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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Kopf. Dane befühlte ihre Stirn. »Sie ist heiß.«
    Mrs Huff nickte. »Eigentlich ist das ein gutes Zeichen. Wenn sie zu viel Blut verloren hätte, wäre sie nicht in der Lage, ein Fieber zu entwickeln.«
    Mrs Huff trocknete sich die Hände an ihrer ruinierten Schürze. »Ich sag der Köchin, dass sie Suppe und Brandy heraufschickt. Vielleicht wacht sie auf. Es wird nicht so schlimm für sie werden, wenn es uns gelingt, ihr etwas Brandy einzuflößen, bevor der Arzt kommt.«
    Der Arzt würde die Kugel entfernen. Der Schmerz würde unerträglich werden. Dane wurde schlecht, doch es musste sein.
    Es klopfte an der Tür. Dane machte auf und sah Marcus.
    »Dane, wir haben die Kutsche gefunden. Sie ist vor den Toren von Gretna Green zurückgelassen worden.«
    Dane starrte ihn an. »Du hast die Suche fortgesetzt – entgegen meinem Befehl?«
    Marcus schaute ihn gelassen an. »Du konntest doch nicht klar denken. Du warst zu nah an dem Fall dran.«
    Er hatte Recht. Wenn er sich nicht sehr irrte, war er der Fall, oder zumindest das Ziel.
    Es war alles vorbei. Sumner und mit wem er auch immer arbeitete, würden dieses Abenteuer als Fehlschlag zu den Akten legen. Dane wusste über den Plan Bescheid, der Prinzregent war in Sicherheit und die Cheltenhams enttarnt. Das Spiel war aus.
    Für Dane gab es nichts weiter zu tun, als für alle Zeiten für den Schutz des Prinzregenten zu sorgen.
    Dane drehte sich um und schaute auf die geschlossene Tür zu Olivias Schlafzimmer. Olivia stellte immer noch ein Problem dar, nicht weniger als am Morgen, als Marcus bei ihnen im Cottage aufgetaucht war.
    Die Tür öffnete sich. Petty streckte den Kopf heraus. »Sie ist aufgewacht, Mylord.«

29. Kapitel
    O livia fühlte sich sicher, sauber und geborgen. Ihr Bein pochte immer noch schrecklich unter der Bandage, und ihr Kopf fühlte sich an, als schnitte ein Messer ihr Gehirn in Scheiben.
    Ihre bandagierten Hände umfassten einen Becher Brühe, die ihr nach jedem Schluck in der ausgedörrten Kehle brannte. Davon einmal abgesehen war sie wirklich vollkommen am Ende.
    Über dem Verband, der ihre Hände bis zu den Handgelenken bedeckte, waren ihre Arme zerkratzt und voller blauer Flecken. Ihr freies Bein sah mehr oder weniger genauso aus. Ihr Rücken tat ihr schrecklich weh, und sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Nase lief.
    Petty putzte sie ihr ganz nonchalant. »Ihr habt Euch ein wenig erkältet, Mylady. Der Doktor bringt das wieder in Ordnung.« Petty war offenbar sehr glücklich, dass ihre Herrin wieder aufgewacht war, was bei Olivia die Frage aufwarf, ob daran Zweifel je bestanden hatten.
    »Seht nur, Mylady. Seine Lordschaft ist gekommen!« Offenkundig war Petty nicht wirklich erfreut, Dane zu sehen, obwohl die Zofe sich große Mühe gab, diesen Anschein zu erwecken. »Seht nur, Mylord. Sie ist schon wieder frisch wie ein Fisch im Wasser.«
    Olivia hob ihren Blick nicht von dem Becher mit Brühe. Lord Gargoyle konnte ihr gestohlen bleiben. In der vergangenen Stunde war sie immer wieder halb wach geworden, und sie hatte einiges gehört, als die Leute sie für bewusstlos hielten. Sie konnte zwischen Wahrheit und Fiebertraum nicht richtig unterscheiden, aber sie wusste, dass Dane es nicht für nötig befunden hatte, nach ihr zu suchen.

    Sie hörte, wie Dane leise etwas zu Petty sagte, dann das Rascheln eines Rockes, als Petty aus dem Zimmer ging. Die Tür schloss sich, und wunderbare Stille kehrte ein. Olivia mochte Petty, das Mädchen konnte jedoch einfach nicht ihren Mund halten. Dane hingegen konnte das sehr gut. Er wollte, dass sie es war, die das Schweigen brach. So viel war sicher. Sie konnte seine Stiefel am Rand ihres Gesichtsfeldes sehen, wie er entschlossen und trotzig dastand.
    Der verdammte Dane mit seinen verdammten Stiefeln konnte ihr den Buckel runterrutschen!
    Langsam nippte sie an ihrer Brühe. Ihr Drang, ihm absolut ergeben zu sein, ihre naive und nicht hinterfragte Loyalität, ihre Tendenz, in seiner Nähe dahinzuschmelzen – das alles war Vergangenheit.
    Sie ließ den letzten Schluck Brühe auf dem Boden ihres Bechers kreisen. Sie war wahrscheinlich hungrig. Seit dem Jagdball hatte sie nichts mehr zu sich genommen.
    War das wirklich erst gestern Abend gewesen? Es schien ihr, als wäre es einen Monat her.
    Dane räusperte sich. Olivia warf ihm einen verdrossenen Blick zu. Wenn er darauf wartete, dass sie anfing zu reden, dann konnte er lange warten. Sie hatte ihre Stimme verloren, als sie nach ihm gerufen hatte. Sie

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