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Der Gast: Roman

Der Gast: Roman

Titel: Der Gast: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Minenstadt. Nachdem die Minen ausgebeutet waren, haben sie versucht, es als Geisterstadt zu vermarkten, aber es ist niemand gekommen. Wahrscheinlich, weil es zu nah an Virginia City liegt. Deshalb wollten sie Touristen anlocken, indem sie es in einen Vergnügungspark verwandelten.«
    »War da denn nie ein richtiges Fort?«
    »Nein. Das war nur eine tolle Idee für einen Vergnügungspark.«
    Bald tauchten am Straßenrand zwischen weiteren Kreuzen bunte Holzschilder auf.
    THE FORT
Spaß! Andenken! Karussells!
Echte Souvenirs aus dem Wilden Westen
Gutes Essen!
30 Kilometer geradeaus
    HOTEL CASINO
Spielautomaten! Videopoker! Blackjack!
Und vieles mehr!
Spitzengewinne!
THE APACHE INN!
(direkt neben The Fort)
    FAHREN SIE MIT DEM PONY EXPRESS
Hochgeschwindigkeits-Achterbahn
für Todesmutige
DER ULTIMATIVE NERVENKITZEL!
IN THE FORT!
15 Kilometer
    ESSEN, ÜBERNACHTEN, SPIELEN
Satelliten-TV in allen Zimmern.
Schwimmbad und Sauna!
Günstige Preise! Saubere Zimmer!
THE APACHE INN
    Lecker! Köstlich! Delikat!
ESSEN SIE BEI WILLY’S
Das beste Essen in Nevada!
Nur ein Tomahawkwurf vom Apache Inn
    AUTHENTISCHES WILDWEST-MILITÄRGEFÄNGNIS
Museum! Andenken! Essen! Kunsthandwerk!
Reichlich Karussells! Tägliche Vorführung von Schießereien!
THE FORT!
8 Kilometer
    STEIGEN SIE IN DIE »POSTKUTSCHE«
DAS WELTBEKANNTE RIESENRAD
Spaß für die ganze Familie!
WO?
IN THE FORT!
Direkt hinter der nächsten Kurve
    DURSTIG?
HIER GIBT ES MARGARITAS!
EISKALT!
ERDBEER! BANANE! KLASSISCH!
AUCH IM PITCHER!
VERPASSEN SIE NICHT DEN WELTBERÜHMTEN
GOLDEN MARGARITA BEI PUNCHO VIVA!
(Kurz vor The Fort)
    »So einen könnte ich jetzt vertragen«, sagte Neal.
    »Ich auch«, meinte Sue.
    »Schade, dass du noch minderjährig bist.«
    »Ach? Du hast noch nicht meinen anderen Führerschein gesehen.«
    »Du hast einen falschen Führerschein?«
    »Ich hab ein Menge Zeug.«
    Kurz darauf erreichten sie hinter einer Kurve eine kleine Siedlung: eine Tankstelle mit Minimarkt, ein Schnellimbiss, ein Souvenirladen, ein Motel namens The Wigwam, das nicht mehr in Betrieb zu sein schien, Willys Restaurant, die Puncho Viva Bar und das Apache Inn.
    »Sie haben noch Zimmer frei«, bemerkte Sue.
    »Glück gehabt«, sagte Neal.
    Während er auf das dreistöckige Ziegelgebäude zufuhr, in dem sich das Kasino und das Hotel befanden, fügte er hinzu: »Sieht aus, als wäre es von der alten Minenstadt übrig geblieben.«
    »Hoffentlich bricht es nicht über unseren Köpfen zusammen.«
    »Jetzt steht es schon so lange.«
    »Ich glaub, in Nevada gibt’s keine Erdbeben, oder?«
    »Nur äußerst selten.«
    »Wo kommen auf einmal die ganzen Leute her?«, fragte Sue.
    Neal schüttelte den Kopf. Ehe sie um die letzte Kurve gebogen waren, hatten sie während der letzten achtzig Kilometer zwei oder drei Autos gesehen. Hier war jedoch richtig Verkehr auf der Straße. Pkws, Pick-ups, Lieferwagen und Wohnmobile belegten sämtliche Parkplätze. Es gab jede Menge Allradfahrzeuge: Cherokees, Broncos, Range Rover, Land Cruiser …
    »Da ist so ein Jeep Cherokee!«, rief Sue aus.
    »Würdest du nicht lieber einen Range Rover haben?«
    »Zu teuer«, sagte Sue.
    »Weil sie besser sind«, entgegnete Neal.
    »Wenn du mir noch zehn Riesen von deinem Anteil der Belohnung abgibst, kauf ich mir einen Range Rover.«
    »Ah. Hm.« Neal bezweifelte, dass einer von ihnen jemals etwas von der Belohnung bekam, aber er wollte Sue nicht die Hoffnung nehmen, deshalb behielt er es für sich.
    Kurz hinter dem Apache Inn befanden sich zu beiden Seiten der Straße Parkplätze für The Fort. Sie waren bei Weitem nicht voll. Neal hatte den Eindruck, dass an der Hauptstraße durch den Ort mehr Fahrzeuge standen.
    Doch The Fort sah wunderbar aus.
    An beiden vorderen Ecken der Palisade befanden sich Wachtürme. Das Haupttor war von zwei Haubitzen flankiert. Neal sah in der Ferne verschiedene Karussells. Er wendete und fuhr auf den Parkplatz des Apache Inn.
    »Wir sollten erst einchecken«, sagte er.
    »Bin ich deine Frau?«
    »Würde ich sagen.« Er hielt an, schaltete den Motor aus und zog den Schlüssel aus der Zündung. »Warum wartest du nicht einfach hier, während ich uns anmelde?«
    »Wenn du meinst.« Sie tätschelte seinen Arm. »Lass mich solange das Armband benutzen.«
    »Wozu?«
    »Warum nicht? Komm schon. Ich werd es nicht verlieren. Es tut mich von den Schmerzen ablenken.« Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm das Pflaster an ihrem Kinn zu zeigen.
    »Ja, okay.« Neal

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