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Der Gast: Roman

Der Gast: Roman

Titel: Der Gast: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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»Stimmt’s?«
    »Sieht so aus«, gab Neal zu.
    »Aber selbst wenn du ihn nur verletzt«, sagte Marta, »hören deine Nachbarn den Schuss. Es könnte jemand die Polizei rufen.«
    »Niemand ruft in L. A. wegen eines Schusses die Polizei«, widersprach Neal.
    »Es sei denn, die Schüsse kommen aus dem eigenen Haus. Und wenn die Nachbarn nicht die Polizei rufen, könnte es sein, dass sie sich auf eigene Faust umsehen. Das kann bei jeder größeren Störung passieren – Schreie, ein Kampf …«
    »Ich hab das Gefühl, du bist nicht so begeistert von dem tollen Plan.«
    »Er scheint ein paar Schwachstellen zu haben.«
    Neal nickte. »Vielleicht sollten wir ihn draußen schnappen, oder? Gleich wenn er aus dem Wagen steigt. Ehe er ins Haus kommt.«
    »Und was machen wir dann? Sollen wir ihn auf dem Bürgersteig verhören?«
    »Tja …«
    »Wollt ihr meinen Plan hören?«, fragte Sue.
    Sie sahen sie beide an und nickten.
    »Also, ich glaub, dass Marta sich schon überlegt hat, wie wir die Sache angehen«, sagte sie. »Wir sollten es auf ihre Weise machen.«
    Marta grinste. »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß mehr, wie du glaubst.«
    Neal drehte sich zu Marta. »Lass hören.«
    »Wir warten nicht, bis Glitt bei dir auftaucht. Wir führen einen Präventivschlag durch.«
    »Was für’n Ding?«, fragte Sue.
    »Wir kommen ihm zuvor«, erklärte Neal. »Wir packen ihn uns, bevor er nach uns sucht.« Zu Marta sagte er: »Dabei gibt es nur ein Problem. Wir wissen nicht, wo er ist. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo das Haus von letzter Nacht …«
    »Wir wissen nicht, wo Glitt, Rasputin, die Bestie von Belvedere ist. Aber ich wette, wir finden Vince Conrad.«
    Neal starrte sie an. Ihm war plötzlich ein wenig schummrig zumute. »Sollen wir zu ihm fahren?«
    Marta nickte. »Er ist der Mann mit dem Geld. Wenn er Glitt heute Nacht eine halbe Million Dollar geben will, dann hat er sie bestimmt jetzt schon im Haus.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht.«
    »Wann gehen wir?«, fragte Sue.
    Marta grinste. »Jetzt?«
    »Ha! So wird’s gemacht!«
    »Ich weiß nicht«, sagte Neal.
    »Das ist perfekt«, meinte Marta. »So bekommen wir raus, ob er wirklich Glitt beauftragt hat, Elise zu ermorden. Wenn er das Geld hat, finden wir es. Dazu ist das Armband gut geeignet. Du schleichst dich in ihn und besorgst alle nötigen Informationen. Wenn wir Glück haben, können wir es ihm abnehmen.«
    »Ja!«, platzte Sue heraus. »Wir schnappen es ihm unter der Nase weg!«
    Neal stöhnte.
    Immer noch grinsend sagte Marta: »Dann fehlt dem armen alten Vince die halbe Million, die er Glitt schuldet. Es wird zwei Uhr, und was soll er machen?«
    »Was wird Glitt machen?«, warf Sue begeistert ein.
    »Dann möchte ich nicht in Vinces Haut stecken«, sagte Marta.
    Neal atmete tief durch. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen, doch der Plan elektrisierte ihn. »Mit anderen Worten«, sagte er, »wir stehlen Vince das Geld. Er kann Glitt heute Nacht nicht bezahlen, und es bricht die Hölle los.«
    »Gut?«, fragte Marta.
    »Brillant«, sagte Neal, »wenn wir bloß jemanden beauftragen könnten, es für uns zu tun.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, meinte Sue. »Du bist im Kopf von dem Mistkerl in Sicherheit. Wenn jemand was passiert, dann mir oder Marta.«
    »Vielleicht habe ich deshalb Angst.«
    »Uns wird nichts passieren«, sagte Marta. »Vince hatte nicht den Mumm, Elise selbst umzubringen – er musste jemanden dafür anheuern. Deshalb wird er zwei netten Mädels wie uns auch nichts tun.«
    »Außerdem bist du in seinem Kopf. Wenn er auf krumme Gedanken kommt, geh einfach zurück in deinen Körper und rette uns.«
    »Das ist nicht euer Ernst«, sagte Neal, als sie ins Wohnzimmer zurückkamen. Die Haut der beiden glänzte vor Sonnenöl, und sie trugen nur Badekleidung, die nicht viel davon bedeckte.
    Neal hatte Martas Bikini schon gesehen. Er hatte die Farbe von Butter, und die beiden winzigen Teile bestanden aus einem gefransten Lederimitat. Sie sah darin aus wie eine Dschungelfrau aus einem Hollywoodfilm – Tarzans Jane oder Raquel Welch in Eine Million Jahre vor unserer Zeit .
    Sue trug einen glitzernden schwarzen Bikini. Lächelnd hob sie die Arme, drehte sich im Kreis und führte ihn Neal vor.
    »Du willst das doch nicht in Vinces Haus tragen, oder?«
    »Klar.«
    »Wir wollen ihn ablenken«, erklärte Marta.
    »Ja, das wird euch gelingen. Wenn eure nackten Brüste ihn nicht …«
    »Sie sind nicht nackt«, sagte Marta.
    »So gut

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