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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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könnte.
    Romando hat erlebt, was geschehen kann, wenn ihr die Mitarbeit verweigert. Da er euch durch Freundlichkeit dazu bewegen will, hat er wohl auch noch nicht herausgefunden, wie er euch alle vier dazu zwingen kann. Da es seinem Vater nie gelang, zwei geeignete Paare zu finden, hat ihm dieser auch nicht das nötige Wissen dazu vermitteln können.
    Ich würde euch raten, eine solche Verbindung solange wie möglich hinauszuzögern, doch so, dass er keine Absicht dahinter sieht.
     
    Romando weiß, dass er in wenigen Tagen aufs Schloss befohlen werden wird. Der König ruft einmal im Jahr seine Gefolgsleute zusammen, um sich von ihnen Bericht über die Vorgänge im Reich geben zu lassen.
    Da es auch Feste geben wird, dürfen auch die Adligen, die einen Wohnsitz in der Nähe der Burg haben, während dieser Zeit nicht in ihre Häuser zurückkehren.
    Ich nehme daher an, dass Romando noch einen Erfolg erringen will, bevor er euch für längere Zeit allein lassen muss. Vielleicht gelingt es uns, in seiner Abwesenheit endlich mehr zu erfahren.“
     
    Die Vier sahen sich unbehaglich an. Da sie mittlerweile wussten, dass der Zauberer nicht leicht zu täuschen war, fürchteten sie, einen eventuellen Erfolg vor ihm nicht verheimlichen zu können. Sie wagten nicht, sich auszumalen, was ein Gelingen dieses Experiments für sie bedeuten würde.

5 . Malux‘ Geschichte
     
     
    Anina brach als Erste das Schweigen: „Sag, Malux, woher weißt du das alles? Wie lange bist du eigentlich schon in Romandos Diensten?“
     
    „Schon zu lange!“ antwortete Malux. „Aber ich denke, dass es langsam an der Zeit ist, euch meine Geschichte zu erzählen. Kommt, folgt mir! Am Ende des Parks gibt es unter den Bäumen eine kleine Lichtung. Die Pferde können dort grasen, was ihnen bestimmt gefallen wird, und wir finden ein schattiges Plätzchen, auf dem wir uns niederlassen können.“
     
    Er führte sie zwischen den Bäumen des kleinen Wäldchens im hinteren Teil des Parks hindurch, und sie gelangten an einen freien Platz, der mit saftigem, hohem Gras bewachsen war. Hier sprangen alle aus den Sätteln.
    Während die Pferde sich zu dem frischen Grün beugten, setzten sie sich in den Schatten eines großen Ahornbaums.
    Gespannt blickten die jungen Leute Malux an. Dieser schwieg eine Weile, und sein Blick schien sich in den Weiten der Vergangenheit zu verlieren. Doch dann begann er zu sprechen:
     
    „Ich war nicht immer ein einfacher Pferdeknecht , und mein richtiger Name ist auch nicht Malux. Diesen werde ich euch jedoch nicht nennen, damit ihr es nicht versehentlich an Romando verraten könnt.
     
    Mein Vater war ein Landadliger im Gefolge des damaligen Fürsten Prios im Süden des Reiches. Ich war gerade zwölf Jahre alt, als der Fürst meinem Vater befahl, mich als Knappen an seinen Hof zu schicken.
    Wie auch noch heute war es damals üblich, die ältesten Söhne der Adligen für den Dienst der Fürsten oder des Königs an den Höfen zum Ritter auszubilden. Ich wurde dem jungen Ritter Erugal als Knappe zugeteilt, dem Neffen von Prios, der seine Ritterwürde erst vor knapp zwei Jahren erhalten hatte.
    Erugal war ein freundlicher Bursche mit heiterem Gemüt, der mich jedoch hart in die Pflicht nahm, wenn es um meine Ausbildung ging.
    So war ich gerade in Wigos und Tanis‘ Alter, als er bei seinem Onkel für mich um die Aufnahme in den Ritterstand bat. Der Fürst prüfte mich und befand mich für würdig, beim nächsten großen Turnier die Prüfungen abzulegen.
     
    Zum großen Fest fanden sich viele Ritter und Adlige am Hofe Prios‘ ein, und einige brachten ihre Söhne mit, die ebenfalls bei diesen Turnieren ihre Tauglichkeit zum Ritter beweisen sollten.
    Unter ihnen befanden sich auch Romando und sein Vater, dessen Herrschaftsgebiet an das von Prios angrenzt. Obwohl Romando weder viel Lust und noch weniger Geschick zum Ritterwesen hatte, da weder sein Vater noch er dem viel Bedeutung zumaßen – warum, könnt ihr euch wohl denken – musste der junge Romando sich trotzdem dem allgemeinen Brauch beugen.
     
    Mein Verhängnis war, dass mir durch das Los Romando als Turniergegner zufiel.
    Beim Kampf mit dem Schwert brachte ich ihn in arge Bedrängnis. Er fiel zu Boden, und ich wollte ihm gerade mein Schwert auf den Hals setzen, um ihn zur Aufgabe zu bewegen, als mein Arm plötzlich kraftlos herabsank und mein Schwert zu Boden fiel. Im Nu war Romando wieder auf den Beinen, und da ich ihm nun unbewaffnet gegenüberstand, wurde ihm vom

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