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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Augen und zurückgeworfenem Kopf. Olivia, wie sie ihn mit glänzenden Augen und liebevollem Blick anlachte. Olivia, die ihn wollte, trotz seines Problems.
    Sie war einfach so verdammt … unvorhersehbar.
    Er gab es auf, so zu tun, als tränke er das Bier, und schob es von sich. In Danes Welt konnte solch unberechenbares Verhalten verdammt viel Unheil anrichten.
    Er hatte nie erwartet, dass sein Vater ein Verräter werden würde, oder? Er hatte niemals auch nur den geringsten Verdacht gegen Henry Calwell gehabt. Er war sein engster Freund gewesen, sie hatten Stunde um Stunde glücklich damit zugebracht, die Lage der Nation zu bereden. Dane hatte seine natürliche Reserviertheit aufgegeben, war politisch geworden, ja hatte sogar Witze über Liverpools Führung des Geheimdienstes gemacht, der auf jeden Penny achtete! Ihm wurde jetzt noch ganz schlecht, wenn er daran dachte, was er, ohne es zu wollen, einem Verräter offenbart hatte, der die Maske seines Vaters trug.
    Danes einziger Trost war, dass er seinem Vater niemals auch nur ein Wort davon verraten hatte, dass er bei den Royal Four aufgenommen worden war. Er hatte seinem Vater gesagt, dass sein Vorgänger in der Position des Löwen ihn bei seinen Geldgeschäften beriet. Es war dieselbe Tarnung gewesen, wie er sie jetzt Marcus zukommen ließ. Da der Löwe für seinen Reichtum bekannt war, hatte sein Vater aus vollem Herzen zugestimmt.
    Irgendwo schlug eine Uhr. Dane schloss kurz die Augen.
Er war so furchtbar müde. Sicher würde Olivia inzwischen schlafen.
    Als er das Speisezimmer verließ und den fast leeren Schankraum durchquerte, verspürte er ein vertrautes Gefühl.
    Marcus hatte gesagt, er fühlte sich beobachtet. Auch Dane spürte es, das Gefühl kroch seinen Rücken hinauf in seinen Nacken. Aber anders als Marcus war sich Dane sicher, zu wissen, wer ein Auge auf ihn hatte.
    Es liegt ihm im Blut.
    Ein bestimmtes Mitglied der Vier vertraute ihm nicht. Es war nicht Nate. Reardon war im Moment bis über beide Ohren verliebt in seine Frau und war gewillt, alles und jeden im allerbesten Licht zu sehen.
    Wyndham jedoch …
    Wyndham hatte keinen Hehl aus seiner Meinung gemacht, als Danes Vater starb, bevor er verhört werden konnte. Er hatte immer wieder betont, dass eine Menge nützlicher Informationen mit Danes Vater gestorben seien, und dass dieser, wenn er sein Verhalten wirklich bereut hätte, diese Informationen an England hätte weitergeben müssen, statt sie mit ins Grab zu nehmen.
    Sein Grab befand sich auf den Ländereien von Kirkall Hall. Es hatte kein großes Begräbnis gegeben, keine Prozession zu ihrer Kapelle in Greenleigh. Dane hatte seinen Vater still an dessen Lieblingsplatz auf dieser Welt begraben. Während die Entfernung immer geringer wurde, so schien auch die Distanz zu schwinden, die Dane zwischen sich und der Erinnerung an seinen Vater aufgebaut hatte.
    Seit dem Tag, an dem er seinen Vater tot in seinem Studierzimmer gefunden hatte, war Dane nicht wieder in Kirkall Hall gewesen. Er war durch seine eigene Hand gestorben, mit einer Kugel im Kopf. Er hatte eine Nachricht hinterlassen, eine einzige Zeile am oberen Rand eines Papierbogens.
     
    Ich wollte nie jemandem wehtun.

    Und darunter seine Unterschrift, ohne Titel. Henry Calwell. Als wäre er ein einfacher Mann, mit Lehm an den Füßen, und kein Angehöriger des Oberhauses. Kein bevorzugter Berater des Prinzregenten und des Premierministers, kein bewunderter und getreuer Vater.
    Nicht dass es einen Unterschied machte. Er war tot, und die Hure, die sich selbst an die Franzosen verkauft hatte, war verschwunden wie eine Wolke aus Rauch. Ein guter Mann, ein gelehrter und wichtiger Mann, mit Sex verführt, durch Schande gebunden und dann unter der Sohle einer Hure zertreten wie ein Käfer.
    Er schloss auf und öffnete die Tür zu seinem Zimmer.
    O Gott! Er wurde gefoltert.
    Olivia war in der Badewanne, ihr Kopf lag auf einem zusammengerollten Handtuch, ihr Gesicht war feucht und rosig vom aufsteigenden Dampf. Wie von Fäden gezogen durchquerte Dane den Raum, sein Blick immerzu auf die Wanne gerichtet.
    Der Schaum war zusammengefallen und hatte nur einen schillernden Film zurückgelassen, der sich wie ein sehr tief ausgeschnittenes, sehr durchscheinendes Mieder über ihre unbeschreiblichen Brüste legte. Bei jedem tiefen Atemzug, den sie im Schlaf tat, schauten ihre Brustwarzen aus dem Wasser hervor wie neugierige Seejungfrauen und tauchten wieder ab, wenn sie ausatmete.
    Seifige, nasse,

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