Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fürst der Maler

Der Fürst der Maler

Titel: Der Fürst der Maler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
Vom Netzwerk:
Gonzaga über mich. Sie war von der Festgesellschaft zur Stelle meines Sturzes herübergeeilt. »Dio mio!« , flüsterte sie atemlos. »Ich danke Gott, dass du nicht tot bist! Wie geht es dir? Bist du verletzt?«
    »Nur mein Stolz ist verletzt«, stöhnte ich, noch ganz benommen.
    »Ich werde dich befreien«, kündigte sie an und nestelte an den Schnallen der Lederriemen.
    Wie wörtlich sie dieses Versprechen doch nehmen würde!
    Taddeo kniete neben mir im Gras und wollte mir aufhelfen, doch er wurde von Leonardo zur Seite gedrängt. »Das war ein Anblick!«, schwärmte er. »Der Mensch erhebt sich über die Schöpfung und steigt hinauf zu … zu Gott?«
    Er sah mich fragend an, aber ich war nicht geneigt, seine Zweifel an der Existenz Gottes zu bestätigen. Oder seinen Glauben an die Selbstüberheblichkeit des Menschen.
    Ich wollte mich erheben – und sank ins Gras …

    … und als ich erwachte, lag ich in meinem Bett. Es war dunkel im Raum bis auf den silbrigen Schein des Mondes. Aber der Schimmer reichte aus, um zu erkennen, dass ich nicht allein war. Ich versuchte mich in den Kissen aufzurichten, ließ mich aber gleich stöhnend zurücksinken.
    »Bitte bewege dich nicht«, flüsterte eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war offensichtlich nicht Taddeos Medicus.
    »Wer seid Ihr?«, wollte ich wissen.
    »Ich bin Eleonora. Vielleicht erinnerst du dich, wie wir uns gestern kennen gelernt haben.«
    »Gestern?«, fragte ich verwirrt. In der Dunkelheit versuchte ich, ihr Gesicht zu erkennen.
    »Du warst die ganze Nacht und den folgenden Tag bewusstlos. Der Sturz scheint mehr als deinen Stolz verletzt zu haben.« Sie setzte sich auf den Rand des Bettes, ganz nah neben mich.
    »Meine wichtigsten Teile sind intakt«, versicherte ich ihr.
    Sie lachte leise über meine Direktheit. »Ich nehme an, du meinst nicht deinen Verstand …«
    »Nein.«
    Sie beugte sich über mich, und der Mondschein fiel über ihr schönes Gesicht. Sie fuhr mir sanft mit der Hand über die Stirn, die Nase, die Lippen. Dann küsste sie mich zart.
    Eine Woge des Verlangens raubte mir den Verstand. Ungestüm schlang ich meine Arme um ihre Schultern und zog sie zu mir herunter. Mein Kuss nahm ihr den Atem. Meine Zunge glitt zwischen ihre Lippen.
    Ihre Antwort auf meine ungestellte Frage überraschte mich nicht. Kein bisschen.
    Sie ließ sich neben mich auf das Bett fallen, und ich begann, das Mieder ihres Kleides zu öffnen. Ungeduldig zerrte ich an dem Atlasstoff und hätte ihn beinahe zerrissen. Sie lachte über meine ungestüme Erregung und half mir, die seidenen Schleifen zu öffnen. Ich schob die weiten Ärmel aus bestickter Seide über ihre Schultern und befreite ihre Brüste aus der weißen Seide ihres Unterhemdes. Ich beugte mich über sie und schmeckte jede der köstlichen Früchte mit Lippen und Zunge. Ich schmeckte ihre aprikosengleichen Brüste, trank von ihren rosigen Lippen und atmete den Duft ihres Haares.
    Sie wand sich wollüstig und genoss meine Hände und Lippen und Haare auf ihrer Haut. Ihre Finger glitten an meinem Rücken hinab, schoben das Laken beiseite, fuhren an der Innenseite meiner Schenkel hinauf. Mit der anderen Hand drückte sie mich mit sanfter Gewalt in die Kissen zurück. »Du musst dich ausruhen – das hat der Medicus gesagt«, flüsterte sie.
    »Wenn ich wirklich Ruhe brauche, dann solltet Ihr jetzt gehen«, neckte ich sie und schloss die Augen, als wollte ich schlafen.
    Sie kicherte. »Wenn ich mich richtig erinnere, sprach der Medicus nur von still liegen …« Sie küsste mich.
    Dann schwang sie ein Bein über meine Schenkel, bestieg mich wie der Held Bellerophontes in der alten Sage das geflügelte Ross Pegasus, setzte sich zurecht und begann mit mir in den Himmel zu reiten.
    Jede ihrer Bewegungen verursachte ein Feuerwerk der Lust. Sie war eine ausdauernde Reiterin und wusste immer genau, wann sie ihr Pferd zügeln musste, um sich an einem langen, feurigen Ritt erfreuen zu können. Und anders als Pegasus spürte ich keine Versuchung, meine Reiterin abzuwerfen.
    Sie beugte sich über mich, um mich zu küssen. Ich schnappte mit den Lippen nach den verführerischen Früchten, die wie Paradiesäpfel im Rhythmus der Lust hin und her schwangen. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und zog mich in eine sitzende Position.
    Wie berauscht war ich von ihr! Die Gefühle, die sie in mir entfachte, waren süßer als getrocknete Feigen, schärfer als schwarzer Pfeffer und berauschender als Wein.
    Sie war sinnlich, wild,

Weitere Kostenlose Bücher