Der geheimnisvolle Highlander
keine andere Wahl, als Widerstand zu leisten.«
Genau das wollen sie doch, du verräterischer Narr! Das war keine friedliche Kolonisierung, das war ein blutiger Eroberungsfeldzug und die Schändung eines ganzen Volkes. Ihres Volkes.
Setons grausames Lachen ließ Alex das Blut in den Adern gefrieren. »Ja, das werden sie, nicht wahr?« Alex glaubte fast, Seton grinsen zu hören. »Das wird eine recht tragische Angelegenheit.«
Alex lehnte sich fest gegen die steinerne Wand in seinem Rücken und versuchte, seine rasende Wut zu beruhigen. Tief holte er Atem. Endlich fegte Entschlossenheit all die verwirrenden Spinnweben fort, die seinen Verstand getrübt hatten.
Er musste seine Mission zu Ende bringen. Vorübergehend hatte er alles aus dem Auge verloren, wofür er gekämpft hatte. Beinahe hätte eine kleine Waldnymphe ihn zugrunde gerichtet. Doch angesichts solch überwältigender Beweise für die Grausamkeit seines eigenen Königs wusste er, was seine Pflicht war. Sein persönliches Verlangen war zweitrangig.
Es gab nur noch eines, das er tun konnte. Kämpfen.
Er würde nach Lewis aufbrechen, sobald Rory angekommen war.
Und keinen Gedanken daran verschwenden, was hätte sein können.
Mit einem vertrauten Stich der Enttäuschung sah Meg Alex nach, wie er den Saal verließ. Er hatte kaum mit ihr gesprochen. Jeden Abend hoffte sie, dass er sein Verhalten ändern würde. Doch auch dieser Abend unterschied sich nicht von den anderen.
Diese Woche war die schwerste Woche ihres Lebens gewesen. Sie war gezwungen, nach außen hin fröhlich zu wirken, wo ihr doch innerlich das Herz brach. Jeder Augenblick dieses Tages im Wald hatte sich für immer in ihr Gedächtnis gebrannt. Er hatte ihre Leidenschaft zum Leben erweckt, und auch ihr Herz. Sie wünschte sich, dass er sie wieder küsste, sie berührte, sie ganz zu der Seinen machte. Und sie wusste, dass auch er daran dachte.
Er blieb auf Distanz, doch seine Augen beobachteten jede ihrer Bewegungen mit einer besitzergreifenden Hitze im Blick, die alle ihre Sinne entflammte. Sie spürte den Ärger und die Frustration, die sich in ihm anstauten, doch er machte keinen Schritt auf sie zu. Es ergab keinen Sinn. Er wollte sie, doch irgendetwas hielt ihn davon ab, diese Gefühle zuzulassen. Wenn er ihr doch nur genug vertrauen würde, um ihr den Grund dafür zu sagen.
Gleichzeitig hatte sie beinahe Angst davor, herauszufinden, was es war. Wenn das, was Thomas Mackinnon gesagt hatte, wahr war, dann hatte Alex mit den MacGregors gekämpft. Alex war ein Gesetzloser – obwohl sie vermutete, dass das davon abhing, von welchem Blickwinkel aus man es betrachtete. Das beunruhigte sie, doch Meg wusste, wenn
Alex wirklich ein Gesetzloser war, dann wollte er damit einem höheren Zweck dienen. Doch sie wusste immer noch nicht, was das für seine Eignung als Ehemann und Anführer ihres Clans bedeutete.
Hatte sie ihr Herz an den falschen Mann verschenkt?
Oder, schlimmer noch, hatte sie ihr Herz an einen Mann verschenkt, der sie nicht liebte? Unerwiderte Liebe, die geliebte Nahrung von Schreibern und Dichtern seit Menschengedenken. Und das sollte ihr passieren, einer Frau, die sich geschworen hatte, niemals den Geboten ihres Herzens zum Opfer zu fallen. Meg, die kühle, harte Pragmatikerin, hatte sich verliebt.
Sie hätte sich nie träumen lassen, dass ihr Herz in Gefahr sein konnte, doch das war möglicherweise nicht von Bedeutung. Sie durfte nicht vergessen, warum sie hier war. Sie musste immer noch einen Ehemann finden, und die Zeit lief ihr davon. Was sollte sie nur tun? Sie konnte Dougal MacDonalds Antrag niemals in Betracht ziehen – nicht nach dem, was sie von ihm erfahren hatte. Konnte sie Jamie wählen, auch wenn sie wusste, dass sie ihn nicht liebte? Dass sie einen anderen liebte?
Wenn sie doch nur herausfinden könnte, was es war, das Alex davon abhielt, auf sie zuzugehen. Dann könnte er sie heiraten.
»Ist alles in Ordnung, Meg?«, fragte Elizabeth. »Du wirkst abwesend.«
Meg rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Es geht mir gut, ich bin nur ein wenig müde«, antwortete sie. Mein Herz bricht gerade. »Ich denke, ich hole uns ein paar Gläser Wein.«
»Ich kann mit dir …«, hob Jamie an, doch Meg eilte bereits davon. »Ich bin gleich zurück.« Sie wollte einen Augenblick
allein sein, um den Kopf frei zu bekommen. Sie wusste, dass ihre Mutter, Elizabeth und Jamie sich um sie sorgten, nach allem, was passiert war.
Es fiel ihr immer noch schwer zu glauben,
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