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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Patensohn war, sondern ihr Geliebter. Alistair hat erzählt, er habe gehört, seine derzeitige Geliebte sei Österreicherin und habe sehr gute Verbindungen. Er hat übrigens nach dir gefragt, und als ich ihm erzählt habe, wir würden dich jeden Tag erwarten, hat er gesagt, er hoffe, dich wiederzusehen.«
    Irgendwie gelang es Amber, sich ein Lächeln abzuringen. Das Herz hämmerte ihr wie wild in der Brust, und ihr wurde leicht übel.
    »Du bist schrecklich blass«, sagte Beth. »Geht es dir gut?«
    »Ich habe mich noch nicht daran gewöhnt, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben«, flunkerte Amber, »eine Art umgekehrte mal de mer .«
    »Möchtest du dich hinlegen?«
    »Nein, das gibt sich gleich wieder.Wie geht es deinen Eltern, Beth? Ich habe deine Mutter im Januar in London gesehen, und sie hat mir erzählt, dein Vater leide unter Gicht.«
    »Ja, der arme Daddy, in den Wintermonaten ist es ganz schlimm, aber jetzt hat er sich wieder erholt. Wir sehen sie im September in Schottland.
    Mummy hat mir erzählt, dass dein kleiner Laden sehr in Mode ist und dass Prinzessin Marina zu deinen Kundinnen gehört. Ich habe das Gefühl, ich habe nie Zeit, nach London zu kommen, aber das nächste Mal will ich ihn mir unbedingt ansehen. Nicht dass ich vorhätte, etwas umzudekorieren, Alistair findet diese moderne Manie, die Zimmer dauernd neu zu gestalten, ziemlich vulgär.«
    Der Vorwurf, etwas sei vulgär, kommt Alistair leicht über die Lippen, sobald es darum geht, Geld auszugeben, dachte Amber spitz. Nicht dass sie ihre Freundin je dadurch kränken würde, dass sie diesen Gedanken laut aussprach.
    »Ich muss sagen, ich habe doch gestaunt, dass Robert dir erlaubt hat, etwas so …«
    »So Bürgerliches zu tun?«, beendete Amber leichthin ihren Satz und wurde plötzlich ziemlich ungehalten, als ihr aufging, dass Beth keineswegs so viel Rücksicht auf ihre Gefühle nahm wie umgekehrt.
    Beth war so betroffen, dass Amber sofort ein schlechtes Gewissen bekam. Sie legte eine Hand auf Beths Hände.
    »Ich weiß, dass ich einen eigenen Laden habe, ist ziemlich unkonventionell, Beth, aber es bedeutet mir sehr viel, dass andere Menschen die Entwürfe meines Vaters zu sehen bekommen und sie wertschätzen, und Robert versteht das. James Lees-Milne hat mir mehrere Bestellungen in Aussicht gestellt, und ich hoffe, dass der National Trust mir erlaubt, einige ihrer Archivmaterialien in Seide zu reproduzieren.«
    Beths höfliches Lächeln warnte Amber, dass sie das Interesse ihrer Freundin an ihrem Laden ausgeschöpft hatte, und so wechselte sie das Thema und fragte nach Beths Kindern.
    Die Sommermonate im Laden würden ruhig werden, da viele Leute verreist waren, und sie hatte das Geschäft beruhigt ihrem jungen Geschäftsführer und dessen Assistenten überlassen. Für die beiden wäre es eine gute Erfahrung, und ihr würde es helfen einzuschätzen, wie gut sie ohne sie zurechtkamen.
    Die Fabrik hatte zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt, um alle Bestellungen zu bearbeiten, und Amber überlegte, mit zwei neuen Entwürfen zu experimentieren. Sie wollte dabei auf Arbeiten ihres Vaters zurückgreifen, die kaum mehr waren als erste Skizzen, und sie überarbeiten und vollenden.
    »… und Alistair glaubt, dass er zur Kriegsmarine geht.« Schuldbewusst merkte Amber, dass sie Beth nicht zugehört hatte. Sie nickte pflichtbewusst und hoffte, dass Beth nichts gemerkt hatte.
    »Geht ihr heute Abend auf Daisy Fellowes’ Ball in Cap Ferrat?«, fragte Beth. »Daisy erzählt allen, wegen der Depression in Amerika sei sie gezwungen zu sparen, aber merken tut man es nicht.«
    »Ja«, antwortete Amber. »Ich freue mich schon darauf.«
    »Emerald Cunard hat mir von der Halskette erzählt, die Daisy bei Cartier in Auftrag gegeben hat, um sie dafür zu entschädigen, dass sie ihre Jacht verkaufen musste. Sie nennt sie ihre Tutti-Frutti-Halskette, weil sie so viele verschiedenfarbige Steine hat. Daisy ist immer für einen Spaß gut.«
    »Ich hoffe nur, dass die Windsors nicht da sind. Nach allem, was passiert ist, ist es ziemlich peinlich, sie in Gesellschaft zu sehen. Ich meine, wenn man bedenkt, dass er mal König war, wenn auch nur für kurze Zeit und ohne Krönung.«
    »Ich finde auch, dass es sehr traurig ist, aber der neue König und die neue Königin erobern sich ihren Platz in den Herzen der Menschen, und die beiden kleinen Prinzessinnen sind ganz entzückend. Es ist allerdings schade, dass sie keinen Sohn haben. Du hast Glück, Amber, dass

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