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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schätzen. Er konnte fünfundzwanzig und ein Schwarzseher
    sein – oder ein jung aussehender Vierziger. Mumm tippte auf die
    Erste der beiden Möglichkeiten. Irgendetwas an dem Mann wies
    darauf hin, dass er sein Leben damit verbracht hatte, die Welt über
    den Rand eines Buches hinweg zu beobachten. Und dann das –
    war es ein nervöses Lachen? Ein missglücktes Kichern? Eine selt-
    same Art des Räusperns?
    Und wie er ging… sonderbar.
    »Nicht einmal eine Frucht? Diese Orangen kommen frisch aus
    Klatsch. Ich kann sie sehr empfehlen.«
    Mumm warf dem Mann eine zu – sie pral te an seinem Arm ab.
    Schaumlöffel wich einen Schritt zurück und schien entsetzt zu sein
    von der Angewohnheit des Adels, mit Obst zu werfen.
    »Ist alles in Ordnung, Herr? Mhm-mhm.«
    »Entschuldige bitte«, erwiderte Mumm. »Ich bin von den Oran-
    gen einfach zu sehr begeistert.«
    Er warf die Serviette auf den Tisch, erhob sich und legte
    Schaumlöffel den Arm um die Schultern.
    »Ich führe dich in den Ein Wenig Gelben Salon«, sagte er, gelei-
    tete den Sekretär zur Tür und klopfte ihm dabei freundschaftlich
    auf den Arm. »Dort kannst du warten. Die Kutschen sind bereits
    beladen. Sybil verfugt die Fliesen im Bad, lernt Altklatschianisch
    und befasst sich mit den übrigen Dingen, die Frauen im letzten
    Augenblick erledigen müssen. Du fährst zusammen mit uns in der
    großen Kutsche.«
    Schaumlöffel schreckte zurück. »Oh, kommt nicht in Frage,
    Herr! Ich schließe mich deinem Gefolge an. Mhm-mhm. Mhm-
    mhm.«
    »Wenn du damit Grinsi und Detritus meinst… Die leisten uns
    ebenfal s Gesel schaft«, sagte Mumm und bemerkte, wie sich noch
    mehr Entsetzen im Gesicht des Sekretärs zeigte. »Für ein anständi-
    ges Kartenspiel brauchen wir vier Personen, und die meiste Zeit
    über soll die Straße unerhört langweilig sein.«
    »Und, äh, deine Diener?«
    »Willikins, die Köchin und Sybils Zofe reisen in der anderen
    Kutsche.«
    »Oh.«
    Mumm lächelte innerlich. Er erinnerte sich an die Redensart aus
    seiner Kindheit: zu arm, um zu malen, und zu stolz, um zu tün-
    chen…
    »Eine schwere Wahl, nicht wahr?«, fragte er. »Ich schlage dir
    Folgendes vor: Du nimmst in unserer Kutsche Platz, und gelegent-
    lich behandeln wir dich von oben herab, damit der Aufenthalt bei
    uns nicht zu angenehm für dich wird. Was hältst du davon?«
    »Ich fürchte, du machst dich über mich lustig, Sir Samuel. Mhm-
    mhm.«
    »Nein, aber vielleicht helfe ich dabei. Wenn du mich jetzt ent-
    schuldigen würdest… Ich muss noch schnell zur Wache, um einige
    Dinge zu klären…«

    Eine Viertelstunde später betrat Mumm den Umkleideraum der
    Wache. Feldwebel Starkimarm sah auf, salutierte und duckte sich
    dann, um der fliegenden Orange auszuweichen.
    »Herr?«, fragte er verwirrt.
    »Nur ein kleiner Test, Starkimarm.«
    »Habe ich ihn bestanden?«
    »O ja. Behalt die Orange. Sie ist voller Vitamine.«
    »Meine Mutter meinte immer, solche Dinge könnten einen um-
    bringen, Herr.«

    Karotte wartete geduldig in Mumms Büro. Der Kommandeur
    schüttelte den Kopf. Er kannte al e knarrenden Stel en im Flur und
    wusste, dass er kein Geräusch verursachte, aber trotzdem ertappte
    er Karotte nie dabei, wie er einen Blick auf seine Dokumente warf.
    Es wäre ihm eine große Freude gewesen, den jungen Mann einmal
    bei einer Verfehlung zu erwischen, doch der wich nie von dem
    geraden Weg seiner Prinzipien ab.
    Karotte stand auf und salutierte.
    »Ja, ja, dafür haben wir jetzt nicht viel Zeit«, sagte Mumm und
    nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. »Hat sich während der
    Nacht was Neues ergeben?«
    »Ein Mord ohne Täter, Herr. Ein Händler namens Willi Keine-
    sorge wurde in einem seiner eigenen Bottiche gefunden, mit
    durchgeschnittener Kehle. Am Tatort haben wir keine Gildenmit-
    teilung oder etwas in der Art gefunden. Wir gehen von etwas Ver-
    dächtigem aus.«
    »Ja, die Sache erscheint mir sehr verdächtig«, sagte Mumm. »Es sei denn, der Mann hatte den Ruf, beim Rasieren immer sehr un-vorsichtig zu sein. Was enthielt der Bottich?«
    »Äh, Gummi, Herr.«
    »Man bewahrt Gummi in Bottichen auf? Hätte er davon nicht
    abpral en müssen?«
    »Nein, Herr. Der Bottich enthielt flüssiges Gummi. Willi Keine-
    sorge stellte gewisse, äh, Dinge her.«
    »Hm, ich glaube, so etwas habe ich einmal gesehen. Man taucht
    Objekte mit der richtigen Form ins Gummi. Auf diese Weise er-
    hält man Handschuhe, Stiefel und so weiter, habe ich Recht?«
    »Äh, ja, und auch

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