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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring
Autoren: Julian May
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zwischen den Schlachtenmeistern würde es die letzten Punkte geben, dann Überreichte Thagdal das Trophäenschwert dem Sieger - der es entweder an König Yeochee weitergab oder für sich selbst behielt.
    Damit waren die Feindseligkeiten des Großen Wettstreits offiziell zu Ende. Aber nicht die Kämpfe, denn die beiden Rivalen um die Führerschaft bei den Tanu würden dann ihr Duell ausfechten. Und der Sieger hatte die Wahl, dem regierenden Monarchen Treue zu schwören oder ihn auf der Stelle herauszufordern.
    Die Aussicht, am Sturz des Tanu-Königshauses mitwirken zu können, gab den sowieso siegeshungrigen Firvulag-Heroen einen hübschen zusätzlichen Antrieb, und sie begannen, mit ihren gepanzerten Füßen auf das Salz zu stampfen. Es war eine Geste der Verhöhnung, die alle Kleinen Leute unter den Zuschauern sofort aufnahmen. Der Boden erbebte. Die Tanu-Ritter vergalten sie, indem sie ein wütendes Glühen zur Schau stellten. Äther und Luft vibrierten vor Beleidigungen, und es sah ganz so aus, als käme es zu einem Tumult.
    Da trat aus dem Überfüllten Abschnitt, wo Thagdal und Yeochee standen, eine ganz in Schwarz und Rot gekleidete Frau mit verborgenem Gesicht vor. Sie hielt die Kette des Schweigens zwischen ihren ausgestreckten Händen, ohne sie zu schütteln. Die Massen wichen zurück, und der Gedankensturm beruhigte sich.
    Der Marschall rief: »Laßt das Heldentreffen beginnen!«
    Jetzt gab es ein aufgeregtes Flüstern und den Austausch verschiedenster Meinungen unter den Zuschauern, die den Ausgang dieses entscheidenden Ereignisses zu berechnen versuchten. Der arme Karbree wurde wegen der Kombination Aiken Drum - Nodonn vom Feld geschickt und ließ acht Mitstreiter auf beiden Seiten zurück. In umgekehrter Rangfolge traten die Firvulag-Kämpfer vor, und Thagdal hatte als gegenwärtiger Hüter des Siegerschwertes das Recht, einen Tanu-Gegner zu benennen. Es war eine qualvolle Zeit der Ungewißheit. Würde der König der Versuchung nachgeben, Punkte zugunsten Nodonns Mannschaft zusammenzuscharren? Würde er den Verlust des Schwertes riskieren, um den kleinen Menschen auszubooten? Früher hatten Kämpfe zwischen Nodonn und Pallol fast punktgleich geendet. War es möglich, daß das goldene Männchen stärkere Metafähigkeiten besaß als der strahlende Apoll? (Körperlich war zwischen ihnen Überhaupt kein Vergleich.) Und doch - der Emporkömmling mußte etwas an sich haben, oder es wäre gar nicht erst zu dieser Herausforderung gekommen! Seit den Zeiten der Unruhe hatte es nie mehr ein so spektakuläres Ende des Großen Wettstreits gegeben, und ein Häretiker, der nach dem Tanu-Thron strebte, war nichts verglichen mit der Aussicht auf einen menschlichen König des Vielfarbenen Landes ...
    Thagdal hob regenbogenschimmernde Arme.
    »Für Fafnor Eiskiefer - Culluket der Inquisitor!« (Ein passender Gegner; dem Firvulag-Novizen wurde ein Mitglied der Hohen Tafel gegenübergestellt, das für seine mentalen Tricks und seinen fragwürdigen Mut bekannt war.) »Für Betularn Weißhand - Celadeyr von Afaliah!« (Zwei Raufbolde, aber der gemeine alte Celo war dem anderen klar Überlegen.) »Für Tetrol Knochenzermalmer - Alberonn Gedankenfresser!« (Hier war der Firvulag der bessere Mann. War das von Thagdal ein listiger Schachzug?) »Für Galbor Rotmütze -Tagan, Herr der Schwerter!« (Nein, wohl doch nicht. Tagan hatte diesen Jungen schon einmal geschlagen.) »Für Skathe -
    Bunone Kriegslehrerin!« (Das konnte so oder so ausgehen. Nichts war schwerer vorauszusagen als ein Kampf zwischen Weibern.) »Für Ayfa - Bleyn!« (Also, das war eine wirklich unpassende Paarung. Sharns Frau würde den Mischling wie ein Brathühnchen auseinanderrupfen. Dieser Kampf mochte für Aiken Drum das Ende bedeuten.) »Für Medor - Kuhal Erderschütterer!« (Jetzt kamen die Kanonen. Ziemlich gleichwertig, aber der Tanu hatte einen höllischen PK-Schlag.) »Und für Sharn-Mes - Imidol Lord-Koerzierer!« (Gegen Imidol, der noch so jung war, hätte jeder kämpfen können. Aber andererseits waren Koerzierer eine ekelhafte Bande, und dieser Knabe war Überfällig.)
    »Ihr werdet vortreten«, sagte Thagdal, »in der euch zugestandenen Zeit gegeneinander kämpfen und euch dann ordnungsgemäß vor dem nächsten Paar zurückziehen. Und möge die Göttin der Schlachten auf euch niederblicken, eure Tapferkeit erkennen und ihre Wahl treffen!«
    »Hör mir zu, koerzibler Bruder!« flehte der Handwerksmeister. »der Boden bebt! Die elektromagnetischen
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