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Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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auffing, hätte er meine Mordgelüste bemerkt. Das konnte verheerend sein, denn bei der ganzen Vorstellung mit der Frau war es darum gegangen, uns Neuen Angst zu machen und uns einzuschüchtern.
    Nach dem Kampf kamen die Wächter an verschiedene Tische, auch an unseren. Berna hob eine Braue, als ein Wächter mich aufforderte, aufzustehen.
    »Warte einen Augenblick. Ich dachte, wenn wir nackt wären, dürften wir frei wählen.«
    Ich schnaubte verächtlich. »Es sei denn, eine von uns gefällt den Adjutanten des Chefs. Das steht offensichtlich im Kleingedruckten.«
    »Ich habe das Kleingedruckte gelesen und kann mich daran nicht erinnern.«
    »Genau das habe ich auch gesagt.« Mein Blick glitt zu dem blutdurchtränkten Sand vor dem Pfosten. »Aber solange wir hier sind, glauben sie wohl, mit uns machen zu können, was sie wollen.«
    Bernas Gesichtsausdruck verriet, dass sie damit nicht einverstanden war, aber ihr Blick zuckte zu der Kamera, und sie schwieg. Ich trottete wie ein braves kleines Hündchen hinter dem Wächter her, doch als er auf einen Fahrstuhl zuging, der auf meinem Grundriss nicht verzeichnet war, wurde ich aufmerksam. Er schob einen Schlüssel in das Schloss und gab auf einer Tastatur einen Code ein. Leider bewegte er die Finger zu schnell, als dass ich die Kombination erkennen, geschweige denn mir die Zahlen merken konnte. Die Türen des Aufzugs fuhren auseinander, und er winkte mich hinein.
    Obwohl es insgesamt sechs Knöpfe gab, waren nur drei davon mit Zahlen versehen. Der Wächter drückte das dritte Untergeschoss, und die Türen schlossen sich. Ich ließ den Blick beiläufig über die Decke gleiten und prüfte, ob es Kameras oder andere Sicherheitsvorkehrungen gab, insbesondere Abwehrtechnik gegen psychisches Eindringen. Eine Überwachungskamera war vorhanden, eine Abhöranlage vermutlich ebenfalls. Ich konnte sie zwar nicht sehen, aber das musste nichts heißen.
    Es gab nur einen Weg herauszufinden, ob ich tun konnte, was ich wollte. Ich senkte leicht meine Schutzschilde und tastete nach den Gedanken des Wächters. Seine Lust und seine Erregung trafen mich wie ein Keulenschlag, und mein Körper reagierte ebenso instinktiv wie immer. Aber hinter seiner Lust blitzten seine Gedanken auf, und ich war überrascht, wie leicht ich an sie herankam. Ich hatte angenommen, dass jeder Wächter, der den Code zu Starrs Privaträumen kannte, geblockt wäre.
    Nicht, dass ich mich über diese Sicherheitslücke beschweren wollte. Ich durchstöberte schnell und mühelos die Gedanken des Wächters, fand nicht nur den Code für den Fahrstuhl, sondern auch allgemeine Informationen zum Schichtwechsel und erfuhr, dass die meisten Sicherheitsleute außerhalb des Dienstes entweder den Prostituierten einen Besuch abstatteten oder in der Baracke Billard spielten. Ich erntete dazu ein paar interessante Eindrücke von dem Chef des Sicherheitsdienstes. Er war ein großer, glatzköpfiger Kerl mit einem pockennarbigen Gesicht. Nach Meinung dieses Wächters war er ein geschwätziger, unfähiger Idiot, der sich gern mit fremden Federn schmückte. Ich nahm mir vor, mich ein bisschen mit ihm zu vergnügen und seine Gedanken zu lesen. Als Chef des Sicherheitsdienstes wusste er sicher weitaus mehr als dieser Wächter und hatte vermutlich Zugang zu den Ersatzschlüsseln für die Aufzüge. Wenn es überhaupt Ersatzschlüssel gab, doch das bestätigte dieser Wachmann.
    Der Aufzug hielt. Ich verließ die Gedanken des Wächters und zog schnell die Schutzschilde hoch, als die Türen zur Seite glitten. Direkt gegenüber lag etwas, das ich für einen weiteren Fahrstuhl hielt; dieser war nicht nur mit einem Schlüssel und einem Code gesichert, sondern zusätzlich mit einem Scanner für Fingerabdrücke versehen. Zu beiden Seiten erstreckte sich ein langer, ruhiger Flur, der, abgesehen von dem Licht aus dem Fahrstuhl, an beiden Enden von einem spärlichen Lichtstreifen erhellt wurde. Dazwischen lagen geisterhafte Schatten, die das Gefühl verstärkten, hier vollkommen allein zu sein.
    »Mr. Moss erwartet Sie dort unten«, erklärte der Wächter und deutete nach links. Er hielt mit der anderen Hand die Fahrstuhltür fest, anscheinend würde er mich nicht begleiten.
    »Was ist auf dieser Seite?« Ich deutete nach rechts.
    »Mr. Merle.«
    »Sie teilen sich keinen Raum?«
    Der Wächter schnaubte. »Sie teilen überhaupt nichts miteinander.«
    Ich hob eine Braue. »Auch keine Frauen?«
    »Vor allem keine Frauen.« Er deutete erneut den Gang

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