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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sehr recht, wenn du dich vor die Kameras stellst und dich gegen Al-Kaida und die Taliban aussprichst - aber wenn du das tust, dann wird deine Familie abgeschlachtet.«
    Seine Worte trafen al-Haq wie ein Messer ins Herz. »Das will ich nicht«, sagte er schließlich.
    »Dann gibt es nur einen Weg; es muss im Geheimen ablaufen. Ja, es wäre gar keine schlechte Idee, wenn wir sagen, dass du getötet wurdest.«
    »Das käme euch sehr entgegen.«
    »Ich glaube, es ist eine Lösung, von der beide Seiten profitieren.«
    »Aber kann ich euch trauen?«
    »Das solltest du.«
    »Warum?«
    »Wenn du es nicht tust, dann muss ich dich General Dostum überlassen. Ich bekomme die Informationen vielleicht nicht so schnell, wie ich möchte, aber am Ende würdest du mir doch alles sagen, was ich wissen will.«
    Al-Haq rutschte nervös auf seinem Sessel hin und her. Seine Augen sprangen von einer Wand zur anderen und wieder zurück zu Nash. »Es ist nicht viel Zeit.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die dritte Zelle …« Al-Haqs Stimme verebbte.
    »Was ist mit der dritten Zelle?«, fragte Nash und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    »Nein.« Al-Haq drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Ich brauche Zusicherungen.«
    Nash überlegte fieberhaft, was er dem Mann sagen sollte. »Was hältst du davon, wenn du mit der Direktorin der CIA telefonieren kannst?«
    Al-Haq nickte. »Was ist mit dem Geld?«

    »Das könnten wir gleich morgen früh an deinen Anwalt überweisen.« Nash musterte ihn aufmerksam und sah, dass der Mann um eine Entscheidung rang. Nash drückte seine Zigarette aus. »Du musst mir aber vertrauen. Ich hole die Direktorin ans Telefon, aber du musst mir mehr geben als nur die Tatsache, dass es eine dritte Zelle gibt.«
    »Ich kenne den Mann, der die Zelle anführt - und ich kenne einige andere aus der Gruppe. Ich weiß, wo sie sich vorbereiten und welche amerikanische Stadt sie angreifen werden. Und ich weiß, wann es passieren wird.« Al-Haq verschränkte die Arme und blickte nun wieder selbstgewiss drein.
    »Welche Stadt?«
    »Das sage ich erst, wenn ich meinen Deal habe.«
    »Also gut«, sagte Nash und stand auf. »Es wird ein paar Minuten dauern, bis ich die Direktorin am Telefon habe.« Nash spürte, wie sein Herz pochte. Das konnte eine große Sache werden, aber sie mussten sehr behutsam vorgehen. Es gab einfach zu viele Gruppierungen und Personen in Washington, die nichts lieber täten, als die Sache platzen zu lassen.

11
    Drei Humvees rollten zum Hilton und kamen langsam zum Stillstand. General Garrison betrachtete die beiden Humvees, die schon dastanden, und murmelte etwas vor sich hin. Dann stieg er aus und ging um die beiden anderen Fahrzeuge herum. In den neun Monaten, die Garrison jetzt den Stützpunkt leitete, war das erst das fünfte
Mal, dass er dieses Haus aufsuchte. Für ihn war klar, dass diese Einrichtung der Air Force nichts als Ärger bringen konnte. Die Ergreifung der beiden hochrangigen Zielpersonen und der darauf folgende Besuch der drei Senatoren hatte das eindeutig gezeigt.
    Garrison hatte nicht vier Jahre eine der besten Militärakademien der Welt besucht, um dann als Gefängniswärter zu arbeiten. Immer wieder wurde er für seine logistischen Fähigkeiten gelobt, und wiederholt hatte er bewiesen, dass er eine gute Hand dafür hatte, die Figuren auf dem Schachbrett zu verschieben. Genau dafür war er hier - um dafür zu sorgen, dass Flugzeuge und Nachschub dorthin kamen, wo sie gebraucht wurden, um die Crews richtig einzusetzen und um einen Luftstützpunkt zu leiten, aber nicht ein Gefängnis. Gefangene, Terroristen, Verhöre … das waren für Garrison Dinge, mit denen sich die Army befassen sollte, oder noch besser die CIA. Die sollten das irgendwo in den Bergen machen, wo es keiner sah und keiner mitbekam.
    Aber das spielte jetzt alles keine Rolle; diese Senatoren hatten dem Ganzen eine eigene Dynamik verliehen. Sie hatten öffentliche Statements abgegeben und interne Drohungen ausgesprochen. Garrison hatte es dem kleinen Arschkriecher Leland überlassen, sie herumzuführen. Auf seinem Stützpunkt war alles so gelaufen, wie er es haben wollte - bis eine Verkettung unglücklicher Umstände seinen Job um vieles komplizierter machte, als es eigentlich notwendig war. Es gab keinen Kommandeur in den Streitkräften, dem es gefallen hätte, wenn drei opportunistische Politiker bei ihm herumschnüffelten. Leider interessierten sich diese Leute nie für das, was funktionierte. Sie suchten nach Dingen,

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