welche Farbe ihre Unterwäsche unter dieser Bluse gehabt haben mochte.

6
    Bill hatte Quinn ein Dutzend rote Rosen geschickt, als sie am Dienstag Abend nach Hause kam. Kurz darauf rief er an, so dass sie sich bei ihm bedanken konnte und hinzufügte: »Bill, es ist aus. Schicke mir bitte keine Blumen mehr«, bevor sie auflegte und Darlas Nummer wählte.
    »Rote Rosen«, erklärte sie ihr. »Ist das nicht typisch Bill? Das üblichste aller Geschenke in ganz Amerika.«
    »Er versucht doch nur, nett zu sein«, sagte Darla.
    »Nein, tut er nicht«, widersprach Quinn. »Er versucht, die Realität zu ignorieren.«
    »Wahrscheinlich glaubt er, dass sie sich in Wohlgefallen auflöst, wenn er sie ignoriert«, meinte Darla. »Männer mögen keine Veränderungen.« Sie hörte sich grimmig an.
    »Sie wird sich aber nicht in Wohlgefallen auflösen«, sagte Quinn. »Ich habe morgen einen Termin in der Bank, um einen Kreditantrag für mein Haus zu stellen, und das wars dann. Selbst Bill muss die Trennung akzeptieren, wenn ich diesen Schritt unternommen habe.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, meinte Darla, aber am nächsten Tag betrat Quinn während ihrer Freistunde nichtsdestotrotz die mit Bronze und Marmor verkleidete Haile der First National Bank in Tibbett mit dem Gefühl, ihre Unabhängigkeit zu erklären.
    Am anderen Ende der Halle war Barbara - elegant in einem altrosa Kostüm im Chanel-Stil, hellen Nylonstrümpfen und farblich passenden Pumps und mit neuer Frisur, durchzogen von hellbraunen Strähnchen und zu einem lockeren Nackenknoten gesteckt - mit großem Ernst in ein Gespräch mit einem untersetzten Herrn in grauem Anzug vertieft. Verstohlen strich Quinn ihre Matrosenjacke glatt und fühlte sich plötzlich in ihren Jeans und flachen Leinenschuhen ein wenig unbehaglich. Für die Verhandlungen hatte sie sich ihre gute dunkelblaue Bluse angezogen, auch wenn das bedeutete, dass sie am Ende des Schultages mit Ton- und Farbflecken ruiniert wäre; nun jedoch schien sie unzureichend zu sein. Zu dem Anlass, sich tief in Schulden zu stürzen, hätte sie sich besser kleiden sollen.
    Barbara sah sie und winkte ihr zu, und Quinn ging zu ihr hinüber und sagte: »Meine Mutter hat wegen eines Kreditantrages angerufen«, wobei sie sich dumm vorkam und noch dazu schuldbewusst war. Sie war fünfunddreißig und ließ ihre Mutter für ihre Kredite anrufen?
    Barbara nickte. »Du kaufst dieses alte Haus drüben in der Apple Street, nicht wahr?« Sie schien davon nicht sonderlich begeistert zu sein.
    »Nun ja, weißt du, es wird Zeit, mit Mietzahlungen aufzuhören«, sagte Quinn und fragte sich, warum eigentlich. Die Idee, ein eigenes Haus zu besitzen, frei und erwachsen und unabhängig zu sein, war ihr zu Kopf gestiegen, aber nun hier in der Bank erinnerte sie sich daran, dass der Besitz eines Hauses unweigerlich einen Haufen Schulden mit sich brachte. Sie lächelte Barbara zu in dem Versuch, ihre eigenen Nerven zu beruhigen. »Dir gefällt es doch auch, in deinem eigenen Haus zu wohnen, oder?«
    »Nein«, antwortete Barbara.
    »Oh.« Oh, Mist.
    »Ich

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