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Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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kommen. Das bedeutete, Lyle war allein.
    Als Mrs. Blinky außer Sichtweite war, zahlte Elena ihren Tee und klopfte an die Vordertür von Shirley Blinkys Haus, aber es machte niemand auf. Sie rief laut, aber es kam keine Reaktion. Sie vermutete, dass Lyle noch schlief. Elena vergewisserte sich, dass niemand sie sah, und ging seitlich am Haus vorbei durch ein kleines Tor, das in den Garten führte. Zum Glück war die Hintertür nicht abgeschlossen.
    Elena schlüpfte ins Haus und lief sofort die Treppe hoch ins obere Stockwerk. Sie sah, dass drei Schlafzimmertüren offen standen. Die Betten waren abgezogen. Eine weitere Tür war geschlossen. Sie nahm an, dass dies Lyles Zimmer war. Sacht klopfte sie. Als Lyle nicht reagierte, machte sie leise die Tür auf. Sie lugte hinein und erkannte Lyle sofort. Er lag in seinem Bett und schlief tief und fest. Elena spürte, wie sie von der Liebe zu diesem Mann überwältigt wurde. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie schlich sich in das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    »Lyle«, sagte sie sanft und berührte ihn an der Schulter. Er wachte nicht sofort auf, offensichtlich war er erschöpft. Elena hatte einen Moment lang ein schlechtes Gewissen, aber sie musste mit ihm reden. »Lyle«, flüsterte sie mit mehr Nachdruck.
    Lyle öffnete die Augen und drehte sich zur Tür um. Er glaubte zu träumen. »Elena«, rief er.
    »Ich musste einfach herkommen und mit dir reden, Lyle«, drängte Elena. Sie setzte sich auf den Bettrand und sah ihn an.
    Besorgt schaute Lyle in Richtung Tür.
    »Ich habe gesehen, dass alle das Haus verlassen haben, und bin durch die Hintertür hinein«, versuchte Elena ihn zu beruhigen.
    »Bist du sicher, dass keiner hier ist?«, fragte Lyle, der jetzt ganz wach war.
    »Ja«, antwortete Elena. »Dr. McKenzie ist zur Arbeit gegangen. Bernadette hat sich auf den Weg in die Wäscherei gemacht, und Mrs. Blinky ist einkaufen gegangen. Von dem Café auf der anderen Straßenseite aus habe ich sie alle das Haus verlassen sehen.«
    »Wie schön, dich zu sehen. Aber weshalb bist du hier, Elena?«, fragte Lyle. »Ist … irgendwas passiert?«
    Sein Herz fing an zu rasen. Einen schrecklichen Moment lang fragte er sich, ob einer der anderen Ärzte aus Dumfries ihr von Millie erzählt hatte.
    Elena kämpfte die Schluchzer zurück, die ihr in der Kehle steckten. »Als du weg warst … hat mein Vater einen Gast zu uns nach Hause eingeladen.«
    »Einen Gast?«, fragte Lyle und versuchte zu begreifen, weshalb sie ihm das erzählte.
    »Ja, einen Mann.«
    »Einen Mann?« Lyle verstand nicht.
    »Lyle, mein Vater will, dass ich diesen Mann heirate«, schluchzte Elena. Sie wollte nicht weinen, aber sie konnte nicht dagegen an.
    »Was?« Sofort erinnerte sich Lyle wieder an das, was sein Vater über Italiener zu ihm gesagt hatte, die eine Ehe für ihre Töchter arrangierten. Bei dem Gedanken, dass Elena einen anderen Mann heiraten könnte, geriet er in Panik. »Vielleicht sollte ich mit deinem Vater reden und ihm klarmachen, wie sehr ich dich liebe und dass ich dir ein schönes Leben bereiten kann.«
    »Er würde überhaupt nicht zuhören, weil du kein Italiener bist und darüber hinaus kein Katholik.«
    »Ich kann zum Katholizismus übertreten, wenn das das einzige ist, was zwischen uns steht.«
    Elena wollte schier das Herz zerspringen vor lauter Liebe. »Das würdest du tun?«
    »Ich würde alles für dich tun, Elena.«
    »Ich glaube kaum, dass mein Vater seine Meinung ändern wird. Eher schickt er mich nach Italien, als dass er zulässt, dass ich dich heirate. Aber diesen anderen Mann kann ich nicht heiraten, Lyle. Ich liebe dich«, schniefte Elena.
    Lyle schlang die Arme um sie und drückte sie fest an sich. »Deine Eltern werden mich irgendwann akzeptieren, Elena, meinst du nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir werden gemeinsam davonlaufen müssen, Lyle«, schluchzte Elena.
    »Nie im Leben wirst du glücklich, Elena, wenn wir das machen«, sagte Lyle.
    »Ich will nicht ohne dich leben. Ich liebe meine Eltern, aber ihretwegen werde ich keinen anderen Mann heiraten. Ich liebe dich. Ich werde immer nur dich lieben. Das weiß ich ganz tief in meinem Herzen.«
    »Und ich liebe dich, Elena, von ganzem Herzen. Auch ich könnte nicht ohne dich leben.«
    All ihre so lange unter Verschluss gehaltenen Gefühle brachen sich Bahn, und sie klammerten sich aneinander, noch fester als zuvor. Lyle ließ einen ganzen Regen von Küssen auf Elena niedergehen, auf ihre Lippen,

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