Der Gast: Roman

Marta.«
    »Also … vielleicht sollten wir lieber …«
    »Benutzt du bei ihr Gummis?«
    »Sue!«
    Sie lachte. »Entschuldigung. Reg dich nicht auf. Ich sag ja nur, dass du aufpassen sollst, wenn du nicht hundertprozentig sicher bist.«
    »Gut«, sagte Neal. »Reden wir über etwas anderes.«
    »Ich benutze keine. Hab ich noch nie getan.«
    Ihm schoss das Blut ins Gesicht, und er spürte eine plötzliche Hitze im Unterleib. »Das solltest du aber«, sagte er.
    »Das letzte Mal, als ich gebumst wurde …«
    »Sue. Mein Gott.«
    Sie legte wieder den Kopf an seine Brust. »Es waren fünf Typen auf dem Schulklo.«
    »O Gott.«
    »Ich glaub nicht, dass sie Gummis übergezogen hätten, wenn ich sie darum gebeten hätte.«
    »Haben sie dir wehgetan?«
    »Ja. Allerdings.«
    Neals Augen füllten sich mit Tränen.
    Nur ein kleines Mädchen. Unschuldig und hilflos. Was für Dreckskerle konnten ihr so etwas antun?
    Meine arme Sue.
    »Es … es tut mir so leid«, murmelte er.
    »Mir auch. Ich hab geblutet wie ein Schwein und konnte eine Woche lang kaum laufen. Aber ich bin glimpflich davongekommen. Wenigstens bin ich nicht krank oder schwanger geworden.«
    Neal schniefte und atmete tief durch. Er wischte sich über die Augen. »Was ist aus den Typen geworden, die dich vergewaltigt haben?«, fragte er.
    »Keine Ahnung.«
    »Mein Gott«, stöhnte Neal.
    Sue lachte. »Jedenfalls war es das erste und letzte Mal, dass ich mich habe flachlegen lassen.«
    »Danach nie mehr?«
    »Ein paarmal war es kurz davor. Es gibt immer Männer, die es probieren. Aber die meisten, die ich kenne, taugen nicht viel, deshalb hab ich gewartet.«
    Auf jemanden wie mich?
    Neal traute sich nicht zu fragen.
    »Außerdem ist da noch mein Problem«, sagte Sue.
    »Dein Problem?«
    Er spürte, wie sie an seiner Brust nickte. »Als ich es mit den ganzen Jungs getrieben hab … da haben sie … etwas kaputtgemacht.«
    Neal spürte eine schmerzliche Enge in der Brust.
    Sollte er fragen, was sie ihr angetan hatten?
    Wahrscheinlich erwartete sie es, doch er hatte Angst davor.
    »Tu das weg und gib mir deine Hand«, sagte sie.
    Neal steckte das Armband in die Hosentasche. Sue fasste ihn am Handgelenk und zog seine Hand zu sich herüber. Ihr Kopf und der Vorhang ihrer Haare versperrten ihm die Sicht.
    Ihr linkes Bein schob sein rechtes zur Seite.
    Er spürte warme glatte Haut an seiner Hand.
    Dann berührten seine Finger ihren weichen lockigen Busch.
    Sie führte seine Hand tiefer. Er spürte die Innenseiten ihrer Oberschenkel. Sie hielt seine Hand dort unten, hob den Kopf und küsste Neal auf den Mund. Es verschlug ihm den Atem. Ihre Zunge schob sich zwischen seine Lippen. Als er mit den Fingern tiefer in sie eindrang, ließ sie sein Handgelenk los und streichelte sein Gesicht.
    Sie stöhnte und wand sich.
    Ich sollte das nicht tun, dachte er. Wirklich nicht.
    Ich kann nicht anders. Es fühlt sich zu gut an.
    Es lag nicht nur daran, dass sie sich wunderbar eng und feucht anfühlte, es war auch das Wissen, dass sie seine Finger dort spüren wollte, dass sie ihn dort spüren wollte. Ihm genug traute. Ihn genug mochte. Ihn liebte?
    Ein verrückter Trick, mit dem sie meine Hand dort hingelockt hat …
    Zumindest hatte sie die Wahrheit gesagt, was ihr Höschen anging.
    Das ist so … fantastisch! Unglaublich!
    Aber was ist mit Marta?
    Marta muss es nie erfahren, sagte er sich.
    Sue rieb sich an seiner Hand, stöhnte in seinen Mund, hörte auf, sein Gesicht zu streicheln und strich über seine Brust und seinen Bauch. Dann zog sie an der Gürtelschnalle.
    Er wollte ihre Brüste spüren. Ihre linke Brust drückte angenehm gegen seinen Oberkörper, doch er wollte eine in der Hand halten. Sein rechter Arm lag hinter ihrem Rücken. Er ließ ihn etwas herabrutschen und griff in das Loch ihres abgeschnittenen Ärmels.
    Er spürte die glatte Haut unter ihrer Achsel. Als er sich weiter streckte, konnte er die Seite ihrer Brust berühren.
    Er versuchte, die Vorderseite zu erreichen, doch es ging nicht.
    Er kam nicht an ihren Nippel.
    Fast, aber …
    Sue zog seinen Reißverschluss herunter. Er spürte, wie seine Hose sich öffnete. Der Gummizug der Unterhose wurde weggezogen.
    Neal stöhnte, als Sues Hand sich um seine Erektion schloss. Er hatte das Gefühl, sehr hart und sehr groß zu sein, kurz vor der Explosion.
    Ihre kühle weiche Hand glitt langsam hinab, dann wieder hinauf und …
    Mit einem Ruck setzte sich die Achterbahn in Bewegung.
    Sue und Neal zuckten zusammen und